Morphogenetische Felder

Morphogenetische Felder

Könntest Du Dir vorstellen, Schöpfer von neuen Formgebungen zu werden? Ist der sogenannte „Zufall“ eine plötzliche Inspiration aus dem göttlichen Universum, für den wir gerade Hier und Jetzt empfänglich waren? Ist göttliche Kreativität vorbestimmt oder sind wir Menschen die Initiatoren für neue Ideen?

Diese Fragen habe ich mir gestellt und bin dabei im Laufe meiner Entwicklung auf die morphogenetischen Felder gestoßen. Inspiriert wurde ich hierbei durch die Thesen von Rupert Sheldrake, der festgestellt hat, dass alles Existierende der Schöpfung durch ein formgebendes energetisches Feld untereinander vernetzt ist. Wissenschaftlich gesehen sind diese Felder nicht beweisbar. Mit unserem mentalen Wissen können diese Energiebereiche auch nicht erfasst werden. Um diese Felder erfahrbar zu machen, bedarf es unkonventioneller sensitiver Wahrnehmungsmethoden.

Ein morphogenetisches Feld ist kein magisches Hexenwerk, sondern ein Schwingungsfeld, das wir klar über unsere Sinnesorgane erspüren können. Das morphogenetisches Feld ist vergleichbar mit den Bauplänen eines Architekten – unzählige neue Häuser können in diesem Feld der Ganzheit erschaffen werden, wobei die Grundsubstanz aller Materialien immer die gleiche bleibt.

Alle Formen im Universum bestehen aus den gleichen Genen. Unsere gesamte Schöpfung ist durch eine innere Codierung identisch und gleich programmiert. Die einzelnen Formen unterscheiden sich nicht durch ihre chemischen Zusammensetzungen, sondern durch ihre unsichtbaren energetischen Entwürfe, die den jeweiligen Formen zugrunde liegen.

Morphogenetische Felder haben einen schöpferischen Charakter, sie finden wissenschaftlich keine Anerkennung, weil sie nicht auf wiederholbaren Prozessen aufbauen. Sie sind das kreative Ganze mit den vielen Möglichkeiten, woraus sich die unzähligen Formen der Schöpfung entwickeln können. Wie Aristoteles bereits in der Antike erkannte, ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile. Alle Strukturen besitzen morphogenetische Felder, sie haben Einfluss in Raum und Zeit und koordinieren die einzelnen Abläufe, damit Formen sich in eine bestimmte Art und Weise entfalten.

Morphogenetische Felder besitzen keine dauerhaft gültige Programmierung auf einem kosmischen Informationsträger. Vielmehr verändern die Felder ihre bestimmten Ausdrucksformen durch kreative Impulse. Vielleicht sind es göttliche Inspirationen, die bewirken, dass sich die Felder ändern und damit neue Muster zur Entfaltung bringen?

Ich persönlich glaube, dass der Mensch durch persönliche Bedürfnisse schöpferische Kräfte zur Wandlung des Feldes aktiviert. Wir haben schließlich das Recht, unseren freien Willen schöpferisch in die Tat zu bringen. Hierbei darf sich jeder einzelne die Frage stellen, aus welcher Motivation heraus er seine Kräfte zum Wirken bringt. Weiter können wir uns die Frage stellen, wer und was in uns bewirkt, dass wir Bedürfnisse haben!

Morphogenetische Felder besitzen ein Gedächtnis, in dem vorherige Prinzipien gespeichert sind. Das sind die Resonanzmuster. Je mehr Impulse auf diese Resonanzmuster treffen, je stärker kann sich die entsprechende Form in Raum und Zeit entwickeln.

Es gibt winzig kleine morphogenetische Felder, die mit den größeren Feldern kommunizieren, auf diese Weise kann die DNS-Information jeder einzelnen Person mit der DNS von allen anderen Menschen und Wesen in Kontakt kommen. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Handlung überträgt sich über die morphogenetischen Felder genau dorthin, wo es Resonanzen gibt, die dieser Informationen entsprechen.

Morphogenetische Felder sind etwas, was ich Entwicklungsrillen [developmental grooves] nenne. Das sind Muster, welche die Entwicklung der physikalischen, biologischen und psychologischen Strukturen beeinflussen. Wenn beispielsweise irgendwo auf der Welt eine schwierige Aufgabe erstmals bewältigt wurde – von der Kristallisation komplexer Moleküle über Ratten, die lernen, sich in einem Labyrinth zurechtzufinden, bis hin zu neuen linguistischen Wortschöpfungen – dann kann die gleiche Aufgabe irgendwo anders auf der Welt leichter wiederholt werden (was durch zahlreiche empirische Studien bewiesen wurde). Das Gleiche geschieht bei der Emergenz psychologischer Formen: Sobald beispielsweise im Verlauf der historischen Entwicklung eine bestimmte Entwicklungsstufe – wie das rote Meme in den Spiral Dynamics – irgendwo in der Welt erstmals signifikant in Erscheinung trat, tauchte sie von da an überall auf der ganzen Welt auf. Eine schwierige, neue, kreative Emergenz hat sich zu einer – wie ich es nenne – „Kosmischen Gewohnheit“ etabliert, welche dann für alle nachfolgenden Entwicklungen zur Verfügung steht.

Quelle: what is enlightenment, deutsche Ausgabe Nr. 13, Dialog V zwischen Andrew Cohen und Ken Wilber

Morphogenetische Felder lassen sich in einem Nichtraum erkennen, oder anders ausgedrückt, einer Nullzone, wo alles Existierende in unvorstellbaren Raum- und Zeit-Dimensionen untrennbar miteinander verbunden ist. Sensitive Menschen sind in der Lage, diese Nullzone zu lokalisieren und formgebende Impulse in diesen Bereich zu projizieren. Wenn ich beispielsweise einen Gedanken in der Vergangenheit abgeschickt habe, kann ich spüren, wie dieser Gedanke in der Gegenwart von anderen Menschen als Impuls zur Handlung aufgegriffen wird, genauso kann ich den in der Vergangenheit gedachten Gedanken im morphogenetischen Feld ändern und damit neue Reaktionen in der Zukunft bewirken. Das ist unser Feld der unbegrenzten Möglichkeiten und es lässt sich ausweiten in alle biologischen und sozialen Aspekte des Lebens. In diesen morphogenetischen Feldern können auch völlig neue Felder entstehen. Hierzu bedarf es der Übertragung neuer Ideen, die sich über die Verknüpfung der bekannten und unbekannten Felder zu einem neuen gemeinsamen Feld verbinden.

Am einfachsten kommt man mit morphogenetischen Feldern in Kontakt durch sinnliche Impulse, die jenseits der Bewertung gebündelt sind. Wenn die Sonne im Zenit steht, wirft sie keinen Schatten. So muss auch der Mensch in seinem Sein ruhen, dann kommt er in den Bereich der Nullzone, um dort die Ganzheit zu berühren und neue Informationen ins Feld zu geben. Wir verbinden uns mit den morphogenetischen Feldern über das Gehirn, indem wir unsere Wahrnehmung, Absicht und Aufmerksamkeit in den Bereich projizieren, auf den wir einwirken möchten.

Über das morphogenetische Feld können wir unsere menschlichen Bindungen „heilen“ und alle Systeme und Formen unserer Existenz zurück in die Ordnung bringen. Wir Menschen sind in der Lage, auf der Mitschöpferebene des Lebens wirklich kraftvoll mitzuwirken. Diese Arbeit kann den persönlichen und globalen Entwicklungsprozess der Menschheit zum Wohle aller optimieren.

Literatur: Rubert Sheldrake:
•    “Das schöpferische Universum”
•    “Das Gedächtnis der Natur”
•    „Sieben Experimente, die die Welt verändern können“

Literatur: David Bohm
„Die implizierte Ordnung (eingehüllte Ordnung), die der expliziten Ordnung (entfaltete Welt) zugrunde liegt“

 

 

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Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, fachkundige und entsprechend ausgebildete Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.