Der Schmerzkörper – Traumatische Erinnerungsmuster auf der Zellebene

Der Schmerzkörper – Traumatische Erinnerungsmuster auf der Zellebene

Die positive emotionale Ladung

In unserem Universum ist immer alles im Fluss, und die gesamt Schöpfung ist ein unendlicher Tanz von Energie-Gegensätzen, die sich anziehen und ergänzen. Um das Kalte zu spüren müßen wir wissen wie sich heiss anfühlt; um Tageslicht zu kennen, müßen wir die Dunkelheit der Nacht erfahren haben. Jedes dieser Konzepte braucht sein Gegenteil, damit es existieren kann. Genauso zieht das Männliche das Weibliche an und der positive Pol zieht den negativen an. Sie brauchen sich gegenseitig.

Das nennen wir die positive emotionale Ladung, welche die Lebenskraft in Bewegung bringt. Der Fluss der frei zum Ozean fliesst, versorgt auf dem Weg dorthin unendlich viele Organismen und Lebewesen. Während der Fluss immer weiterfließt, leben und reproduzieren sich die angrenzenden Ökosysteme auf gesunde Art und Weise. In unserem Körper-Geist-System gibt es auch verschiedene Kanäle, die wie ein Fluss fließen müssen, um alles andere in unserem System zu ernähren, es lebendig und gesund zu halten:

  • Die Luft fließt durch unsere Bronchien ein und aus.
  • Das Blut fließt durch die Adern, Venen und Kapillargefäße, es nährt und reinigt uns.
  • Die Lymphe fließt durch die Lymphgefäße, entfernt Abfallprodukte und schützt somit das gesamte System.
  • Nährstoffe werden im Verdauungstrakt aufgenommen und gehen ins Blut über.
  • Neurotransmitter bewegen sich mit Informationen durch das Nervensystem.
  • Das Chi fließt durch Energiekanäle oder Meridiane, die die Energiekörper mit Lebenskraft formen.
  • Die Lebenskraft fließt durch das Körper-Geist-System als Ganzes, tritt in den Körper ein und durch die Energiewirbel, auch Chakras genannt, wieder heraus. So ergibt sich die Verbindung mit dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos.

Diese essenzielle, kreative Lebenskraft fließt in jeder manifestierten Form der Natur; sie ist flüßig, frisch und rein. Wir erkennen sie leicht, wenn uns der Ausdruck einer Blume, eines Babys oder einer wunderschönen Landschaft innerlich bewegt.

Babys sind fast vollständig positiv energetisch geladen. Das Energiefeld eines Neugeborenen ist höchst sensitiv und verhält sich wie ein Schwamm. Die Aufnahme- bereitschaft seines Bio-Computers ist sehr hoch. Man könnte fast sagen das Ziel des Babys ist es, alle neuen Informationen und Erfahrungen sofort aufzunehmen und auf alles, was das Leben in jedem Augenblick zu bieten hat, zu reagieren. Das Baby handelt und fühlt entsprechend der Lebenskraft, die frei durch sein System fließt. In diesem Zustand gibt es keinen Damm, der den Fluss behindern könnte; sowohl „gute“ wie „schlechte“ Empfindungen werden intensiv gefühlt und unpersönlich aufgenommen. Babies sind optimistisch und von großer Neugier getrieben.

In unserer Kultur nimmt der Verstand unverhältnismäßig viel Raum ein und erstickt, Schritt für Schritt, unsere Emotionen, die wir in der Kindheit viel natürlicher ausdrücken konnten. Demnach speichern wir allmählich die unterdrückte Lebenskraft als negative emotionale Ladung und Energie-Kontraktionen. Wir gewöhnen uns an diesen Energiezustand und meinen, dass Leid und Schmerz zum Normalzustand gehören. So kommen wir dann auf den Gedanken das wir eigentlich aus einem Schmerzkörper bestehen. Unbewusst werden wir zum Opfer und erleben eine Enttäuschung nach der anderen, bis zur letzen, nämlich der des Todes.

Eckhart Tolle in seinem Buch: Jetzt! Die Kraft der Gegenwart (The Power of Now) sagt: „Es gibt zwei Ebenen von Schmerz: der Schmerz, den man jetzt erschafft, und der Schmerz der Vergangenheit, der weiter im Geist und im Körper lebt. Der Geburtsschmerz gehört auch dazu. Der angesammelte Schmerz ist eine negative Energie, die den Geist und den Körper beherrscht. Wenn man ihn als eine unsichtbare, selbstständige Wesenheit betrachtet, kommt man der Wahrheit schon näher. Es ist der Schmerzkörper.“

Für mich besteht der sogenannte „Schmerzkörper“ von E. Tolle aus einer Kombination aus Emotional, Mental-, und Astralkörper (Körper zwei, drei und vier nach dem System von Barbara Ann Brennan).

Wenn die negative emotionale Ladung die positive ersetzt

Viele von uns haben schon solche oder ähnliche Situationen erlebt: man sitzt in einem Raum, vielleicht mit Freunden oder Bekannten, amüsiert sich und plötzlich fühlt man sich total unwohl und innerlich angespannt, weil jemand „negative“ geworden ist. Ist dir schon einmal aufgefallen, das so etwas niemals anders herum passiert? Ein negativer Zustand lässt sich nicht ändern, wenn die Menschen im Umfeld entspannt und zufrieden sind. Umgekehrt ist es jedoch oft so, dass ein zufriedener Mensch sich anstecken lässt und seinen Gemütszustand sehr schnell und unbewusst ändert. Es steigen negative Emotionen hoch. Die positive emotionale Ladung zieht sich zurück, wenn eine negative Ladung vorhanden ist, weil die positive von Natur aus alles hereinlässt. Deshalb sind Babies so empfänglich für negative und positive Emotionen. Manchmal kann ein völlig unbedeutendes negatives Ereignis das Baby so verstören, dass es sofort anfängt zu schreien und zu weinen. Es nimmt die negative emotionale Ladung von Menschen in seiner Umgebung sehr schnell auf.

Dieser Prozess beginnt bereits im Mutterleib, wenn zunächst der Embryo und dann der Fötus alles aufsaugen, was die Mutter erlebt, fühlt, isst, trinkt und denkt. Später, während und nach der Geburt, nimmt das Kind weiterhin alle energetischen Schwingungen der Erwachsenen aus seiner Umgebung auf. Während der Kindheit entwickelt der kindliche Geist Glaubenssätze oder er imitiert die der anderen, trifft Urteile über sich selbst und das Leben und kreiert somit ein Selbstbild, eine Art scheinbares Bild über sich selbst. Unsere Tugenden und Talente sind größtenteils das Ergebnis dieses unbewussten Prozesses.  Auf gleicher Weise entwickeln sich unsere Schwächen und Unzulänglichkeiten. Mit der Zeit sammeln sich negative Erfahrungen, Glaubensmuster und Urteile in unserem Körper-Geist-System an und rufen den Schmerzkörper hervor.

Da wir alle Babies waren, ist die reine, positive emotionale Ladung im Grunde ein Teil von uns. Energie-Kontraktionen habe eine falsche Identität geschaffen, an die wir unsere angeborene Freude verloren haben. Wir leiden darunter, weil wir etwas erschaffen haben, das nicht real ist. Mit anderen Worten, der Schmerzkörper hat unsere ursprüngliche Natur ersetzt, indem er die positive emotionale Ladung erstickt hat. Diese hat sich zwar zusammengezogen, lebt jedoch immer noch in uns. Wenn wir den Weg zu unserem Lichtkörper zurückfinden und unseren ursprünglichen Zustand eines spontanen, offenen, frei fließenden Wesens erreichen wollen, ohne die lähmenden Selbstbilder, unsere Zukunftsängste oder bitteren Ressentiments gegenüber der Vergangenheit, dann müßen wir uns über unseren gegenwärtigen Zustand bewusst werden und einen Weg zurück zu unserem Urzustand finden. Wir müssen lediglich das verlernen, was uns als Wahrheit gelehrt wurde, um dann unser wahres Selbst wiederzuentdecken.

„Viele Verhaltensweisen unseres täglichen Lebens sind das Ergebnis von Informationen, die dekodiert und auf zellulärer Ebene gespeichert werden. Diese Muster sind in der Regel harmlos und tragen nicht wesentlich zur Fehlfunktion oder Zerstörung des Körpers bei, wie das bei Krankheiten der Fall sein kann. Andererseits sind Verhaltensmuster ein materialisierter Ausdruck von Informationen, die aufgrund vergangener traumatischer Erlebnisse gespeichert wurden. Wenn wir Klienten mit traumatischen Störungen behandeln, müßen wir berücksichtigen, das ihr Problem ein Ausdruck dieser in den Zellen gespeicherten und dekodierten Information ist. Damit die therapeutische Intervention von Nutzen ist, muss sie darauf ausgerichtet sein, sie von der traumatischen Erinnerung geschaffenen zellulären Muster aufzudecken, zu isolieren und dekodieren.“

Thomas R.McClaskey, Decoding Traumatic Memory Patterns at the Cellular Level

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