Die Macht der Neuen Frau

von | Mai 20, 2024 | Moderne Frau | 15 Kommentare

Eine Vision sehe ich in lebendiger Klarheit vor mir:
Daß die Mutter aus alter Zeit wieder erwacht ist und verjüngt auf ihrem Thron sitzt – herrlicher als je zuvor. Verkünde sie der ganzen Welt mit der Stimme des Friedens und des Segens.”
(Vivekananda)

Die echte Macht der Frauen ist größtenteils noch unentdeckt. Nur wenige kennen sie. Die wenigsten Frauen haben eigene, solide Erfahrungen damit. Und eben weil sie so unbekannt ist, wird sie so wenig wertgeschätzt. Wenn wir Frauen versuchen, den Weg der Männer zu gehen, verlieren wir unsere Authentizität. Die Macht der Frau wirkt nicht im Mentalen, sie wirkt im Emotionalen. Aber was (noch) sehr wenige wissen, das Emotionale ist Herrscherin über diese Welt und den physischen Ebenen unseres Seins. Es ist ein Jammer, dass sich immer noch so wenig Frauen ihrer inneren Macht bewusst sind. Jene, die wissend sind, bleiben meistens noch im Hintergrund, unentdeckt.

Es ist der Weg des Mannes, im Rampenlicht zu stehen, doch das Wirken der Frau bleibt vielfach unerkannt, ungesehen, unerwünscht. Zumindest in einer so wenig feinfühligen Welt wie der unseren. Frauen, die nach Anerkennung streben, versuchen dem Ideal des männlichen Weges nachzujagen – ich weiß es aus eigener bitterer Erfahrung aus meiner Zeit in der Corporate World. Manche von uns haben damit auch Beachtliches erreicht. Aber der Preis war sehr hoch, denn wir mussten essenzielle Teile von uns abtrennen, zurücklassen und unser ureigener Weg verblasste nach einiger Zeit. Wir mussten vergessen, dass der Weg der Frau tief hinein, tief zurück, tief hindurchführt, während der Mann versucht, seinen Weg nach oben zu erklimmen. D.h. das Männliche sucht immer den Weg nach oben, das Weibliche hingegen geht nach innen, nach unten und nach oben – also alles inkludierend.

Es ist schwer über diese neue Frau zu berichten, da sie nicht beschrieben werden kann, denn sie ist nicht rational erfassbar. Frauen sind auch ein Kollektiv. Im Weiblichen sind immer ALLE daran beteiligt, im Guten, wie auch im Schlechten. Deshalb kann man normalerweise nur mit viel Aufwand herausfinden, welche Frau da was bewirkte.

Lange Zeit schon trennt sich der Mensch durch die Unterdrückung und Abspaltung der Anima, des weiblichen Seelenanteiles – im Innen wie im Außen – von dieser Macht der Frau. Die Wunden, die unserer Mutter Erde in den vergangenen Jahrtausenden patriarchalischer Kultur geschlagen wurden, scheinen nahezu unheilbar. Analog dazu die Wunden unseres weiblichen Seelenanteiles, unserer Anima und das Sterben unserer Macht. Erst wenn wir der weiblichen Energie in uns wieder Gleichwertigkeit, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit verleihen, uns mit ihr wieder verbinden, kann Ganzheit, kann Heilung unseres Körpers, unserer Seele und unserer Erde geschehen.

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Quelle: Shutterstock

 

Wie ihr schon zur Genüge gehört habt, die Erde verändert ihre Energiefrequenz jetzt immer schneller, um sich selbst zu heilen. Dadurch kann die Göttin auch in den Seelen der Menschen wieder aufleben und wahrgenommen werden. Das ermöglicht uns, liebevoller und bewusster mit uns selbst, unserer Umgebung und der Erde umzugehen. Die Erfahrung des Nicht-Getrenntseins kann nicht über den Verstand geschehen. Nur durch die Verbindung von weiblicher und männlicher Energie im Herzen – Yin/Yang, Shiva/Shakti – finden wir zu unserem Selbst, zu Liebe und Ganzheit zurück. Im Moment des Eins-Seins wird Wirklichkeit erlebt – ein kosmisches Geflecht, das weit über die Grenzen des menschlichen Verstandes hinausgeht, sich aber dem offenen Herzen als die Lebenskraft selbst zu erkennen gibt. Denken kann sich immer nur auf die zeitliche Ebene beziehen. Die Wirklichkeit, die Mitte von allem, wird nur im Herzen wahrgenommen und erlebt. Bewusstsein und Energie sind dann nicht mehr zwei …

Es geht mir jetzt auch nicht darum, dass jeder mir zustimmt, worüber ich hier schreibe, aber es ist wichtig, einmal darüber nachzudenken, vor allem wir Frauen. Die wenigen, die wissend lächeln beim Lesen dieser Zeilen, sende ich die Grüße der lebendigen Göttin.

Denn wenn wir als Frauen uns nicht verändern, nicht unser Bewusstsein verändern, in unserem Verständnis von dem, was wirklich ist, vor allem in unseren Beziehungen – wie wir miteinander umgehen, wie wir mit uns selbst umgehen, dann wird die ganze Welt den Kurs, den sie schon eingeschlagen hat und der ganz sicher zu einer riesigen Katastrophe führt, nicht verändern.

Wir Frauen repräsentieren über 50 % der Menschheit, und so lange wir nur mit unserem Aussehen beschäftigt sind und uns höhnisch gegenseitig heruntermachen, zu „Überzicken“ werden, – etwas, das wir doch relativ oft machen, bleiben wir schwach und ohne Power. Dann sind wir nicht mehr die Hälfte der Menschheit. Wir müssen uns jetzt damit auseinandersetzen, weil, wenn wir nicht zusammenhalten, unsere Fragmentation uns dazu zwingt, weiter machtlos zu sein. Wir haben dann keine Plattform, keine Basis, auf der wir in und mit unserer neuen Macht stehen können. Wir müssen lernen, Formation halten zu können – gleich wie die Männer. Die meisten Frauen haben nie gelernt, Formation zu halten und als Gruppe, als ein Körper, zusammenzuarbeiten. Wir kennen nur das Gerangel unter uns, wer denn jetzt „den Mann“ bekommt, wer ist die Schlankere, die Hübschere, die bessere Hausfrau und Mutter. Wir kennen viel hinterlistigen Neid, Eifersucht und endlos emotionales Beziehungsdrama.

Wir müssen aber dringend lernen, wie wir trotz all der Unterschiede unter uns Frauen als ein Team, als ein Körper agieren lernen, uns gegenseitig unterstützen, nicht im Rücken der Kollegin über sie tratschen und sie schlechtmachen, damit wir wirklich gleichwertig mit den Männern in diese neue Zeit gehen können. Ich habe von den Männern in meinem vorherigen Beruf gelernt, dass man sehr wohl sich gar nicht mögen muss, unterschiedlicher Meinung sein und trotz allem an einem Strang ziehen kann. Trotz allem die Kollegin in der Arbeit unterstützten und einfach tun, was es zu tun gibt, ohne endloses Geschnatter. In meiner eigenen Karriere habe ich sehr wenig Unterstützung und Mentoring von Frauen erhalten, das bisschen das gegeben wurde, kam von den Männern, ja so war das eben …

Wir haben bisher nicht wirklich gelernt, im Team zusammenzuarbeiten, wie eine Fußballmannschaft Kräfte und Stärken koordiniert und so ihre Schwächen ausgleicht, damit das Team stark bleibt. Frauen sind traditionell keine Team-Player, das ist etwas, wo es noch viel Arbeit bedarf.

Meiner Meinung nach ist dieser Sprung in eine neue Zeit hauptsächlich von uns Frauen abhängig. Diesmal müssen wir vorangehen, sind wir der Wegweiser. Wir haben keine Zeit mehr, auf die Männer zu warten! Auch die Männer warten auf uns Frauen – manche schon recht ungeduldig. Zum ersten Mal in Tausenden von Jahren haben die Frauen die Möglichkeit, eine Stimme zu haben und sie zu erheben. Diese Stimme sagt, dass das Leben sehr kostbar ist und nicht verschwendet werden soll – wie so vieles in unserer Konsumgesellschaft.

Frauen haben jetzt eine große Möglichkeit und wir müssen uns jetzt bewusst machen, wie jede Einzelne von uns ihrem Potenzial gerecht werden kann. Wenn wir das nicht tun, machen wir den gleichen Mist, wie die Männer ihn schon seit Tausenden von Jahren gemacht haben. Wir müssen aufstehen, tief Luft holen, und ganz tief in unser Herz schauen und uns selbst fragen, was wir denken, was wir fühlen, was uns wichtig ist, was wir wirklich mit diesem Leben anfangen wollen – UND ES DANN AUCH TUN!

Jeden Tag, Schritt für Schritt, jede kleine (und jede große) Gelegenheit dazu wahrnehmen. Denn unser Problem ist, dass wir einfach von unserem Weg abkommen – uns verirren; mit einer Frau weiß man das eben nie so genau …

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Wir müssen realisieren, welches unsere Stärken sind und was unsere Schwächen – und all die alten Verhaltensmuster wandeln, die wir noch mit uns herumschleppen. Vor allem, dass wir uns nicht gegenseitig unterstützen, miteinander kooperieren, uns gegenseitig helfen. Junge Frauen und Mädchen unter unsere Fittiche nehmen, gute Mentorinnen werden – wie die Männer es uns schon lange zeigen und vorleben, mit den Männern. Dessen müssen wir uns jetzt wirklich bewusst werden und dadurch können wir relativ schnell heilen und uns weiter entwickeln – wenn wir das wirklich wollen.

Und so werden die nächsten fünfzig Jahre ausschlaggebend sein und noch viel mehr Frauen müssen aufwachen und ihre Muskeln spielen lassen und hoffentlich erkennen, dass alle unsere Probleme auch von Frauen mit verursacht wurden und werden – so sehr uns dieser Gedanke auch nicht behagt. Aber dadurch ist natürlich auch die Lösung mit in unserer Hand.

 

 

 

 

Wir müssen nicht auf die Männer warten, um unsere Einstellung zu ändern

Wir müssen nicht die Männer bitten, uns die Erlaubnis zu geben, dass auch wir leben dürfen, dass mehr als 50 % der Menschheit sehr wohl ein Anrecht darauf hat, ein würdiges Leben zu leben. Es ist ganz uns überlassen, unsere Einstellungen zu verändern, denn wie immer ist das Problem nicht da draußen, sondern immer zuerst in uns selbst.

 

 

 

© 12 /2011 + 5/2024 Renate Hechenberger. Alle Rechte Vorbehalten.
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Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, fachkundige und entsprechend ausgebildete Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.

15 Kommentare

  1. Die Magie des Weiblichen – das Urweibliche – ist da, lebendig, mächtig…

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  2. Ja Marion, du authentischste Vertreterin des Ur-weiblichen – danke für deinen Kommentar!

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  3. Frauen müßen aufwachen und ihre Muskeln spielen lassen und hoffentlich erkennen das alle unsere Probleme auch von Frauen mit verursacht wurden……..
    ——————————–
    ..ist das nicht der alte Weg – solltet ihr nicht eure Intension zu Tage bringen, die weibliche Magie… das wünsche ich mir als Mann….wir brauchen euch dringend … in euren vollen Fähigkeiten des Weiblichen – nicht nur energetisch gesehen – nur gemeinsam sind wir GANZ

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  4. Hallo Gerhard, danke für deinen comment. ja ich weiß ihr braucht uns jetzt ganz dringend, das Ganze braucht jetzt dringend die Frauen und die weibliche Energie. Für mich ist es nicht der alte Weg; vielleicht hast du den Satz „die Muskeln spielen lassen“ etwas missverstanden. Ich meine dabei NICHT das wir wie Männer werden sollen, im Gegenteil. Ich rede auch nicht von Emanzipation etc. Diese Strasse sind wir ja schon runter gegangen, mit unerschiedlichem Erfolg. Aber eben um in unsere volle Fähigkeit des Weiblichen zu kommen – nicht nur energetisch – müßen wir ein housecleaning machen. Müßen uns den ganzen Schlamassel anschauen und ihn transformieren, sonst ist der Traum von GEMEINSAM eben immer nur ein Traum.

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  5. Wundervoller Beitrag… wir haben so viel Macht, deshalb hat das Patriarchat auch so große Anstrengungen unternommen, uns alles aus der Hand zu nehmen…

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    • …es ist nie aus unserer Hand geglitten, sooft wir es auch vermeintlich geglaubt haben…..

      wir hatten auch einfach Angst vor unserer so großen Macht – und auch wir haben sie missbraucht – nur um alle zu lernen was Mißbrauch und Gebrauch ist….

      Hadert nicht und wenn, – verurteilt Euch nicht dafür – es war und ist, so von uns vorgesehen

      in tiefer Verantwortung und Liebe
      DrachenHerzLicht und liebevoll schattenfühlend
      RoMana

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  6. Ja – die DrachIn lebt <3 !!!

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    • Arbeitest dich grad durch meine Zeugs hmm, bist aber lieb 🙂
      Ja die Drachin lebt wirklich LOL

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      • JaFgg und nur so lieb wie interessiert hihi – schmöker bei Dir und Steve :-):-)

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        • Habe nichts anderes erwartet 🙂

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          • Geh, ggg – so was!
            Ich habe auch nichts anderes, hihi von Dir erwartet 😉 😉 😉 – ich „warte“ mich gerade – u.a. mit wunderschöner Musik <3 – geilgenial….

          • ….wow Reinigung pur, es beginnt noch stärker zu regnen!!!

            ich hebe den Vorhang, nochmals……..und…….
            Diamantern strahlend schöne DrachIn <3 kommt zum Vorschein

            DrachenHerzLicht
            RoMana
            von DrachIn zu DrachIn <3 <3 <3

          • glitzernd, funkelnd, goldstaubSternigschnaubend legen beide in tiefer Anerkennung beide riesige Häupter nieder, bevor sie sie wieder langsam heben und sich anblicken – tiefe, dunkle, große Augen – tränennassübergehend vor so viel Liebe, Mitgefühl, Menschlichkeit, Zuneigung, Geborgenheit, Offenheit, Toleranz und Herzensgüte – in gegenseitigem Geben und Nehmen….

            ICH SEHE DICH, WIE ICH MICH SEHE
            In´la´ke´sh – Ich bin ein anderes Du – Du bist ein anderes Ich

            Danke <3 für Dich

            …..habe gerade die Herzmusik hinter mir……und sehe dies mit meinem Herzen…

          • Liebe RoMana,

            danke für deine lieben Töne, genannt Worte.

            An dem Tag, an dem ich diesen Artikel schrieb, wurde mir so wirklich klar, wie weit der Weg noch ist, den wir gehen müssen und dass wir Frauen kaum einen Zusammenhalt haben. ABER es ist auch all das wovon du schreibst im gemeinsamen Feld anwesend und stärkt und schiebt uns die Straße runter ..
            Danke auch für Dich ?
            Renate

  7. Hat dies auf L E B E N S R A D W E G rebloggt und kommentierte:

    Fast die Hälfte meines Lebens wurde mir eingeredet, ich sei zu emotional. Irgendwann, begann ich beinahe daran zu glauben. Doch zum Glück war mein Herz wacher, als ich es für möglich hielt, und bewahrte mich davor, mich in den Wirrungen des Glaubens anderer zu verlieren. Es war sehr knapp. Mit dem letzten Funken Hoffnung fasste ich den Mut und ließ mich auf die Emotionen ein, die da in mir immer wieder aufwallten. Heute – viele Jahre und Erfahrungen später bin ich froh meinem Herzen geglaubt zu haben. Froh darüber nicht zu 100% den Glauben an mein Falsch-sein übernommen zu haben. Unendlich froh darüber, die notwendigen Schritte gegangen zu sein, um mit jedem dieser Schritte tiefer in meine Schmerzen, Schatten und Ängste eingetaucht, und somit tiefer denn je bei mir angekommen zu sein.
    Der hier nachfolgende Text von Renates Blog beschreibt in ihrem Erleben auch das meine. Somit ende ich mit meiner kurzen Einleitung und über.lasse dich deinem mit.fühlen, wenn du die Worte im Herzen bewegst.
    In tiefer Verbundenheit
    Sirut Sabine

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