Es gibt nicht mehr viel, was mich so leicht aus meiner inneren Ruhe bringen kann, aber Angebote wie das folgende können das noch. In meiner eigenen Praxis erlebe ich ja ständig, dass viele Menschen auf dem Weg glauben, sie müssten diesen Ideen folgen – manchmal mit fatalen Folgen. Einfach, weil sie es nicht besser wissen und oft in der Hoffnung, etwas/jemand wird jetzt schnell und effektiv alle ihre Probleme beseitigen. Und Egotod klingt irgendwie schräg genug … für die Abenteurer, und die Ewigsuchenden vertrauen sich gerne jedem an, der die richtige Locksprache verwendet.
„Ich arbeite mit Einzelpersonen, die auf ihrem Weg zur Ichlosigkeit, zum Erwachen begleitet werden möchten. Der Prozess des Erwachens ist mitunter sehr verwirrend und schmerzhaft – er bedeutet den Tod des Egos. Ich biete Unterstützung dabei, dass Du Dich unterwegs nicht verläufst und möglichst bald Dein Ziel erreichst. Der Prozess des Erwachens ist mitunter sehr verwirrend und schmerzhaft und führt sehr oft zu starken Widerständen und krisenhaften Zuständen, die von der Außenwelt und mitunter auch vom Individuum selbst als psychische Störung oder Lebenskrise interpretiert werden. “ Zitat Ende;
Eine Psychologin, Yoga & Tanztherapeutin mit buddhistischem Hintergrund
Ich bin mir auch sehr bewusst darüber, dass meine Irritation mit dem leidigen Thema keineswegs daran viel verändern wird. Aber wenn es nur ein paar Personen hilft, durch diesen Artikel etwas mehr Klarheit darüber zu bekommen, dann hat es sich schon gelohnt. Ständiges Schweigen hilft halt auch nicht immer.
Der Tod des Egos, Weg zur Ichlosigkeit
Es ist wirklich zum Haareraufen, dass dieser Schwachsinn immer wieder propagiert wird. Ja klar dass manche psychische Störungen bekommen, wenn man ihre Persönlichkeit zerstören will!!!!! Ich verstehe nicht, was so schwer daran ist zu verstehen, dass das erstens gar nicht geht und zweitens völliger Unsinn ist. Warum also immer noch diese alte Leier herunterbeten? Die Egopersönlichkeit kann nicht zerstört werden, sie kann nur kennengelernt, integriert und mitgenommen werden auf dem Weg der persönlichen Entwicklung – dem Pfad der Bewusstseinsarbeit.
Warum um Himmels willen soll jemand Ichlos werden wollen? Auf dieser Erde und in dieser Zeit? Wie sollte denn dann das normale Leben gemeistert werden? Nur weil das mal vor langer Zeit gesagt wurde?
Keine „Anbieter der Ichlosigkeit“ haben das selber geschafft, aber sie bleiben an der Idee verkrampft hängen, weil sie anscheinend nicht wissen, wie sie da wieder herauskommen. Tja, manchmal muss man halt einen Irrtum auch zugeben, damit hat sich das erledigt und man geht weiter. Kein großes Drama. Wenn die Egolos-Proponenten das allerdings selber bis jetzt noch nicht herausgefunden haben, ist sowieso Hopfen und Malz verloren.
Persönlichkeit, sprich Ego und die Seele
Die Struktur für unser geistiges Selbst hat oft unterschiedliche Namen und es gibt verwirrend viele Modelle. Wörter werden oft unterschiedlich angewendet bzw. ausgelegt – und deshalb ist es so leicht, Menschen zu verwirren und zu täuschen, da sich kaum jemand die Zeit nimmt herauszufinden, was denn mit den einzelnen Worten und Konzepten wirklich gemeint ist.
Ich verwende das Modell: Mensch (Persönlichkeit), Seele, Höheres Selbst und darüber die Monade.
Im Laufe der Inkarnationen gibt es das Leben und den Moment, wo die Persönlichkeit genügend gereift ist, dass sie beginnt, sich mit der Seele zu verbinden. Letztendlich führt das zu einer harmonischen Verschmelzung mit der Seele – wenn alles gut geht – und dieser Prozess kann unter Umständen viele Leben dauern.
Diesen Verschmelzungsprozess hat man irrtümlicherweise als Egotod bezeichnet. Aber das Ego stirbt nicht, es transformiert sich nur, sprich wird BEWUSSTer und schnell geht da sowieso mal gar nichts. Die Psyche schafft das einfach nicht im normalen Leben und wer lebt schon ein ganzes Leben im Ashram/Kloster? Und auch in diesen Gemeinschaften wird selten eine „echte“ Seelenverschmelzung erreicht, denn der emotionale Köper mit seinen Thematiken wird oftmals nur unterdrückt oder ausgehungert und alle Regungen und Bedürfnisse des physischen Körpers im Astralkörper (Emotionalkörper) „eingesperrt“. Man verbringt viel Zeit im Mentalkörper und im Nicht-Sein und von dort kommen diese Ideen der „Egolosigkeit“. Yes, nice try.
Ist ja nicht, dass ich das nicht auch schon so versucht habe – aber, auch ich musste wieder „runter vom Dach“ und ordentliche Zwischenetagen bauen. D. h. alle feinstofflichen Körper müssen mitgenommen werden auf dieser Reise ins höhere Bewusstsein (früher auch Erleuchtung genannt). Alle Ereignisse (Dramen, Traumen, Schmerzen) dieses Lebens und auch anderer Leben sind im EMOTIONAL- ASTRALKÖRPER gespeichert. Der Mentalkörper hat dafür keine gesunde, nachhaltige Lösungen, denn er ist auf einer ganz anderen Frequenzebene. Er hat nur Bypassing (also eine Umgehung) im Repertoire.
Und, Mentalkörper Erleuchtung ist eben nur die halbe Miete. Ohne einem geheilten, geklärten und updated Emotional- Astral Körper gibt es keinen vollständigen Zugang zum Buddhi Körper, sprich zum Höheren Selbst. Die Schwingungsfrequenz wäre zu niedrig. Das Ziel jedes ernsthaften „Jüngers auf dem Pfad“ ist es allerdings, die Buddhi-Ebene zu erreichen – nur weiß keiner mehr davon … ausser den (übrig gebliebenen) Schülern der Ageless Wisdom Teachings von DK/Alice Bailey.
Ich denke ihr wisst alle, wie schwer es letztendlich ist, nur kleine Dinge in sich permanent zu verändern; es geht selten von heute auf morgen. Die gesamte Struktur des Emotionalkörpers inklusive der Inneren Personen, die ja die Persönlichkeit (Ego) ausmachen, schnell zu verändern bzw. gänzlich aufzulösen ist doch totaler Schwachsinn. Eine kohärente Verbindung aller Inneren Anteile mit einem Bewussten Ich (Seele) dauert schon eine gefühlte Ewigkeit, wenn man weiß was man tut. Es ist unglaublich viel innere Arbeit damit verbunden; bei vielen Menschen ist auch Therapie notwendig, um die Wunden und Traumen der einzelnen Teile in sich heilen zu können!
Also, „möglichst bald dein Ziel zu erreichen …“ das kann nur jemand ohne eigene gültige Seelenanbindung „anbieten“, ansonsten weiß man, wie unverantwortlich und letztendlich unethisch das ist.
“Euer Ego ist als Sensor für euer äußeres Leben gedacht. Ihr könnt es weder loswerden noch sublimieren. Falls ihr das versucht, wird das alte Gesetz des Universums “Wenn man sich etwas widersetzt, bleibt es bestehen” das Ego in eine immer noch stärkere Position bringen.
Euer Ego ist ein überaus wertvoller Aspekt von euch. Es muss nur ins Gleichgewicht gebracht werden.”
Zitat aus: “P`TAAH Das Geschenk” von Jani King
Was passiert also zwischen der Seele und der Persönlichkeit?
Während intensiver Persönlichkeitsarbeit (dem Erwachen) bekommt die Seele von uns ein Signal, dass wir „aufwachen“ und erst dann fängt sie an, sich für den physischen Menschen (sich selbst in Inkarnation) zu interessieren. Für die normale Seele und dem Menschen beginnt erst jetzt die Phase der Annäherung und einer eventuellen Seelenverbindung, was letztendlich zu einem seelendurchfluteten Menschen führt und einen großen Einweihungsschritt darstellt. Die einzige Ausnahme davon ist eine sehr fortgeschrittene Seele. Die ist oftmals gleich von Geburt an sehr präsent und sorgt dafür, dass die Persönlichkeit nicht zu weit vom Weg abkommt (was natürlich auch passieren kann), denn sie hat kein Interesse daran, neues Karma zu kreieren.
Also, eine bewusste Seelenverbindung mit der Persönlichkeit herzustellen ist knallharte Arbeit, wie alle Teilnehmer meiner CoReOn Praxis Gruppenbezeugen können, und führt keineswegs zu einem Egotod oder Ichlosigkeit, sondern zu mehr (innerer) Führung der Seele über die Persönlichkeit!
Nachdem die Phase der Seelenverschmelzung mit der Persönlichkeit abgeschlossen ist, fängt die Seele den Prozess an, sich mit dem Höheren Selbst zu verbinden. Das ist die Phase, wo der Kausalkörper anfängt sich (LANGSAM) aufzulösen und alles was dort gespeichert ist, geht ins höhere Bewusstsein über. So beginnt sich die SEELE langsam „aufzulösen“ indem sie wieder ins Höhere Selbst (HS) „absorbiert / zurückgebracht“ wird.
Das könnte man als „Egotod“ bezeichnen, vor allem, wenn man bedenkt, dass in manchen (alten) Lehren das Wort Ego für die Seele steht. Das wird auch als die Phase des „Horrors des Nicht-Seins“ beschrieben und ich denke, diesen Zustand haben die buddhistischen Meister gemeint als sie vom Egotod sprachen, sie hatten halt nur keine besseren (und modernere) Erklärungsmodelle für westliche Schüler.
Viel später dann beginnt das HS sich wiederum mit ihrer Monade zu verschmelzen. D.h. die Monade kann auf der Ebene des HS beliebig Veränderungen durchführen und Inhalte auslesen und sobald das menschliche Bewusstsein alle Ebenen des HS durchschritten hat und die monadische Ebene erreicht und sich damit verbindet, zieht die Monade das HS in sich zurück. Sie könnte das HS aber jederzeit auch wieder aus ihrem Memory-Komplex („Gedächtnis“) manifestieren . . . ja, sie könnte nach dem Erfahren der Ebene der Persönlichkeit sogar alle Ebenen bis hinunter in die physisch-ätherische neu manifestieren, da sie am Entwicklungsweg die Kontrolle über alle Ebenen bis ganz nach unten erlernt hat. Der Kausalkörper ist da die wesentliche Zwischenstruktur, die nur bis zum Erreichen des Höheren Selbst von der Persönlichkeit aus (das der Manifestation der Monade entspricht) nötig ist und danach wie Stützräder vom Fahrrad abmontiert wird.
Bei diesen Verschmelzungsprozessen geht allerdings nichts verloren, es fühlt sich aber immer wieder so an, deshalb wird von Tod oder Auflösung gesprochen. In diesen Prozessen wird das gesamte Wissen, das die Seele bzw. das HS über lange Zeit angesammelt hat, in die nächsthöhere Ebene „transferiert“ und so wird das ganze Wissen, das ganze Erlebte, dem ganzen Wesen auf der neuen Ebene zur Verfügung gestellt. Und das ist das „Opfer“ das immer wieder geleistet wird; man „stirbt“ durch die einzelnen Phasen und findet sich neu auf der nächsten Ebenen wieder; das ist es, von dem immer wieder berichtet wird.
Aber, die meisten Menschen gegenwärtig auf Erden sind so weit vom Stadium eines Egotods entfernt wie die Erde vom Jupiter. Meines Wissens nach gibt es nur ungefähr 10.000 Menschen derzeit auf Erden, die sich bewusst in den Buddhi-Körper (Höhere Selbst Ebene) bewegen – und das ist schon eine Guru+ Ebene.
Eine kurze Zusammenfassung der verschiedene Stufen des Erwachens oder auch Einweihung genannt
Das Wort „Einweihung“ ist ja sehr unpopulär geworden, aber ich habe noch keinen besseren Ersatz dafür gefunden, ohne alles bis ins Unkenntliche zu verzerren. Inzwischen bin ich der Meinung, dass Menschen auf dem Weg bestimmte „Worte“ zugemutet werden können (wie Esoterik und Einweihung) und dass sie in der Lage sind, klar zu unterscheiden, wann wer von was spricht.
Ich verwende als Erklärungsmodell für die einzelnen Einweihungsebenen das Ageless Wisdom Teaching von DK/Alice A. Bailey, um bestimmte größere Meilensteine in der Bewusstseinsentwicklung eines Menschen verständlicher zu erklären.
Erste Einweihung – das sogenannte Erwachen
Zur Zeit bewegen sich Millionen von Menschen in Richtung 1te Einweihung. In dieser wichtigen Phase geht es um die erstmalige BEWUSSTE Verbindung des physischen Körpers mit der Seele. Das bedeutet, dass die Seele sich jetzt immer aktiver darum bemüht, den Annäherungsprozess der Persönlichkeit zu unterstützen. In der westlichen Welt, wo immer mehr Menschen ein gesünderes, sportlicheres Leben anstreben und damit beginnen, ihren Körper bewusst zu führen (statt allen körperlichen Vorlieben unbewusst nachzugeben und somit der Körper die Führung wieder übernimmt), zeigt sich das ganz deutlich.
Man „wacht auf“, kümmert sich mehr um die Umwelt, überlegt genauer was dem Körper zugeführt wird, man wird wesentlich sensibler auf Umwelteinflüsse usw. Der Mensch schaut auf seinen Körper und lernt ihn zu feiern, zu genießen und als göttlich zu betrachten. Das wachsende Bewusstsein darüber, dass der Körper der physische Tempel ist, der die Seele beherbergt, hilft dabei, das Leben (wieder) etwas mehr als sinnliche Freude zu erfahren. Der Mensch wird zum ersten mal wirklich BEWUSST darüber, dass er mehr als nur ein Körper ist und (eventuell) eine Seele hat. Er beginnt sich „mit oben“ zu verbinden bzw. versucht herauszufinden, wie das am besten bewerkstelligt werden kann. Schließlich gipfelt diese Bemühung in der ersten Einweihung.
Diese Einweihung nimmt die eigene Seele an der Persönlichkeit vor und hat nichts mit einer physischen Zeremonie zu tun – die Zeremonie findet auf der Ebene des Kausalkörpers der Seele statt und kann im Gehirnbewusstsein der Persönlichkeit registriert werden. Die Seele ist ab diesem Zeitpunkt zum ersten Mal bewusst mit der Persönlichkeit verbunden. Dieses Ereignis hat permanenten Charakter und die Verbindung bleibt für alle folgenden Inkarnationen bestehen.
Der große Schritt zur 1ten Einweihung geschieht in der modernen Zeit als Gruppe, denn ein bestimmtes Gruppen- oder Gemeinschaftsbewusstsein muss dafür bereits existieren, um als Gruppe das zu schaffen – was es jetzt tut.
Zweite Einweihung bzw. die nächste Stufe des Erwachens
Die 2te Einweihung betrifft jetzt in einem verhältnismässig großen Ausmaß die gesamte Menschheit. Diese Einweihung betrifft jenen Aspekt der Persönlichkeit, der einem jeden die grössten Schwierigkeiten bereitet: die Inhalte des Emotional- und Astralkörper. Heute wird die Mehrheit der Menschen von Gefühlen und einer empfindsamen Erwiderung auf Umstände getrieben. Hier geht es um die Astralebene mit ihrer Unbeständigkeit, ihren Stürmen, ihrer Ruhe, ihren überwältigenden emotionellen Reaktionen. Sie reagiert auf jede Anregung, jeden Wunsch und alle Begierden.
Wenn man sich der 2ten Einweihung nähert bzw. tief darin steckt, spürt man das recht schnell, denn viele alte (oft schon als erledigt abgehakt) Probleme emotionaler Natur tauchen erneut auf. Man beginnt, sich mit Emotionen, Beziehungen usw. auf einer wesentlich tieferen Ebene zu beschäftigen. Jetzt geht es um die emotionale Seelenanbindung und die Vertiefung des Erwachens. Das bedeutet, dass die Seele sich über das Herzchakra in den Solar Plexus bewegt und versucht, sich mit der kompletten Gefühlsnatur der Persönlichkeit zu vereinen. Das ist die Ebene des Emotionalkörpers mit allen Inneren Anteilen und der Astralebene. Das ist sicher die schwierigste aller Phasen auf dem Weg und wurde in der Vergangenheit auch von vielen „Jüngern auf dem Pfad“ versucht zu umgehen. Die gesamte christliche wie auch östliche Spiritualität hat das bis zum Exzess praktiziert.
Wie wichtig diese Phase für viele Millionen Menschen (und die gesamte Menschheit) ist, zeigt sich klar durch die absolute Explosion an Literatur, Workshops, Seminaren usw. die sich jetzt mit emotionalen Themen beschäftigen. „Aus dem Kopf in den Köper oder in die Emotionen“ ist das grundlegende Thema. Man beginnt sich sehr intensiv mit dem Inhalt des Solar Plexus auseinanderzusetzen. Gleichzeitig muss das Herzchakra weiter geöffnet und geheilt und mit der zunehmenden Seelenenergie vertraut gemacht werden. Viele Seelen, die bereits höhere Einweihungsstufen aus anderen Leben hinter sich haben, sind jetzt wieder inkarniert, um genau dieses fehlende Stück Bewusstsein „nachzuholen“, da es erst jetzt wirklich möglich geworden ist. In früheren Zeiten und Leben gab es dafür kaum Gruppenbewusstsein und auch keine geeigneten Lehrer. Einige meiner Klienten kommen aus dieser Gruppe.
Moderne buddhistische Lehrer fangen an zu erkennen, dass ein rein mentaler Weg und alte östliche Lehren nicht mehr ausreichend sind für westliche Schüler und Aspiranten und beginnen, sich den Herausforderungen und Bedürfnissen eines Menschen, der sich auf die 2. Einweihung vorbereitet, oder sich schon mitten darin befindet, mehr gerecht zu werden. Psychologen mit buddhistischem Hintergrund wie John Welwood und Robert Augustus Masters sind z. Zt. bahnbrechend, indem sie neue Wege aufzeigen wie Buddhismus, Emotionalität, Spiritualität und normales Leben auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können, und so zu lebbarer Spiritualität werden. Jeff Brown’s neues Buch Grounded Spirituality ist eine exzellentes Beispiel dafür, wie sich dieses neue Bewusstsein gerade aus seinem Kokon schält.
Ab der 2ten Einweihung kann die Seele bewusst die Persönlichkeit nutzen und damit arbeiten und man ist „fix“ auf dem (spirituellen) Pfad/Weg angekommen.
Dritte Einweihung – Vertiefung des Erwachens
Ab der 3ten Einweihung wird der Kausalkörper, der jetzt Teil der inkarnierten Persönlichkeit geworden ist und sich jetzt „nach oben“ richtet, dauerhaft mit dem Höheren Selbst und der Monade verbunden. Ab diesem Zeitpunkt fließen 75% Buddhi-Substanz (Höhere Selbst Substanz) durch den Ätherkörper. Der Kausalkörper verliert ab diesem Zeitpunkt an Einfluss, da jetzt eine direktere Verbindung zwischen Persönlichkeit und Höherem Selbst besteht.
Die 3te Einweihung kann noch im selben Leben (wie die 2te) oder im darauffolgenden stattfinden. Dabei handelt es sich meist um eine mühsame Zeit, in der die Persönlichkeit sich zunehmend mental von den Stufen der Persönlichkeit ausgehend, in die noch höheren Ebenen zwischen dem Kausalkörper und dem Höheren Selbst ausdehnt. Es geht jetzt darum, konkrete mentale Spannungen durch widersprüchliche Gedankenmodelle auszugleichen, zu integrieren und zu bereinigen. Das passiert, indem das höhere Denken zunehmend durch das Höhere Selbst über die Intuition „erleuchtet“ wird und die Persönlichkeit immer mehr zu einem passiven Empfänger der Gedanken der Seele wird. Sie ist jetzt aber auch Empfänger der seelischen Empfindungen über den Emotionalkörper und damit bereit, etwas leichter die Energien des Höheren Selbst zu empfangen. Die Seele, die sich jetzt mit der Persönlichkeit vereint hat, beginnt sich in diesem Prozess gemeinsam mit der integrierten Persönlichkeit dem Höheren Selbst zuzuwenden. Sobald ein bestimmter Punkt relativ stabil erreicht wird, kommt es zur dritten Einweihung. Das bedeutet, dass die seelenintegrierte Persönlichkeit durch das Feuer der Monade fest mit dem Höheren Selbst verbunden wird.
Der Mensch ist jetzt zum ersten Mal mit dem Höheren Selbst BEWUSST vereint. Es strömen jetzt ca. 75% der höheren Energien durch seinen physischen Körper. Die Seele hat damit ihre Führungsposition zum Teil schon an das Höhere Selbst abgegeben, welche ab diesem Zeitpunkt die Führung über die Seele bzw. die damit verbundene Persönlichkeit übernimmt. Die „Eingeweihte“ ist damit auf einem Level angelangt, wo ihr echte „Macht“ zum ersten Mal anvertraut wird, da sie unter fester Führung ihres göttlichen Selbst steht und damit diese Macht verantwortlicher handhaben kann. Nicht Macht im weltlichen Sinne. Bei Macht meine ich hier, dass dieser Mensch bewusster weiß war er/sie tut und kann andere auf ihrem Weg unterstützen bzw. begleiten. Macht, wo energetische Dinge schneller verändert werden können. Macht, andere mental und emotional leichter zu „lenken“. Macht, Energien in die Welt zu bringen, die viel verändern und bewirken können. Also ja, Macht die mit SEHR viel Verantwortung kommt. Man geht durch eine längere „Testphase“ wo eben genau beobachtet wird, wie man mit der neu-erlangten Macht im täglichen Leben umgeht, wie sie angewendet wird, wo es noch Schwachpunkte gibt usw. Man lernt im Anwenden – im täglichen Leben. Und so kommen sukzessive die nächsten „MachtEbenen“ dazu, wenn das HS darauf vertraut, dass die Persönlichkeit damit umgehen kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die ersten drei Einweihungen darin bestehen, die Persönlichkeit mit ihrer Seele sukzessive zu verbinden:
In der ersten Stufe wird der bereits beherrschte physische Körper sowie das Herzzentrum mit dem Kausalkörper verbunden, wobei die Seele noch lernen muss, mit den Emotionen der Persönlichkeit richtig umzugehen. Bis zur nächsten Stufe können noch viele Leben verstreichen.
In der zweiten Stufe erfolgt die vollständige Anbindung des Herzzentrums über den Solar-Plexus an den Emotionalkörper der Persönlichkeit, der jetzt stabil unter der Führung der Seele steht.
In der dritten Stufe wird schließlich der Kausalkörper der Seele auf den oberen Mentalebenen über die Energie der Monade mit dem Höheren Selbst permanent verbunden.
Einweihungen Vier bis Neun
Die gibt es auch, sind aber hier nicht wichtig, denn es befindet sich kaum jemand in diesen Phasen. Erst ab der 5ten Einweihung beginnt man die Phase der Kausalkörperauflösung (also der „Egotod“ – Ego als Wort für die Seele) durchzustehen und das betrifft z. Zt. vielleicht 150 Menschen von acht Milliarden, also warum davon überhaupt reden? Und ab der sechsten befindet man sich (meist) nicht mehr in einem physischen Köper.
DieCoReOn Praxis ist ein Weg, wo man die zweite, dritte und vierte Einweihungsphasen durchlaufen kann
Einen Einweihungsweg zu gehen bringt viele Herausforderungen mit sich und auch Schwierigkeiten mit dem physischen Körper. Teilweise unsägliche Müdigkeit, gefolgt von aktiven Phasen. Genauer über die Zustände zu berichten, die ich auf meiner Entwicklungsstufe erlebe, macht keinen Sinn, denn es kreiert meistens mehr Verwirrung als gutes, denn Menschen haben eine Tendenz, diese Zustände dann auf sich zu projizieren und das führt unweigerlich in turbulentes Fahrwasser für die Betroffenen. Ich beobachte das immer wieder mit den Lehren von Eckhart Tolle. Nichts was er sagt, ist falsch, keineswegs. Es passt nur nicht für Menschen, die kaum eine stabile Seelenanbindung haben! Sie plagen sich mit Theorien und Konzepten, die für ihren Entwicklungsstand überhaupt nicht vorgesehen sind. Und wir bekommen dann viele Facebook Postings mit endlos langweiligen Sprüchen … und so mutieren tiefsinnige Weisheiten zu Gedankenmüll.
In meinem Fall führt meine Entwicklungsphase oftmals zu längeren „Auszeiten“ (deshalb hört ihr immer wieder mal länger nichts von mir), weil ich es in bestimmten Phasen kaum schaffe, mich mit „normalen“ irdischen Dingen zu beschäftigen. Der Computer, Denken, Schreiben usw. wird zur Qual. Und ohne die Unterstützung von den Menschen die mir nahestehen und den CoReOn Gruppen, wäre es für mich fast unmöglich, diesen Spagat zwischen Mensch und Monade täglich zu navigieren. Es ist also auch ein Gruppenprojekt. Und, ab der 3. Einweihung ist die Begleitung eines:r Meister:in absolut notwendig.
Ich hoffe, ich konnte etwas mehr Klarheit in dieses verzwickte Thema bringen, denn es ist nicht o.k. wenn vor allem Menschen bei Verdacht auf schwere Traumata, besonders wenn eine hohe Suggestibilität bei niedriger innerer Stabilität vorliegt, suggeriert bekommen, dass, wenn sie ihr Ego auflösen, alles gut wird! Das gesamte Überlebenssystem der Person inklusive Wächter, geht auf Höchstalarm, denn wenn es kaum Schutzbarrieren gibt, ist es durchaus möglich, durch diverse spirituelle Techniken in Verbindung mit Egoauflösung direkt mitten im tiefsten, dunkelsten Bereich zu landen, und das könnte fatale Folgen (Re-Traumatisierung, spontane Dekompensation, Psychose etc.) haben!
Macht euch also bitte klar: Egotod und Ichlosigkeit anzustreben tut genau das Gegenteil und kann zu schweren Psychosen führen! Und nährt ein Feld, welches schon lange nicht mehr genährt gehört! Bitte seid achtsam, geht nicht leichtfertig mit euch um, bedenkt die Folgen und übernehmt Verantwortung für euer Handeln und Denken.
Viele Menschen wissen, was FELDER bewirken. Doch kommt zu diesem Wissen das Erlebnis der Erfahrung hinzu, so öffnet sich uns eine höhere Dimension des Seins. Meine „Arbeit“ hier auf Erden beinhaltet auch, das FELD eines friedlichen, ko-kreativen, ko-evolutionären, ko-inspierten WIR zu nähren. In dieses Feld kommt man allerdings erst erfolgreich, wenn die Seele mit ihrer Persönlichkeit verschmilzt. Und das ist es was so viele von euch zu schierer Verzweiflung bringt, dass das „so langsam geht“ und Leute sich kaum von ihren alten Emotionen und Gedanken lösen können. Es wird keine nachhaltige, tiefgreifende Veränderung passieren, bis diese Stufe nicht von einer großen Gruppe Menschen erreicht ist. Aber, viele sind auf dem Weg!
Dieses neue WIR Feld gibt es jetzt und schwingt als Noosphäre um den gesamten Erdball. Dieses FELD wird genährt von der Kraft und Weisheit unseres Herzens. Nicht durch nachgeplapperte Ideen der Ichlosigkeit und des Egotods. André Heller sagte gerade in einem Interview, dass unsere Muttersprache nicht Deutsch oder Swahili ist, sondern MITGEFÜHL! Wie schön 🙂
In diesem Sinne AUFWACHEN und aufhören, Felder zu nähren aus Unwissenheit oder einfach aus Starsinn.
Freude und Segen und umfassendes Gelingen dir, euch, uns allen. Zusammen erleben wir Einheit in der Vielfalt, Individualität in der Gemeinschaft. Auf unser aller Neues WIR.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
ist eines der populärsten Themen unserer Zeit und taucht häufiger in meiner Praxis auf als jedes andere Anliegen. Eine funktionierende Beziehung zu finden ist für viele Menschen heutzutage von brennender Bedeutung und beansprucht viel Raum und Energie in ihrem Leben. Wir sprechen hier von intimen Partnerschaften, einer sexuellen Beziehung – denn „Beziehungen“ knüpfen wir mit vielen Menschen, Tieren, Dingen, Wesen usw.
Für diesen Wunsch gibt es leider keine einfache Lösung, schon gar keine, die für jeden zutrifft. Die Lösungsangebote und Tipps die von den diversen Frauenzeitschriften mal so schnell angeboten werden, sind nicht mal das Papier wert auf dem sie geschrieben werden – und siehe da, neuerdings widmen sich auch Männermagazine dem Thema. Auch die diversen Paartherapeuten haben vieles im Angebotskoffer, angefangen von „normaler Beratung“ bis hin zum Tantra. Zum Leidwesen der Betroffenen hilft das Riesenangebot meistens nicht wirklich, um mit ihrer Verzweiflung darüber, keine Beziehung zu haben zurechtzukommen, zum Ausdruck bringen und letztendlich wirklich heilen zu können.
Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, Blockaden, Muster, Prägungen, Programme, Konditionierungen, Einstellungen, Eigenschaften, Familienmatrix, Karma, Seelenalter, Inkarnationsauftrag und Innere Personen Dynamik, das er in jede Beziehung mitbringt. Falls du Probleme damit haben solltest, eine langfristige Beziehung einzugehen, falls du verschiedene längere oder kürzere Partnerschaften hinter dir hast und sie alle mehr oder weniger nicht funktionierten oder wenn du überhaupt keinen Partner findest, wirst du die Antwort dafür ziemlich sicher in den Inneren Personen finden. Es ist eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es da einen Anteil (oder gleich mehrere) gibt, der dich zurück hält bzw. überhaupt nicht an einer Beziehung interessiert ist. Deshalb ist für mich die Arbeit mit den Inneren Personen einer der wichtigsten Aspekte zur Schaffung einer gesunden Basis für eine funktionierende Beziehung.
Für manche Menschen ist das Bedürfnis des zeitweiligen Alleinseins Teil ihres Inkarnationsplans oder ein Aspekt ihres Seelenalters (alte Seelen haben kein wirkliches Bedürfnis mehr danach), das menschliche Leben im Laufe der Zeit auch ohne intime Partnerschaft zu erfahren. Es kann einerseits eine schmerzhafte und einsame Erfahrung sein, auf der anderen Seite gibt es jetzt jedoch viele Menschen, welche das Alleinsein brauchen, um sich selbst zu finden. Andere wiederum haben in der Vergangenheit sehr zurückgezogen gelebt und versuchen, dies jetzt zu ändern. Sie suchen eine Beziehung (irgendwie – zögerlich), aber das alte Muster zieht sie zurück in die sichere Vertrautheit des Alleinseins.
Für den Großteil der Menschen allerdings, die mit diesem Thema zu mir kommen, gibt es in jedem Fall ein Inneres Kind, das intime Beziehungen als bedrohlich, überwältigend und verletzend erfährt. Dieses Kind wehrt sich immer noch gegen eine enge Partnerschaft, und zwar aus gutem Grund. Es hat ein tiefes Bedürfnis beschützt zu werden, und zweifelt meist sehr daran dass du, also dein erwachsener, präsenter Anteil, stark genug ist, um Grenzen zu setzen und sichere Strukturen innerhalb der Beziehung zu schaffen. Bislang hat es ja immer gegenteilige Erfahrungen diesbezüglich mit dir gemacht.
Einer der wichtigsten inneren Personen neben dem Kind ist der Wächter/Beschützer. Und dieser Anteil weiß meistens lang im Voraus, dass du dich immer wieder zur „falschen“ Person hingezogen fühlst, dass du immer – wie sehr du auch versuchst, dir dessen bewusst zu sein – bei jemandem landest, der dich verletzt, der negativ ist, der dich unterdrückt oder der nie da ist – also der genau dem Muster entspricht, welches tief in dir angelegt ist. Und da es die Hauptaufgabe des Wächters ist, das System zu schützen, sowie das Innere Kind vor weiteren Verletzungen zu bewahren, wird er immer alles daran setzen, diese Beziehung zu unterbinden oder zumindest heftig zu boykottieren.
Viele Coaches und Therapeuten gehen davon aus, dass es eine Überzeugung, ein Glaubensmuster in dir gibt welches sagt, dass du es „nicht wehrt bist“, dass du „nicht liebenswert“ bist usw. und das ist korrekt. Für mich ist das allerdings nicht nur ein Glaube der irgendwo im Kopf sitzt, sondern eine tiefe Überzeugung deines Inneren Kindes, welches sich meistens über Jahre in der Kindheit geformt hat. Dieser Glaube löst sich nicht so einfach, du kannst es nicht einfach „loslassen“, wie es immer suggeriert wird. So nach „du musst es nur wollen“ … tja, da stellt sich immer die Frage wer denn nun das „du“ ist der das wollen soll? Das Kind ist unfähig mental mit „wollen oder loslassen“ zu arbeiten. Der Erwachsene/Präsente Anteil in dir kann es wollen, aber zuerst muss er sich dessen wirklich bewusst werden, wahrnehmen und fühlen können, um sich so nach und nach damit auseinander setzen zu können.
Fast alle Menschen, die mir in meiner Praxis begegnen, haben stark ungenährte, ungeliebte Kinder in ihrem Wesen, die im Mangel, emotional unterernährt und bedürftig sind. Es gibt auch noch andere innere Anteile die sich so fühlen können – und sie haben alle eines gemeinsam: Sie brauchen sehr viel Achtsamkeit, Ausdauer, Geduld, Liebe und Aufmerksamkeit von dir, denn sie wollen ins Bewusstsein gebracht werden, um heilen zu können – oder auch nicht. Ich verwende die Focusing Methode, Trance- und Energiearbeit, sowie Aufstellungen der Inneren Anteile, um diesen Anteilen so den Raum und die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie jetzt brauchen. Ich kann aus meiner persönlichen Geschichte ein Lied davon singen wie wichtig es ist, diese Anteile wirklich in das gegenwärtige Leben zu bringen und zu integrieren, denn sonst läuft langfristig gar nichts – weder in Beziehungen noch was dir sonst wichtig ist.
Der Hauptgrund für eine schwierige Partnerschaft sind letztendlich immer zwei bedürftige Kinder, die nach Mami oder Papi Ausschau halten. Sie suchen unentwegt nach der Liebe, die sie als Kind nicht erhalten haben, aus welchen Gründen auch immer. Ich spreche hier nicht von versorgt werden, das haben die meisten von uns erhalten, aber emotionale Zuwendung war meistens nicht wirklich möglich. Dein Partner wird also zu diesen „Ersatzeltern“ wo sich das Kind hinwendet – und es sucht sich genau diese Partner aus, die dem ursprünglichen Elternmodell so ziemlich genau entsprechen – und die Tragödie beginnt jeden Tag von Neuem. Dies ist eine der größten Ironien und Dilemmas bei unserer endlosen Suche nach Liebe.
Wenn du als Kind lernst, bei einem Elternteil nach Liebe zu suchen, der gar nicht weiß, wie man Liebe gibt, wirst du fortwährend in Menschen und Situationen nach Liebe suchen, wo es am wenigsten wahrscheinlich ist, das Gesuchte zu finden! Wir suchen solange in anderen Menschen (Partnern) und Situationen nach Liebe und Aufmerksamkeit, bis wir uns dieser Tendenz in uns selbst bewusst werden. Es ist sehr wichtig, das in dir anzuerkennen, was sich so vertraut für dich anfühlt – nämlich das nicht-geliebt-werden, was ja das Gegenteil ist von dem, was du eigentlich so verzweifelt suchst. Aber es ist genau das, was du seit deiner Kindheit kennst und erfahren hast. Meistens ist das was dich unweigerlich an diesem (neuen) Partner anzieht, nicht das was du brauchst, was das Kind in dir braucht, um sich geliebt zu fühlen. Es ist wichtig, sich dessen ganz bewusst zu werden! Es muss in seiner ganzen Tragweite wirklich GEFÜHLT und nach Hause geholt werden, ansonsten geht das Drama endlos weiter, denn du kannst dieses Kind und dieses Gefühl NICHT LOSLASSEN oder Transzendieren oder sonst was aus dieser Trickkiste!
Es ist meistens langwierige Puzzlearbeit, denn das Innere Kind lässt sich nicht drängen. In den Focusing Sitzungen gehen wir tief in den Körper, lernen das Kind zu finden, zu fühlen, damit zu sein, egal wie lange es dauert. In diesem Prozess lässt du langsam von Deiner Lieblings-Fantasie ab, dass du von wem auch immer irgendwann geliebt wirst, der dies schon in deiner Kindheit nicht tat, weil er unfähig dazu war. Das Kind steckt immer in der Vergangenheit fest, ist durch das Trauma abgetrennt in den Traumateil und in den Überlebensanteil. Der Traumateil wird immer vom Wächter/Beschützer „bewacht“, damit er deinen Alltag nicht ständig mit seinem Trauma überschwemmt, damit du überleben kannst. Der Überlebensanteil lernt schnell sich anzupassen, indem er meistens ALLES tut, um wenigstens ein bisschen geliebt zu werden, um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen. Es wird ganz brav, strengt sich an, tut immer das Richtige. Als Erwachsene wird sie zur perfekten Angestellten, die alles tut, damit man sie doch endlich würdigt, damit ihr Boss doch endlich sieht, wie gut und brav sie doch ist! In der Partnerschaft wird es ein endloses Geben und Geben und Geben – in der Hoffnung, dass da endlich mal was zurück kommt. Aber eine leere Keksdose kann eine andere leere Keksdose nicht füllen … und das tut so weh!
Oder der Überlebensanteil des Inneren Kindes wird zum Rebellen – verbindet sich mit dem Inneren Rebellen und strengt sich sehr an, den Eltern das Leben zur Hölle zu machen mit „sex, drugs and rock & roll“ … es glaubt sich dadurch „rächen“ zu können, aber der unterliegende Schmerz, der Mangel, ist immer noch da. Er wird durch diesen life style sogar noch heftiger.
Das alte Trauma fertig zu fühlen, dafür brauchen wir meistens einige Zeit. Die verzweifelten Anstrengungen, die wir unternehmen, um endlich „gut genug zu sein und das Richtige tun“ können ein Leben lang andauern, ein Leben füllen, bis wir endlich bereit sind, uns darum in uns zu kümmern. Das ist der entscheidende und unumgängliche 1. Schritt, um intime erwachsene Beziehungen überhaupt aufnehmen zu können.
Du kannst tausendmal den besten Paartherapeuten aufsuchen, viel Geld, Zeit, Energie und Deine Nerven investieren, es wird sich niemals grundsätzlich ändern, denn die Schwierigkeit besteht darin, dass ein ungenährtes, ungeliebtes Kind auf ein anderes ungenährtes, ungeliebtes Kind trifft und jedes von ihnen möchte vom anderen genährt und geliebt werden, gesehen werden, anerkannt werden – aber keines hat die innere Erfahrung, die innere Fähigkeit, genährt zu werden. Deswegen ist es für beide fast unmöglich, sich diese Nahrung gegenseitig zur Verfügung zu stellen, denn meisten verbleibt jeder in seinem kindlichen Status, wo seine eigenen Wünsche absolut vorrangig sind, und sich keiner von beiden bewusst ist, was da jetzt eigentlich geschieht. Wieder und wieder laufen sie gegen die Wände im anderen.
Viele von euch kennen dieses Gefühl, denn für viele Menschen ist es eine Tragödie, die sie täglich leben. Eine emotionale Hölle für das Kind, denn es erlebt jeden Tag wieder das gleiche Trauma – es wird nicht geliebt, da ist niemand der den Hunger stillen kann, es verhungert langsam – egal wie „leidenschaftlich“ die Beziehung auf sexueller Ebene sein mag.
Wenn du eine funktionierende Beziehung haben möchtest, ist es wichtig auch die Anteile (neben den Inneren Kindern) in dir zu finden, die an sich selbst glauben, die daran glauben, dass du im Laufe vieler Erfahrungen ein Bewusstsein erworben hast, das für dich arbeitet, dich unterstützt und dir jetzt dabei hilft, einen Partner zu wählen, der wirklich auf dich eingehen kann – der kompatibel ist mit dir und deinen Lebensabsichten, der mit dir zusammen die neuen Beziehungsmuster entdecken, aktivieren und leben möchte.
„Es ist nicht deine Aufgabe, mich zu mögen – es ist meine.“ Byron Katie
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, fachkundige und entsprechend ausgebildete Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
In der modernen Welt sind wir täglich einer Flut von Informationen ausgesetzt. Es sind Informationen, die häufig darauf abzielen, instinktive emotionale Reaktionsmuster in Gang zu setzen, um uns bei Laune zu halten und uns zum Mitspielen im wirtschaftlichen Wettbewerb und auf der Bühne des gesellschaftlichen Lebens zu motivieren. Eine solche Welt ist kein sehr friedlicher und ruhiger Ort für einen Menschen, der den Kontakt zu seinem innersten Selbst anstrebt und dabei versucht, in der einen oder anderen Entwicklungsphase innere Konflikte aufzulösen.
Man würde also eher an die Abgeschiedenheit als einen idealen Ort für Selbstfindung denken, aber kaum jemand kann es sich heute leisten bzw. vorstellen, sich als Aussteiger in ein Kloster oder einen Ashram zurückzuziehen. Für das Praktizieren der Lehren nach alten Systemen ist das allerdings ab einer gewissen Stufe für eine Weile nötig, aber genau an diesem Punkt ist ebenfalls ein Umdenken angesagt, wie dieser Beitrag zeigen soll. Diese oft zitierten Jahrtausende alten Lehren für die Kontaktaufnahme mit dem spirituellen Selbst sind für Menschen zugeschnitten, die sich im täglichen Leben nicht mit komplexen mentalen Aufgaben beschäftigen mussten und der Flut der Medien ausgesetzt waren.
Viele alte Meditationstechniken, die sich besonders darum bemühen, die gedankliche Konzentrationsfähigkeit zu meistern, sind für viele emotional-mental veranlagten Menschen von heute nicht mehr zeitgemäß und auch nicht notwendig. Der moderne Mensch durchläuft von Kindesalter an häufig eine stark (über) mental geprägte Entwicklung, die für jene Menschen vor 2000 Jahren – mit sehr wenigen Ausnahmen – nicht vorstellbar war. Ein erfolgreich abgeschlossenes Studium kann in vielen Fällen als langjähriges Training des Denkvermögens mit abschließender Sponsion oder Promotion im Sinne einer Einweihungszeremonie für die erreichte mentale Bewusstseinsstufe betrachtet werden. Das heißt, der Mensch hat zu einem gewissen Grad die Fähigkeit erworben, sein Denken auf eine rein intellektuelle Aufgabe zu konzentrieren, ohne sich durch (emotionale) Außeneinflüsse ständig ablenken zu lassen. Moderne Fitness-, Gesundheits- und Ernährungsprogramme und eine damit einhergehende gesunde Lebensweise tragen ihrerseits dazu bei, den Energiehaushalt und die Gesundheit des Körpers zu verbessern und disziplinieren dabei unsere körperliche Natur.
Obwohl wir also vieles in unser heutiges Leben eingebaut haben, was zur damaligen Zeit nur wenigen geistig fortgeschrittenen Menschen vorbehalten war, befinden wir uns trotzdem in einem spirituellen Dilemma, das viele von uns hindert, unser innerstes Selbst bewusst wahrzunehmen. Während der Mystiker des Mittelalters in Gefühlen der Hingabe an sein Ideal so tief versunken war, dass er allein durch die Kraft seiner sehnsüchtigen Hingabe ein überwältigendes Aufblitzen einer inneren emotionalen Realität in sich auslöste, die er sich nicht erklären konnte und die in den verschiedenen Erleuchtungserlebnissen der Geschichte dokumentiert sind, haben wir in der heutigen Zeit einen Punkt erreicht, an dem wir selbst sichtbare Ereignisse ohne rationale Erklärung nicht akzeptieren wollen und vielfach nicht mehr in der Lage sind, in die lebendigen Gefühlswelten der frühen Mystiker einzutauchen.
Da unsere moderne Welt immer tiefer in den von Denken dominierten Materialismus eintaucht, verlieren wir zunehmend den natürlichen Kontakt zu unseren Gefühlen. Viele der heutigen Themen, die das Betätigungsfeld der Psychologie bilden, haben ihre Ursache im Verdrängen oder im Versuch des erzwungenen Regulierens einer oft als hinderlich betrachteten Gefühlswelt. Dabei vergessen wir leicht, dass Gefühle den überwiegenden Treibstoff für menschliches Handeln darstellen und unsere rationale Welt viel stärker von Gefühlen angetrieben wird als viele denken.
Damit soll nicht der Eindruck entstehen, dass das Denken einer spirituellen Entwicklung im Wege steht. Ganz im Gegenteil, es stellt eine wichtige Voraussetzung dar und ermöglicht viel weitreichenderen seelischen Kontakt als durch emotionale Hingabe des Mystikers allein möglich ist. Wir sollten dabei aber nicht vergessen, dass wir weit mehr sind als nur unsere Gedanken. Wir alle kennen Descartes‘ bekannten Ausspruch „Ich denke, also bin ich“. Das klingt sehr einseitig und dieses Zitat trägt sehr dazu bei, den Menschen als reinen gefühllosen Denker zu idealisieren. Man muss aber begreifen, dass Descartes als der Begründer des frühneuzeitlichen Rationalismus dem Wissenschaftsideal der 17. Jhds verpflichtet war, in welchem qualitative Eigenschaften der Natur konsequent ausgeschaltet wurden, um systematische Erkenntnisse über sie zu gewinnen. Dieser Zeitgeist war eine rationale Gegenbewegung zu früheren Epochen. Neben den Problemen, die durch diese mentale Überbetonung verursacht werden, konnten dadurch aber auch viele Probleme, die ihren Ursprung in angstgetriebenen Aberglaube und Unwissenheit hatten, beseitigt werden.
Heute haben wir allerdings einen Punkt erreicht, an dem viele Menschen durch die fortschreitende Technisierung eine zunehmende emotionale Kälte- und Oberflächlichkeit fühlen. Industrie 4.0, Smart Homes, Smart Phones bis hin zu Forschung an Cyber-/Neuro-Implantaten zur Beseitigung menschlich mentaler und körperlicher Schwachpunkte sind Gesprächsthemen, welche die Richtung illustrieren, in die wir uns im Moment bewegen. Trotz des Wohlstands und vieler Annehmlichkeiten fühlt sich dieser Zeitgeist weder besonders menschlich, noch in irgendeiner Weise spirituell an. Im Gegenteil, der Mensch erlebt sich oft als kleines Rädchen in einer immer intelligenteren und schwieriger zu begreifenden Maschine. Statt im persönlichen Kontakt mit Menschen interagieren wir zunehmend mit Maschinen. Im Bann der Verblendung eines Glaubens an materialistische Perfektion strebt der Mensch sogar oft selber danach, den Faktor Mensch – und damit am Ende sich selbst – als unberechenbare „emotionale“ Fehlerquelle durch Intelligenz in der Maschine zu ersetzen. Interessanterweise bringt uns diese digitale Vernetzung im Sinne von Kommunikation einander auch viel näher als jemals zuvor, aber die emotionale Komponente wird dabei häufig ausgeklammert; Emoticons bringen da nur wenig Abhilfe.
Vermutlich löst besonders dieses Thema der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung Ängste bzw. Emotionen aus, welche vielleicht durch eigene Erfahrungen mit diesem Thema motiviert sind. Das zeigt sehr gut, welchen Einfluss Emotionen auf unser Denken im Hinblick auf bestimmte Themen haben. Schnell geht dadurch ein neutrales Thema mit einem bewussten oder unbewussten Teil von uns in Resonanz und polarisiert uns, anstatt eine ausgewogene Position zwischen den Gegensätzen einzunehmen. Es wird dadurch schwierig, einen klaren konfliktfreien Standpunkt einzunehmen.
Damit finden wir uns im Außen mit ähnlichen emotional-mentalen Konflikt-Themen konfrontiert, die uns je nach Entwicklungsphase auch im inneren beschäftigen, wenn wir dem Ruf unseres innersten Selbst folgen.
Kann es überhaupt eine Lösung geben?
Je weiter wir uns auf eine spirituelle Reise in unser Innerstes begeben und unser Bewusstsein in bislang unbekannte Bereiche erweitern, desto empfindlicher reagieren wir auf feinste Regungen unserer Emotionen und Gedanken. Das ist einer der Gründe, weshalb in der Abgeschiedenheit leichter Fortschritte erzielt und innere Konflikte aufgelöst werden als eingebunden in den modernen Alltag, der uns emotional zusätzlich beansprucht. Wir werden allerdings nur dann heftig aus unserer Mitte gerissen, wenn wir einen Angriffspunkt in uns aufweisen, der mit dem äußeren Geschehen in Resonanz tritt. Solche emotionalen Angriffspunkte werden von Samuel Sagan, der bereits in den 80ern die Beeinträchtigung des Meditationsprozesses durch emotionale Blockaden und verinnerlichte Konditionierung erkannte, als Samskara bzw. als emotionale Narbe oder Prägung bezeichnet. Solche Narben in unserem Emotionskörper entstehen durch negative Erlebnisse, die sich durch die Wucht der dabei wirkenden Emotionen einbrennen bzw. Narben hinterlassen. Es sind genau diese Narben, die uns oft schon lange nicht mehr bewusst sind, aber unsere Gedanken und Emotionen je nach äußerem Geschehen mehr oder weniger stark beeinflussen und uns damit aus unserer Mitte bringen. Ebenso wie der physische Körper einer Überbelastung mit Muskelaufbau bzw. Verstärkung begegnet, um sich vor einer weiteren Überbelastung zu schützen, beginnt sich auch der Emotionskörper zu schützen, indem er intelligente Verhaltensmuster entwickelt, die in ähnlichen Situationen ausgelöst werden, um eine erneute emotionale Überlastung zu vermeiden. Häufig wird dabei auch von Sub-Persönlichkeiten oder Persönlichkeitsanteilen gesprochen, die mit diesen Verletzungen in Kontakt stehen und uns vor weiteren Verletzungen schützen wollen.
Je weiter die spirituelle Entwicklung voranschreitet, desto feinfühliger unser Gewahrsein und desto stärker die zeitweisen Auswirkungen unserer tiefsten emotionalen Prägungen, da sich der nun feinfühligere Emotionskörper noch besser gegen Verletzungen absichern will. Allerdings ermöglicht ein feineres emotionales Unterscheidungsvermögen bei entsprechender Anleitung und Führung auch die Entschärfung der dadurch vermehrt freigelegten emotionalen Auslösemechanismen.
Emotionale Feinfühligkeit bei gleichzeitiger Robustheit klingt nach einem Widerspruch, ist es aber nicht. Dazu ist es nötig zu verstehen, dass die eigentliche emotionale Narbe in den meisten Fällen nur eine äußerst schwache Reaktion auf äußere Einflüsse oder Gedanken hervorruft, die wir in vielen Fällen nicht einmal bewusst wahrnehmen können. Diese schwache Reaktion löst aber durch automatisch ablaufende Verhaltensmuster bzw. Persönlichkeitsanteile rasch eine Lawine von Gedanken und damit verbundene Emotionen aus, die eine enorme Verstärkung der emotionalen Reaktion und ein Aufschaukeln bewirken. Das verleitet uns dann schnell zu impulsivem und unüberlegtem Handeln, über das wir mental wenig bis gar keine Kontrolle zu haben scheinen. Mit voranschreitender spiritueller Entwicklung müssen daher die feinen Verkettungen zwischen lange vergessenen traumatischen Erlebnissen und den stark spürbaren emotionalen Verhaltensmustern, die unsere emotional-mentale Stabilität belasten, wieder ins Wachbewusstsein zurückgerufen werden. Bereits die Tatsache, dass man selbst vollbewusst den inneren Auslösemechanismus erkennt, der zu übertriebenen oder fehlgeleiteten Reaktionen führt, trägt bereits einen Großteil dazu bei, den inneren Auslöser wirksam zu neutralisieren. Es reicht jedoch nicht, diesen inneren Auslösemechanismus rational zu begreifen, sondern man muss auch selber im vollen emotionalen Gewahrsein – ohne Widerstand und in völliger Erwartung – fühlen wie er abläuft. Genau das ist das Schwierige dabei, denn viele Menschen, besonders Männer, haben einen Großteil ihres Lebens daran gearbeitet, Nichts zu fühlen, um im Gerangel unserer Leistungsgesellschaft zu bestehen.
Das Erkennen und Auflösen eigener emotionaler Themen ist daher ein wesentlicher Prozess, der die gesamte spirituelle Entwicklung begleitet und die eigene Psyche emotional festigt. Wie Sagan andeutet, sollte man nicht dem Irrtum verfallen als Mensch jemals völlig frei davon zu sein, egal ob erleuchtet oder nicht.
Es sollte damit klar sein, dass das Ziel einer ausgewogenen spirituellen Entwicklung nicht nur die bloße Erweiterung des Bewusstseins in immer höher und feiner schwingende Bewusstseinsbereiche einschließt, sondern von einer Klärung des Emotionskörpers begleitet werden muss, besonders von emotionalen Altlasten. Je klarer und aufgeräumter der Emotionskörper, desto weniger Widerstand bietet er dem innersten Selbst, ihn als verzerrungsfreien Spiegel für seelische Empfindungen zu benutzen, die wir dann als Mitteilungen unseres Herzens im eigenen Körper immer deutlicher wahrnehmen können.
Wenn wir es aber vernachlässigen, uns unseren emotionalen Themen zu stellen, entwickeln wir unweigerlich ein unausgeglichenes vergeistigtes Bewusstsein auf sehr wackeligen emotionalen Fundamenten. Schließlich wundern wir uns, dass wir trotz perfekt praktizierter Meditations-Technik und Fortschritten immer wieder gelegentliche emotionale Erdbeben in uns auslösen, die uns brutal und unbarmherzig aus spirituellen Höhen und sogar aus echten Selbsterfahrungen in jene Tiefen unserer emotionalen Vergangenheit zurückschleudern, in denen wir so manchen Schauplatz fluchtartig und verwahrlost hinter uns gelassen haben.
Die Zeit ist daher reif, für einen neuen Ansatz der spirituellen Selbstverwirklichung. Eine Selbstverwirklichung, die sich nicht allein darin verliert, der Dualität durch Flucht vor ungeliebten eigenen Gedanken und Emotionen in eine persönliche Scheinwelt zu entkommen, sondern einer Spiritualität, die den Menschen als ganzheitliches emotional-mentales Wesen betrachtet. Einem Wesen, das Gefühle, Gedanken und Geist in harmonischer Weise vereint und seiner Umwelt in vollem Gewahrsein seiner selbst durch mitfühlendes und weises Handeln begegnet.
Ein solcher Weg hilft nicht nur uns selbst, uns seelisch zu verwirklichen, sondern wir beeinflussen damit auch unsere Umgebung und tragen auf diese Weise wirksam dazu bei, emotionalen und seelischen Stress bei all jenen zu reduzieren mit denen wir täglich in Kontakt kommen.
CoReOn
CoReOn ist als spiritueller Weg für Menschen gedacht, die im Laufe ihrer natürlichen Entwicklung für sich selbst erkannt haben, dass sie im bunten Treiben unserer modernen Welt keinen wirklichen Halt und keine bleibende Erfüllung mehr finden und eine spirituelle Entwicklung anstreben, die auch ihre Emotionen beinhaltet bzw. wo sie sein dürfen. Damit sind keineswegs Menschen gemeint, die sich frustriert durch ihr Leben quälen und nach einem möglichst bequemen und schnellen Ausweg suchen, der Glück und Seeligkeit verspricht. Ganz im Gegenteil, denn oft finden solche einschneidenden persönlichen Transformationen – manchmal begleitet von schicksalhaften Ereignissen – gerade bei jenen Menschen statt, die nach allgemeinen Maßstäben ein eher erfolgreiches Leben führen. Plötzlich verlieren die persönlichen Lebensziele ihre bisherige Anziehungskraft und werden immer öfter hinterfragt. Es findet eine Art Aufwachen statt, meist in den 40ern, und man empfindet die Bedeutungslosigkeit, mit der man rein persönlichen Zielen hinterherjagte und sich im Wettbewerb mit anderen gerne treiben ließ.
Diese Phase löst oft eine Krise aus, die gern als Midlife-Crisis abgehakt wird und doch handelt es sich in vielen Fällen um einen Weckruf unseres innersten Selbst, um uns darauf hinweisen, dass es Zeit geworden ist – Zeit für eine Neuorientierung des eigenen Lebens. Obwohl gerade in der heutigen Zeit ein kaum zu übertreffendes Angebot an spiritueller Literatur, Kursen zur spirituellen Selbstverwirklichung sowie psychologischer Begleitung zur Verfügung steht, ist es dennoch schwierig, diese Lebensphase als Chance für die eigene persönliche und seelische Selbsterfahrung auf einem spirituellen Weg wahrzunehmen.
Einerseits befindet man sich in einer Gesellschaft, die immer noch sehr durch Konkurrenzdenken geprägt ist, andererseits lehnt sich ein eigener innerer Teil dagegen zunehmend auf und sehnt sich nach gemeinschaftlichem harmonischem Handeln. Das führt letztlich zu inneren Spannungen und Konflikten.
Der Weg des CoReOn als spiritueller Entwicklungspfad zur Selbstverwirklichung stellt einen holistischen Entwicklungsprozess in mehreren Stufen dar. Die Anfangsstufen beschäftigen sich konkret mit dem Erkennen und Auflösen emotional-mentaler Themen, um für die reife und bereits gut integrierte Persönlichkeit ein noch stärkeres und belastbareres Fundament zu schaffen, das die weitere spirituelle Entwicklung trotz zunehmenden „Feingefühls“ sicher trägt.
Im Gegensatz zu Methoden, die sich vorwiegend der Gedankenbeherrschung und Konzentration widmen, nimmt bei CoReOn die Fähigkeit zur Verarbeitung und Auflösung emotionaler Themen über den gesamten Entwicklungsweg eine zentrale Rolle ein. Dadurch stellt sich mit der Zeit eine immer deutlichere emotionale Entspannung und Gelassenheit mit begleitender Beruhigung der Gedanken ein. Dieser Prozess erleichtert und unterstützt dadurch auch die mentale Konzentration und führt zusammen mit begleitenden Meditationen und Energiearbeit zu immer tieferen ganzheitlichen Selbsterfahrungen.
Die Auswirkungen davon sind ein zunehmend entspanntes und tiefgreifendes Gewahrsein sowie eine Verstärkung der Intuition, sodass wir fähig werden, die Themen des Lebens aus höheren Perspektiven wahrzunehmen. Da wir auf diesem Weg innere Spannungen schon frühzeitig an der Wurzel erkennen und auflösen und wir dadurch zu einer gelasseneren Persönlichkeit reifen, bleibt dieses innere Gewahrsein auch im täglichen Leben trotz der vielen auf uns einwirkenden Ereignisse zunehmend erhalten.
Mit diesem Ansatz bietet CoReOn einen Weg bis hin zur geistigen Erleuchtungserfahrung auf Basis einer alltagstauglichen stabilen Psyche.
Om Mani Padme Hum ?
Hast du Fragen oder Anregungen zum Artikel? Schreibe mir dazu in der Kommentarfunktion. Ich freue mich immer, von dir zu hören!
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Manche Spirituelle Lehrer verwenden das Enneagramm, um die Persönlichkeit, sprich Ego weiterzuentwickeln; mir dient dafür das Modell der Inneren Personen.
Wer ist ich?
Die neuesten Erkenntnisse der Gehirnforschung bestätigen, dass wir Menschen in unseren Entscheidungen und Verhaltensweisen zu einem weit höheren Grad von unseren Emotionen gesteuert werden, als von unseren rationalen Entscheidungen. Oder anders ausgedrückt: Die Rolle des bewussten, rationalen “Ichs” wird von den meisten Menschen stark überschätzt, denn wir sind nicht nur eine multidimensionale Wesenheit, sondern auch eine enorm facettenreiche, flexible, anpassungsfähige Multilevel-Persönlichkeit, die ihr großes WIR aus der Perspektive eines Individuums und das Leben durch diesen Kontext lebt.
Jeder Mensch besitzt eine einzigartige Persönlichkeit, die sich aus verschiedenen Persönlichkeitsanteilen (Inneren Personen) zusammensetzt. Sie entstehen im Laufe unseres Lebens, vorwiegend in der Kindheit, und manche von ihnen gibt es schon seit vielen Leben. Als solche sind sie von physischer, emotionaler, mentaler und spiritueller Natur. Sie übernehmen unter anderem Schutzfunktionen für unser verletzliches Inneres. Welche und wie viele Anteile sich entwickeln, hängt von den individuellen Lebensumständen ab.
Die Arbeit mit den Innere Personen hilft uns, das Bewusstsein zu transformieren und viele innerliche Wunden zu heilen, auch viele karmisch geprägte Wunden. Grundsätzlich ist es eine Methode, allmählich zu lernen, wie wir die Totalität unseres Seins erfahren, leben und ausdrücken können. Es ist wichtig für die Reifung der Persönlichkeit, die Polarität zwischen Verletzlichkeit und Macht zu erkennen. Innerhalb dieser beiden Pole leben wir unser individuelles Leben und unsere Beziehungen. Die Entdeckung der Schwachstelle ist oft der Beginn des Transformationsprozesses, denn alle Probleme in uns gehören zu den individuellen Inneren Personen.
Wir identifizieren uns meistens mit einem oder mehreren Teilpersönlichkeiten, unseren sogenannten Hauptselbsten. Manchmal kennen wir einige von ihnen, hauptsächlich die bewährten, die sich im Alltag in den Vordergrund drängen, sozusagen am lautesten schreien. Andere wiederum sind sehr scheu und kommen kaum je zu Wort. Eventuell streiten auch mehrere Anteile miteinander und jeder will Recht haben. Dann fühlen wir uns zerrissen und verwirrt von den gegensätzlichen Impulsen, die uns daran hindern, wichtige Entscheidungen zu treffen.
Unsere gegenwärtigen Persönlichkeitsanteile sind ihrem Wesen nach immer strategisch und werden von bewussten und unbewussten Programmen beherrscht, die Bestätigung und Anerkennung maximieren und Zurückweisung und Ablehnung minimieren.
Jeder Persönlichkeitsanteil sieht die innere und äußere Welt aus seiner ganz eigenen Perspektive und hat eine eigene Art und Weise des Denkens, Fühlens, Verhaltens und Beobachtens.
Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Bedürfnisse und will von uns gesehen, anerkannt und gewürdigt werden.
Traditionell wird das Ego die Exekutive der Psyche oder der Entscheidungsträger genannt. Jemand muss handeln und entscheiden und genau diese Aufgabe übernimmt das Ego. Wir verwenden den Ausdruck „Strategisches Selbst“, um die alten Ego-Konzepte zu umgehen. Das Strategische Selbst erhält seine Informationen sowohl von der Bewusstheits-Ebene als auch aus dem Erleben der verschiedenen Inneren Personen (Anteile). In dem Maße, in dem sich unser Bewusstsein entwickelt, wird aus dem Strategischen Selbst ein Bewusstes Selbst und dem fällt es leichter, echte (authentische) Entscheidungen zu treffen.
Wir beginnen, immer öfters zu erkennen, in welchen Momenten im Leben wir mit den verschiedensten Persönlichkeitsaspekten in uns reagieren und identifiziert sind. Sobald man unterscheiden lernt, wann man mit dem Wächterbewusstsein agiert, wann man mit dem inneren, verletzten Kind identifiziert ist, bei welchen Situationen der trotzige, rebellische Teenager aktiv wird, oder in welche Erfahrungsrollen wir sonst noch fallen – wenn dieser Tag kommt, wo man das wirklich verstanden und begriffen hat, dann ändert sich einiges in unserer Perspektive – und so in unserem Leben. Das sind die Momente, wo man wirklich begreift, dass es tatsächlich unterschiedliche Persönlichkeitsaspekte in uns gibt, die je nach Situation teilweise völlig anderes agieren.
Die Arbeit mit den Inneren Personen (IP) ist essenziell für die spirituelle Entwicklung.
Ohne die Kooperation und Weiterentwicklung der IP gibt es keine wirkliche spirituelle und persönlich/emotionale Entwicklung, zumindest nicht auf der Ebene, welche wir erreichen möchten, nämlich das Bewusste Selbst (Seele) authentisch und achtsam im täglichen Leben zu demonstrieren. So erlangt der Shadow Body (Schattenkörper) endlich die Erlösung und Heilung, die er dringend benötigt. Das Dekodieren der Shadow Dancers (Schattentänzer) bedeutet, unseren Schatten zu integrieren und zu heilen, ohne ihn zu transzendieren, denn wirkliche spirituelle Reife ist nur auf der Grundlage echter emotionaler Reife möglich. Emotionale Reife erreichen wir aber nur, indem wir alle Schatten- und Persönlichkeitsanteile erkennen und harmonisieren.
Kritische innere Stimmen, die unseren Selbstwert untergraben oder Teile, die uns dazu bringen, uns selbst z. B. mit endlosem Aufschieben oder schmerzlichen Beziehungsdynamiken zu schaden, können ihre destruktiven Verhaltensweisen aufgeben und sich in positive Kräfte verwandeln.
Angst, Wut, Scham, Schmerz, Kontrolle, Depression – all die extremen Gefühle und Überzeugungen, die wir im Laufe eines Lebens in uns aufgenommen haben, wurzeln oft in unserer emotionalen Verletzung aus unserer Herkunftsfamilie und gehören zu den verdrängten Persönlichkeitsanteilen. Nur durch die individuellen Heilungsschritte der einzelnen Anteile kann unser Bewusstes Selbst nach vorne gebracht werden. Zu Beginn dieser Arbeit ist diese Präsenz meist stark im Hintergrund, da wir oft unbewusst sind und keine Ahnung haben, dass es überhaupt existiert.
Das Bewusste Selbst – die Seele
Das Bewusste Selbst, der Begriff, den wir im CoReOn verwenden, gehört zum Kern unseres Seins, der Seele. Es ist der Ort in uns, der achtsames Gewahrsein, mitfühlende Verbundenheit und ruhige, zuversichtliche Klarheit ausstrahlt.
Das Ziel der Arbeit mit den Inneren Personen ist es, eine seelendurchdrungene Persönlichkeit zu werden.
Während wir mehr und mehr unsere Inneren Personen kennenlernen und die verdrängten Persönlichkeitsanteile integrieren, kann gleichzeitig das Bewusste Selbst anfangen, (zumindest sporadisch) die Führung über das Strategische Selbst zu übernehmen. Das Strategische Selbst (Ego) muss also nicht aufgelöst und transzendiert werden, sondern es hat die Möglichkeit sich zu wandeln, zu wachsen und zu lernen; das Strategische Selbst beginnt, sich der Führung des Bewussten Selbst anzuvertrauen.
Das Ego kann niemals aufgelöst werden, zumindest nicht solange man physisch lebt.
Es ist SEHR wichtig, das zu verstehen, denn wenn wir versuchen das Ego aufzulösen, beginnt der große Überlebenskampf des Egos! Das ist die große Verwirrung für viele, die sich mit östlichen (und auch westlichen) spirituellen Traditionen befassen. Wenn wir versuchen das Ego aufzulösen, sind wir gezwungen zu dissoziieren, und das wissen die meisten jetzt, ist keine gesunde Art, durch das Leben zu gehen. Wir brauchen unser Ego, um physisch auf diesem Planeten zu überleben.
“Euer Ego ist als Sensor für euer äußeres Leben gedacht. Ihr könnt es weder loswerden noch sublimieren. Falls ihr das versucht, wird das alte Gesetz des Universums “Wenn man sich etwas widersetzt, bleibt es bestehen” das Ego in eine immer noch stärkere Position bringen. Euer Ego ist ein überaus wertvoller Aspekt von euch.
Es muss nur ins Gleichgewicht gebracht werden. Wenn ihr merkt, dass ihr dabei seid, euch vehement zu verteidigen, dann wisst ihr, dass das Ego Angst vor Verurteilung hat. Werdet einfach still. Begebt euch in die Angst hinein und umarmt das Kind in euch, das sich fürchtet. Und bringt euch auch in Erinnerung, dass es nicht eure Angelegenheit ist, was jemand von euch denkt.”
Zitat aus: “P`TAAH Das Geschenk” von Jani King
Im CoReOn lernst du dein Ego – Strategisches Selbst gut kennen. Meine bevorzugte Methode dafür sind Aufstellungen, um dich schnell mit deinen Inneren Personen (Anteilen) bekannt zu machen. Dadurch bekommt jeder Anteil im wahrsten Sinne des Wortes eine Stimme und eine Bühne, um sich, vielleicht zum ersten Mal überhaupt, bemerkbar machen zu können. So kann er uns mitteilen, was ihn bewegt, motiviert und was er erreichen will. Das verschafft mehr Klarheit und führt zu einem inneren Gleichgewicht.
Das Bewusste Selbst (die Seele) bekommt dadurch den Impuls, dass die menschliche Persönlichkeit jetzt bereit ist zu erwachen und reif ist für die direkte Verbindung mit der Seele. So wird es nach und nach in den Vordergrund des Bewusstseins rücken, damit es Schritt für Schritt die Führung über die verschiedenen Persönlichkeitsanteile übernehmen kann.
Mehr Information zu diesem wichtigen Aspekt der Inneren Personen findest du in diesem Artikel von mir.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Eine klare Ansage einer österreichischen Schamanin zum Thema Schamanismus und seine teils traurigen Auswüchse.
Mit freundlicher Genehmigung von Sonia Emilia Rainbow, schamanismus.net
Dieser Artikel wird polarisieren. Das weiß ich.
Ich erachte es als wichtig, als Älteste und Weisheitshüterin dieser Zeit, als Tochter von Mutter Erde, Schwester der Mondin, Hüterin der weiblichen Kraft und der Pflanzen, Weggefährtin von „madre ayahuasca“, meine Stimme zu erheben.
Ich schreibe hier nicht über die wunderbare, einzigartige spirituelle Intelligenz und all die Möglichkeiten von Ayahuasca, sondern mein Blick richtet sich kritisch auf den Markt und weist auf Gefahren hin. Darüber wird nämlich kaum berichtet.
Seit über 35 Jahren kenne ich Ayahuasca. Es ist die Pflanze der Schamanen im Amazonasgebiet. Viel Zeit habe ich dort verbracht, tausende Male selbst die Medizin getrunken. In meiner traditionellen Ausbildung als schamanische Heilerin und Lehrerin über 16 Jahre hinweg lernte ich nicht nur den Geist, den Spirit, die Seele dieser Pflanzenmedizin kennen, sondern sie war ein Teil meines Weges. Sie prägte meine Entwicklung, meine Erfahrungen. Ich bin ihr zutiefst verbunden.
Die Suche nach Heilung und dem Sinn des Lebens
Die Menschen in der heutigen Zeit sind konfrontiert mit vielen Veränderungen und Herausforderungen.
Gleichzeitig gibt es eine kollektive Bewusst – Seins – Veränderung. Immer mehr erkennen, dass es mehr gibt als das Weltbild, das uns mitgegeben wurde und uns geprägt hat.
Wir beginnen das Universum, den Kosmos, unsere spirituelle Seele zu sehen und zu fühlen. Warum bin ich hier auf dieser Erde? Was ist der Sinn, der Zweck? Habe ich eine bestimmte Aufgabe hier auf Erden zu erfüllen und wenn ja welche?
Dazu sind viele unglücklich und/oder unzufrieden, wollen wissen, ob sie nicht einen Weg hätten der erfüllender ist, der Sinn macht?
Manche wollen jedoch auch tiefer forschen in ihrem SEIN, verstehen, mitwirken und mitweben an dem was nun geschieht, einem neuen Bewusst-Sein, einer neuen Gesellschaft auf dieser Erde.
Der zivilisierte Mensch sehnt sich nach Magie und Zauber, nach dem hinter und zwischen den Dingen, nach tiefen Gefühlen des Glücks und der Zufriedenheit, nach der Gewissheit eine Bestimmung, eine Mission, eine Aufgabe zu haben, nach Etwas ganz besonderem in und hinter dem einzelnen Leben und dem Weltgeschehen. Nach Verbundenheit und Angebundenheit zur Natur, Kosmos und den göttlichen Kräften.
Die Einnahme einer „Schamanenpflanze“ mit einer psychoaktiven Substanz in der Visionen versprochen werden, schnelle Heilung propagiert wird, spirituelle Führung aus anderen Welten gesucht, Erlösung von Problemen in ein paar Stunden erhofft, mag manchen sehr verlockend erscheinen, denn das Angebot steigt bekannterweise mit der Nachfrage.
Und der Hype nach Ayahuasca hier in Europa ist im stetigem Wachstum.
Es ist ein inneres Abenteuer mit Erfolgsgarantie erfahre ich in den Social Medias.
Jedoch hat das was in Europa hier stattfindet absolut nichts mit der ursprünglichen schamanischen Arbeit mit der Pflanze zu tun.
Im Allgemeinen wage ich zu behaupten, dass die „Szene“ mehr als fragwürdig und bedenklich geworden ist.
Gut möglich, dass vielen nicht wirklich bewusst ist, dass der Umgang und „Verkaufen“ der Pflanze hier in Europa ein konsumieren, benutzen, gebrauchen und missbrauchen ist.
Vorbereitung
Ein ganzes Jahr musste ich mich vorbereiten bevor ich vor über 35 Jahren das erstemal Ayahuasca einnehmen durfte. Da galt es eine bestimmte Ernährung einzuhalten und noch vieles mehr. Manchen Lehren und Prüfungen wurde ich unterzogen, um zu sehen, ob ich denn in der Tat die Kraft und die Reife haben würde, dem Geist dieser Pflanze zu begegnen, um von ihr zu lernen. Und diese Vorbereitung galt nicht nur für mich unwissende „gringa“ sondern für alle die die „madre“ wie Ayahuasca liebevoll im Amazonas genannt wird, kennenlernen möchten.
Amazonas
Ayahuasca ist eine sehr mächtige und kraftvolle Medizinpflanze. Seit Jahrhunderten wird sie von den Schamanen im Amazonas verwendet. Das Getränk besteht in der Regel aus 2 Pflanzen, manchmal mehr. Aufgrund ihrer magischen Kraft und unter anderem auch aufgrund ihrer stark psychoaktiven Wirkung, benötigt diese Erfahrung jedoch absolute psychische und physische Stabilität.
Wichtig ist auch zu wissen, dass im Amazonas bei den einheimischen Völkern tatsächlich nur die Schamanen Ayahuasca trinken. Nicht die Patienten, die Hilfesuchende. Der Schamane hat die Pflanze über Jahre hinweg als Verbündete gewonnen. Und er überträgt ihre heilende Wirkung und die von den spirituellen Welten über seinen Gesang, seine Hände, sein Pfeifen zu den Patienten.
Das mag für den westlichen Menschen nicht einfach vorzustellen sein, aber meine Erfahrung ist, dass wir hier sowieso begrenzt mit unserem Denken sind.
Bei all den Heilzeremonien mit Einheimischen an denen ich teilgenommen hatte, sah ich kaum einen nativen selbst Ayahuasca trinken insofern er / sie nicht auf dem Weg zum HeilerIn waren oder es sonst eine sehr spezielle Voraussetzung gegeben hat, warum die Pflanze innerlich eingenommen wird.
Es sind die Weissen und Mestizen die den Tee trinken wollen.
Manchmal um jeden Preis.
Nicht für JEDEN
Jedoch ist Ayahuasca, entgegen der in Europa vorherrschender Meinung und Werbung bei weitem nicht für jedermann und jederfrau.
Die Pflanze war und ist ein Teil des Weges für die Amazonasschamanen um mit den Geistern in Kontakt zu gehen. Unter anderem auch um den Energiekörper zu sehen, sowie das Innere des materiellen Körpers und der Zellen.
Es erfordert eine große innere Stabilität um diesen Weg zu gehen. Man kann kein Ayahuasca einnehmen um eine körperliche, emotionale oder mentale Stabilität zu erhalten. Diese muss vorerst gegeben sein.
Das bedeutet, es braucht auch eine dementsprechende Vorbereitung. Diese kann für jemand der keine Erfahrung mit diesen Welten hat, niemals an einem Wochenende oder in ein paar Tage gegeben werden.
Bei den indianischen Völkern selbst bedeutet der Umgang mit Ayahuasca ein langer Weg des schamanischen Lernens, Lernen der Lieder und Sprache der Pflanzen.
Schamanische Diäten dauern manchmal jahrelang, es werden nur bestimmte Lebensmittel gegessen, kein Alkohol, keine bewusstseinsverändernde Substanzen, keine Sexualität.
Zeremonien in Europa
Das spannende: Die meisten die Ayahuasca Zeremonien in Deutschland, Schweiz, Österreich und auch anderswo anbieten kennen nicht mal eine schamanische Diät, die ein wichtiger Bestandteil der Arbeit mit Ayahuasca ist, geschweige denn die Vorbereitung.
So las ich die letzten Tage, wiederum in Facebook bei einer Organisation die europaweit Zeremonien anbieten, dass keine spezielle Vorbereitung notwendig wäre.
Auch dann nicht, wenn Teilnehmer das Getränk mit nach Hause nehmen und es alleine einnehmen. Eine derartige Verantwortungslosigkeit ist kaum zu übertreffen und ist in meinen Augen eine grobe Fahrlässigkeit.
Die meisten wissen zwar ansatzweise über traditionelles „setting“ aber kaum jemand hat sich in der Tat einer schamanischen Diät/Lehrzeit hingegeben. Und das gilt übrigens nicht nur für die Weissen, sondern auch für natives.
Immer noch bekommen hierzulande Menschen die indigener Abstammung sind automatisch einen riesengroßen Vertrauensvorschuss was die schamanische Arbeit anbelangt. Dennoch ist es so dass gerade von den jüngeren Generation kaum jemand dabei sein wird, der auch tatsächlich in eine schamanische Diät Lehrzeit ging die traditioneller Weise Jahre umfasst, nicht einige wenige Wochen oder Monate.
Von den Westlern wiederum sind es eher Wissenschaftler, Ärzte und Psychologen die denken, sie bräuchten ein tieferes Studium der Pflanzen nicht, denn ihre westliche Ausbildung gibt ihnen den Bonus schon weiter zu sein.
AYAHUASCA ist übrigens keine THERAPEUTENPFLANZE, keine Medizin für eine sogenannte psycholytische Therapie, auch kein Allheilmittel für unheilbare Krankheiten oder psychischen Problemen, sondern eine SCHAMANISCHE Kraft, die soviel mehr erfordert als wie eine westliche therapeutische, medizinische oder spirituelle AUSBILDUNG, mehr erfordert als ein paarmal Ayahuasca zu trinken, mehr erfordert als schöne Lieder singen zu können. Und auch mehr erfordert als ein paar Mal in den Amazonas zu reisen und dort an Zeremonien teilzunehmen die den Touristen angeboten wird.
Ich erachte es als einen ziemlich großen Hochmut von Menschen die diese Rituale anbieten, und auch von manch Menschen die diese zu sich nehmen, zu denken, sie brauchen all das traditionelle langjährige Studium im Umgang mit dieser Pflanze nicht.
Sie kennen die Sprache der Pflanzen nicht, nicht die Gebete , webende Worte und die alten Lieder, die die Kraft der Pflanze öffnen um die Energien und Kräfte, die Räume und Felder zu organisieren, strukturieren. Die Schritte, die Wege, die Ebenen um solche Erfahrungen zu leiten. Denn dafür müsste man mindestens zwölf Jahre lernen, sieben Jahre diätieren und noch vieles mehr.
Was für eine Ignoranz zu denken, man braucht die „veralteten Wege“ nicht mehr, da man das eigene Bewusstsein und die eigene schamanische Kraft so „hoch“ einschätzt.
Schöne und gute Worte zu schreiben und zu sagen um Ayahuasca gut zu verkaufen werden jedoch letztendlich nicht über die Laienhaftigkeit hinwegtäuschen können
Fakten:
Busy Busy Business
AYAHUASCA ist ein riesengroßer BUSINESS-ZWEIG in der spirituellen Szene geworden. Heilzeremonien mit Ayahuasca, San Pedro oder Peyote und auch Kambo boomen wie noch nie zuvor.
Denn auch im esoterisch-spirituellem Markt funktionieren seit eh und je schnelles Fast-Food-Service garniert von riesengroßen Versprechungen und teilweise falschen Garantien.
Die große Anzahl von Ayahuascazeremonien in Österreich dürfte auch aufgrund einer Fehlinformation im Internet zustandekommen. Erstaunlicherweise schreibt jemand im Internet auf seiner Homepage schon seit Jahren, dass in Österreich Ayahuasca erlaubt ist (und beruft sich auf eine Quelle von 1995!!!!!) und Hunderte schreiben es nach. Ohne zu recherchieren. Dabei muss nur ein Blick auf die Seite des BKA geworfen werden und schon schnell liest man folgendes schwarz auf weiss.
Gesetzliche Lage in Österreich
Im Suchtmittelgesetz von November 2015 ist die Weitergabe oder Vermittlung eines Produktes mit psychotropen Stoffen egal ob natürlicher oder synthetischen Ursprunges ( DMT und HARMALIN gehören da auch dazu) mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen, wer damit verdient bis zu 3 Jahren. Dasselbe gilt für alle anderen psychoaktiven Substanzen, wie z.B. auch die Pilze.
Darüber sollten sich Anbieter wie Teilnehmer bewusst sein.
Ayahuasca und Psychosen
Ich zitiere aus einer Werbung für Ayahuasca – Retreats in Österreich und Deutschland:
„ Ayahuasca ruft keine Psychosen hervor“
WAS für eine fatale AUSSAGE!
Sehr wohl löst Ayahuasca Psychosen aus.
Und zwar im Besonderen wenn eine Veranlagung für Depression, Schizophrenie, bi-polare Störung oder andere emotional starke Reaktionen in einem Menschen vorhanden sind.
Und wenn ich mich so umschaue dann stelle ich fest, dass sicher an die 95% der Menschen in ihrem Kindheits – Ich feststecken. Das bedeutet, wir haben als Kind emotionale Antworten entwickelt um überleben zu können und diese Muster sind im Erwachsenenleben immer noch aktiv. Ayahuasca kann nun als ein Trigger wirken, das was im Inneren wirkt zu verstärken. Es bringt alles hervor was in einem ist. Und wenn es die negativen Emotionen sowie Traumas sind, dann muss nicht nur der Leiter sondern auch der Teilnehmer damit umzugehen wissen.
Schwierig wirkt sich die Einnahme aus bei Menschen in deren Leben Alkohol oder anderen Substanzen wie Marihuana eine wichtige Rolle spielen.
Ich habe mich viel im Amazonas bewegt und habe unzählige Menschen getroffen die durch die Medizineinnahme in eine Psychose schlitterten.
Auch hier in Europa bitten mich jeden Monat!!! Menschen um Hilfe und Unterstützung die nach einer Einnahme des Getränkes in einer Zeremonie, mit dem Leben danach nicht mehr zurechtkamen.
Es gibt auch andere wesentliche Indikationen, in denen kein Ayahuasca eingenommen werden darf wie jegliche Medikamenteneinnahme, vor allem Psychopharmika, Schlaftabletten. Äußerste Vorsicht ist auch bei Bluthochdruck, Asthma und Herzproblemen gegeben, sowie bei schweren körperlichen Erkrankungen, da die Medizineinnahme Kraft und Energie benötigt. Auch die gleichzeitige Einnahme mit Antibiotika und Chemotherapie kann zu tödlichen Folgen führen.
Von Visionen, Wünschen, Bedürfnisse und Sehnsüchten
Eines der ersten Dinge die ich lernte auf meinem Weg ist das Visionen nicht gleich Visionen nicht gleich Visionen sind. Wallace Black Elk pflegte zu sagen, dass 90 % von dem was wir Vision, Botschaften der Geister nennen keine Visionen sind, sondern die Wünsche und Stimme unseres Egos.
Mit Visionen, aber auch den inneren Bildern und Stimmen muss man umgehen können, sie auch richtig zu deuten wissen.
Die Menschen hier neigen unvorbereitet oftmals dazu ihr EGO zu stärken und eine unglaubliche ICH Bezogenheit zu entwickeln.
Der Kontakt mit den Geisterwelten (real oder imaginiert) verleiht manchem sehr schnell die Illusion etwas ganz Besonderes und Auserwähltes zu sein.
Die Schau in andere Welten und Erkenntnisse vermitteln allzugerne die Illusion der Erleuchtung.
Da wird von einem Tag auf den anderen die Familie verlassen weil man sich martyrerhaft, heldenhaft in der Mission der „spirits“ sieht. Die Arbeit wird gekündigt weil man sich selbst bereits als Schamane sieht, jemand der mir Pflanzen reden kann und was immer einem auch die inneren Stimmen einflüstern.
Eine Mission, eine Aufgabe andere Menschen zu begleiten will ich auch niemandem absprechen. Aber es ist ein langer Weg bis dahin.
Und wie mich immer mein Lehrer Juan Perez unterwies.
„Bevor du als Schamanin deinen Weg gehen kannst musst du lernen was es bedeutet in der Verantwortung zu sein.
Als Mutter und Partnerin. Du musst fähig sein, einen ganz normalen Job auszuüben und damit zufrieden und glücklich zu sein. Du musst dich materiell selbst erhalten können, ohne die Zuwendung von anderen. Und die Liste ging endlos weiter … „
Ayahuasca schenkt eine Fülle an Bildern, Eindrücken, Visionen. Man wird überflutet damit. Die Medizin bringt alles hervor was in einem ist. Bevor es die Stärken sind sind es Ängste, Traumas über deren Schwelle man wandern muss. Der Körper reinigt sich. Man nennt den spirit des Ayahuascas auch trickster. Denn wir erinnern uns, es ist in erster Linie eine schamanische Kraft keine therapeutische. (wobei das eine das andere natürlich nicht ausschliesst). Und diese lieben es durchaus mit unserem Ego zu spielen insofern wir da nicht rein und klar sind.
Manchmal öffnet die „madre“ihre Türen und nimmt einen mit in ihre Welten um zu unterrichten, zu heilen oder was auch immer geschehen soll. Dann können sich Grenzen komplett auflösen. Auch auf der materiellen Ebene. Der Körper fliesst auseinander. Das EGO, die eigene Persönlichkeit löst sich auf. Wo man nicht mehr weiß ob man Frau oder Mann ist, welchen Namen man trägt, ob es eine Familie gibt. Ob man auf der Erde lebt.
Das kann für manche unglaublich beängstigend sein und heftigste Panikattacken hervorrufen.
Auch das wissen die nativen Schamanen und darum brauchte es in der Vergangenheit immer eine lange Vorbereitungszeit um die Kraft zu haben, höhere Welten betreten zu können.
Wirtschaftszweig Ayahuascatourismus
Im Tiefland des Amazonasbeckens welches sich von Peru über Brasilien bis hin nach Kolumbien erstreckt, hat sich in den letzten 30 Jahren der Ayahuascatourismus als ein völlig neuer Wirtschaftszweig entwickelt.
Populär wurden die „Pflanzen der Schamanen“ Anfang der 70er Jahre über die Bücher von Carlos Castaneda. Er ist einer der ersten erfolgreichen Autoren, die über eine „Lehrzeit“ mit einem indianischen Schamanen berichtete. Der erste Band, ein Bestseller in weltweiter Millionenauflage erzählt unter anderem von Castanedas Erfahrungen mit Zauberpflanzen. Dies löste eine erste Reisewelle zu den mexikanischen Indianern vom Stamme der Huichols aus, die jedoch lieber in ihrem nativen Namen, den Wixaritari genannt werden.
Überfordert von all den peyotehungrigen Weissen, die da plötzlich die Dörfer belagerten, begannen sich die Schamanen als solche nicht nicht mehr zu zeigen und die Bevölkerung verhielt sich sehr abweisend gegenüber all den Suchenden.
Da verlagerte sich das Geschehen in den Amazonas. Die Indianer dort verhielten sich den Menschen in Bezug auf Ayahuasca kooperativer, und erkannten sehr schnell das Geldpotential welches in Ayahuasca liegt.
Nun leben tausende und Abertausende von ayahuascatrinkenden Touristen. Infrastrukturen wachsen wie Pilze aus dem Boden und setzt man heute in Iquitos den Fuß aus dem Flughafengebäude sind die ersten Angebote die einen ereilen. Ayahuasca? Camp? Fuerte medicina, buena medicina.
Da wundert es auch keinen mehr, dass an die 90% der Camp- und Schamanenangebote in Wirklichkeit Fakes sind. Gutes Mitverdienen an der Suche nach Rausch und Ekstase der anderen Art.
Jedoch auch die traditionellen, die guten Schamanen denken, okay.
Dann sollen sie halt trinken, wenn sie wollen.
Selber schuld dann wenn sie damit nicht umgehen können und verrückt werden dabei. Sie sehen dies als Lehre der „spirits“.
Im Motto: Die Geister die ich rief …..
Der Lebensraum der indianischen Bevölkerung im Amazonas wird seit Jahrzehnten sukzessive zerstört. Die Grundversorgung ist nicht mehr sichergestellt. Flüsse mit Quecksilber und Öl verseucht, Wälder für Palmtree Plantagen gerodet, Tierarten sind ausgestorben, Fische verschwinden.
Monat für Monat kommen immer mehr Stämme aus dem Urwald um sich der Zivilisation zuzuwenden. Doch in dieser Welt braucht es Geld und Ayahuasca lässt sich gut an die Touristen verkaufen.
Es ist ein grosses Drama das hier geschieht und nur einigen wenigen Maestras und Maestros gelingt es ihren alten Weg zu halten und nicht dem „mainstream“ des Ayahuascatourismus zu erliegen.
In den meisten Ayahuascacamps, welche größtenteils übrigens von Weissen finanziert und geleitet werden, die Schamanen jedoch ihren Namen dafür geben, wird auch schon lange auf gutes setting und Vorbereitungen verzichtet, so wie es früher der Brauch war.
Denn dafür haben ja die Touristen kaum Zeit.
Die nativen Schamanen haben oft keine andere Wahl als am ganzen Spuk mitzuwirken, weil es die einzige Möglichkeit ist Geld zu verdienen für die ganze Familie und Verwandtschaft.
Glücklich sind sie dabei meist nicht. Die Kontrolle über die Medizin entgleitet ihnen. Hungernde und kranke Familienmitglieder in großer Armut jedoch der Druck. Jeder indianische Amazonasschamane ernährt mit dem Geld nicht nur seine Familie, sondern gleich die ganze Verwandtschaft und Freunde mit.
Dieses Jahr wurde eine meiner langjährigen Lehrerinnen, Olivia Lomaz Arevalo, 91 von einem kanadischen Touristen erschossen. Er war psychisch labil und Olivia weigerte sich mit ihm eine Zeremonie durchzuführen um die er bat.
Bei meinem letzten Aufenthalt im Februar erzählte mir shibipa Maestra dass die Übergriffe von Touristen auf Schamaninnen immer mehr zunehmen und die schon Begleitschutz während einer Zeremonie in einem Touristenzentrum anfordern und wünschen – da es immer öfters zu unkontrollierbaren Situationen kommt.
Gerade in den letzten Jahren ist ein grosser Andrang auf die Schamaninnen – nachdem es immer mehr zu Schwierigkeiten mit männlichen Schamanen im Amazonas kam, da ihnen die Kontrolle über sich selbst und die Medizin immer mehr entgleitet.
Aufgrund der Problematiken die sich immer mehr verdichten sind nun auch schon viele Schamanen und Schamaninnen dazu übergegangen im Ayahuasca weniger psychoaktives Chakaruna beizumengen. Zudem dürfen nurmehr einfache schamanische Pflanzen diätiert werden. Die keine anspruchsvollen Rahmenbedingungen brauchen, die kaum ein Weisser einhalten und durchhalten kann.
Viele Diskussionen sind unter den Amazonasschamanen und ihrem Volk über den Gebrauch und das Angebot von Zeremonien gestartet – seit ich diesen Artikel 2016 das erstemal online stellte. Damals wurden meine Worte sehr entrüstet zurückgewiesen – hier in Europa genauso wie in Peru.
Tragische Ereignisse, Überforderungen und auch die Tatsache der Ausrottung der Lianenpflanze Banisteriopsis caapi bringen nun ein Umdenken in diese Episode der spirituellen Heil-Suche.
FAZIT:
Schamanischen Kräften zu begegnen erfordert viel Vorbereitung.
Die wichtigste ist, Verantwortung im eigenen Leben übernehmen zu können. Bin ich ein guter Partner, Elternteil, Freund etc.
Kann ich die Aufgabe die mir das Leben und das Universum jetzt schenkt gut annehmen, und bin ich glücklich in meinem Leben.
Um Ayahuasca kennenzulernen, macht einen großen Bogen um die Retreats hier, besonders auch dann wenn ein tönendes Marketing dahintersteckt.
Arbeitet primär an Eurer inneren spirituellen und persönlicher Reife und Stabilität.
Fahrt in den Dschungel, meidet alle Camps, lebt mit den Einheimischen, werdet ein Teil der Gemeinschaft, arbeitet wie sie, esst wie sie, beobachtet die Natur, lasst Euch auf den Dschungel ein, nehmt euch mindestens ein bis drei Jahre Zeit, bittet die „spirits“ um Unterstützung, seid bereit euch einer mindestens einjährigen schamanischen Diät ohne Wenn und Aber hinzugeben (ohne Ayahuascaeinnahme) und ihr habt die beste Voraussetzung gut geführt und geleitet zu werden.
Insofern auch die „spirits“ diesen Weg für dich als geeignet empfinden.
Demut, Achtsamkeit ist das Um und AUF auf dem schamanischen Wege. Nicht alles was uns begegnet oder angeboten wird ist von den „spirits“ geführt. Da kann man sich auch ganz schnell schön was vormachen. Gerade auf dem spirituellen Weg gibt es viele Verführungen und Attraktionen, die Umwege und Dramen bedeuten, doch letztendlich natürlich immer unserem Wachstum dienen 😉
Mystifizierungen deuten jedoch meist auf eine Falle hin, wo es wert ist, gut hinzusehen.
Schamane ist nicht gleich Schamane ist nicht gleich Schamane. Wenn man versucht die „spirits“ der Medizin für sich zu benutzen, auszutricksen, das Ego zu nähren oder was auch immer, so gewährt die „Mutter“ einem einen gewissen Zeitraum dieses menschliche Spiel, manchmal Jahre. Doch der Fall dann kann ein ganz tiefer sein. Und geschieht dann doch letztendlich aus der Liebe damit unsere Seele unsere Persönlichkeit wachsen darf, sich entwickeln, aufwachen.
Mir war es ein großes Bedürfnis, Euch meine Sicht mitzuteilen.
Wenn dich meine Worte erreichen und Resonanz finden, fein. Wenn nicht, auch okay. Ich freue mich, wenn es zumindest Denkanstöße freisetzt und höchstenfalls einen anderen Umgang und Respekt mit Ayahuasca und anderen Medizinpflanzen bei dem einen und anderen einleitet.
Danke für eure Zeit und Aufmerksamkeit, die ihr diesen Zeilen geschenkt habt.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.