Aber, ist Liebe wirklich genug?
Natürlich ist echte Liebe die magische Zutat in unseren Gefühlscocktails, das, was wir uns sehnlichst erhoffen und selten erhalten, denn in unseren romantischen Beziehungen spielen immer Bedürfnisse hinein, die in der abhängigen Phase der Kindheit nicht erfüllt wurden und jetzt auf den erwachsenen Partner projiziert werden.
Und da beginnt das Drama, denn wie können wir jemanden finden, der wirklich auf alle unsere Bedürfnisse eingehen kann? Viele wissen oft zu Beginn der Beziehung gar nicht, was ihre wirklichen Bedürfnisse sind, denn einige stellen sich erst während des gemeinsamen Lebens heraus. Oft sind Menschen unklar darüber, was sie eigentlich wirklich brauchen bzw. wo ihre Bedürfnisse liegen. Sie werden von diffusen Emotionen geplagt, schwankende Hormonspiegel kreieren ein Gefühlskarussell und das nicht gerade ideale Kommunikationsklima trägt nur dazu bei, dass man sich häufig nicht artikulieren kann oder will, vor allem, wenn man nicht mehr daran glaubt, dass es etwas bringt. Und so führt es vielfach dazu, dass man sich in seiner Beziehung über lange Zeit nicht wirklich genährt fühlt und das gegenseitige Bemühen dafür nicht (mehr) vorhanden ist. Zum Schluß landet es dann in der Schublade für „noch eine weitere Beziehung, die für mich nicht funktioniert“.
Es ist eine schmerzhafte Illusion, insgeheim zu hoffen, dass ein Mensch alle Bedürfnisse eines Anderen erfüllen kann. Wir wissen das – irgendwie, „vergessen“ es aber immer wieder in den entscheidenden Momenten. Es ist so was von unrealistisch und trotz allem hängen so viele darin fest, wie in einzementierten Fußfesseln. Man denkt sich, dass, wenn zwei Menschen sich lieben, alles gut wird, man sich endlich gesehen, genährt, wieder ganz fühlt. Aber alles, was wir im Laufe der Beziehung lernen ist, dass es Löcher im Anderen gibt, welche anscheinend nie nachhaltig gefüllt werden können, egal wie sehr wir es auch versuchen. Das Loch entpuppt sich oft als Fass ohne Boden. Wir glauben, dass das Loch mit Liebe gefüllt werden kann und es kreiert echtes Entsetzen in uns, wenn wir herausfinden, dass dem nicht so ist. Heißt das also, meine Liebe ist nicht stark genug? Oder liebe ich ihn/sie vielleicht gar nicht? Muss ich mir jemand Neues suchen? Oder noch schlimmer, warum wird meine Liebe nicht angenommen? Hat sie keinen Wert? Habe ich keinen Wert?
Und so beginnt die Spirale, die uns immer weiter nach unten zieht, denn wenn der Eine alle seine Bedürfnisse opfert, um den Anderen emotional ständig aus dem Loch zu ziehen und immer noch nicht kapiert hat, dass sich diese Löcher nicht füllen lassen, wenn nichts zurückkommt für diese Bemühungen, dann ist das keine gut funktionierende Beziehung, sondern der Beginn einer emotionalen Hölle.
Ein banales aber ungemein nervendes Beispiel: Der Boden in der Küche ist schmutzig. Du siehst Brotkrümel und du weißt, aha, das Krümelmonster hat Ausgang. Und die braunen eingetrockneten Kaffeeränder am Tischtuch helfen dem hohen Blutdruck auch nicht gerade. Die Liste ist endlos …
Du kannst jedes „Vergehen“ minutiös identifizieren, aber was nützt dir das? Der Boden ist schmutzig und bleibt es, bis er gründlich geputzt worden ist. Er wird nicht sauber, wenn du den Dreck analysierst. Also fängt man an zu nörgeln, bis man sich streitet oder man putzt und schweigt, und schluckt es runter – bis einem der Kragen platzt.
Wessen Bedürfnis ist jetzt das Wichtigere? Der eine mit seinem Bedürfnis nach Sauberkeit oder der Andere, der sich schnell in seiner „kreativen Freiheit“ eingeschränkt fühlt, wenn er Ordnung halten soll?
Es gibt eine populäre Philosophie in Bezug auf Partnerschaft und die lautet ungefähr so: „Man muss den anderen so akzeptieren, wie er ist, und er hat mich wiederum so zu akzeptieren, wie ich nun einmal bin. Man kann niemanden ändern.“
Jaaaa, aber ist das real lebbar? Sicherlich, wenn man sich darüber im Klaren ist, dass es unglaublich harte Arbeit bedeutet, das im alltäglichen Leben umzusetzen, denn in einer Partnerschaft werden ständig die Knöpfe der inneren Anteile, vor allem die der bedürftigen inneren Kinder und der Teenager aufs Heftigste gedrückt. Es sind diese bedürftigen Anteile, mit den emotionalen Verletzungen und Traumen aus der Vergangenheit, welche diese Löcher in dir kreieren, denen sich der Partner hilflos ausgesetzt fühlt.
Ich bin z. B. Jemand, die wirklich ein Problem damit hat, wenn keine Ordnung herrscht, denn ich habe einen echt uncoolen Inneren Kritiker, der „Perfektionist“. Er macht mir ständig die Hölle heiß. Er verlangt einen Standard, der fast nicht lebbar ist, in der wahnwitzigen Annahme, mich endlich vor der Schelte der Mutter bewahren zu können. Das wiederum macht dem Kind in mir so großen Stress, dass es manchmal in Tränen ausbricht, wenn nicht alles IMMER schön sauber und ordentlich ist. Es wartet unbewusst auf Schelte und Bestrafung (der Mutter). In all diesen Jahren der inneren Arbeit, hat sich dieses Kind mit dem Perfektionisten als Wächter, in nur sehr kleinen Schritten weiterentwickeln können und bedarf meiner ständigen Aufmerksamkeit – es ist wirklich anstrengend und braucht einiges an Geduld und Verständnis.
Du denkst dir jetzt vielleicht die Alte spinnt ja, nur wegen ein bisschen Dreck und Unordnung … ja für den „lässigeren“ Partner ist es total unverständlich und der hat auch Stress damit, ständig „ordentlich“ sein zu müssen.
Was tun?
Es hilft nur ganz ehrliche Kommunikation und viel Selbsterkenntnis darüber, WARUM du so tickst, wie du tickst. Erst, wenn du weißt, WER in dir so fühlt, wer zickt und Stress hat, warum dich das Ganze aufregt, kannst du einen Gang zurückschalten und mal schauen, was denn wirklich läuft. Erst wenn diese inneren Anteile sich getrauen nach vorne zu kommen – und das geschieht erst, wenn die Wächterstruktur beschlossen hat, dass es „sicher“ ist, dann können sie gefühlt werden und du beginnst zu verstehen, wie sich dieses Kind in dir sich in seinem Terror fühlt. Dann erst beginnt die langwierige Arbeit mit diesen Anteilen, bis sie vollständig integriert werden können. Ein langer Weg, aber einer der sich sicher lohnt, wenn man bewusste Partnerschaft leben möchte, besonders weil dadurch der Partner eine ganz andere Verständnisbasis dafür bekommt, warum etwas so ist, wie es ist.
Es ist auf jeden Fall eine tägliche Übung in Toleranz, Flexibilität und lernen, dem Partner zu vertrauen, was wohl das Schwierigste ist für das innere Kind und den dazugehörigen Wächtern. Aber nur wenn du Mitgefühl für diese gepeinigten kleinen Kinder in dir hast, können sie sich weiterentwickeln, lernen, tolerieren, wachsen.
Kann man den Partner darum bitten, sich zu ändern und darf man sich selbst anpassen?
Zwei Menschen, die miteinander leben und wachsen möchten, stellen sich ständig der Partnerschaft zuliebe aufeinander ein. Es ist keine Schwäche, den Versuch zu unternehmen, etwas an sich selbst zu ändern oder anzupassen, um damit ein Bedürfnis des anderen zu erfüllen. Aber es bleibt ein schwieriges Unterfangen, insbesondere wenn man dadurch selber in Gefahr läuft, sich darin zu verlieren vor lauter Verdrehungen, oder sich so sehr anzupassen, dass kein Gefühl für Selbst mehr übrig bleibt, und die Liebe nützt da nicht viel. Im Gegenteil, Liebe wird dann zum Spielball zwischen den Partnern und den dunklen Dynamiken in der Beziehung. Es bedarf sehr viel Achtsamkeit, zwischen den Bedürfnissen (beider Partner) nicht verloren zu gehen, flexibel zu bleiben, sich gegenseitig Anpassen und doch sich immer selber im Auge behalten. Wie gesagt, eine schwieriges Unterfangen.
Liebe kann dir helfen durchzuhalten, wenn es schwierig wird, aber Liebe alleine kann das Trauma deines Partners nicht heilen und sie kann das Loch in ihm nicht füllen! Auch wenn deine Liebe noch so groß und tief ist. Der Partner kann Tonnen von Liebe in den bedürftigen Teil von dir schütten, es hilft nichts oder nur ganz kurz, denn dieser bedürftige Anteil kann mit dieser Liebe (noch) nichts anfangen, es erreicht ihn nicht. Er ist abgetrennt, einsam, kalt, alleine; es hat sich ja nie jemand um ihn gekümmert, es war nie jemand da für diesen Teil. Also fließt die Liebe daran vorbei und nichts ändert sich langfristig.
Es braucht also auch die Absicht, sich um sich selber zu kümmern, vor allem um die bedürftigen Teile in uns. Wir können das nicht an den Partner „auslagern“ und uns an den kindlichen Glauben klammern, dein Partner könne deine Bedürfnisse selbständig erfassen; er ist nicht der Therapeut und er ist nicht der Elternteil, der das damals nicht gegeben hat. Wir müssen alle lernen uns selbst zu geben, was uns sonst niemand geben kann. Aber der Partner kann sehr wohl diesen Prozess unterstützen, zumindest in einer bewussten Beziehung.
Sich selbst so anzuerkennen, wie man ist, den anderen so anzuerkennen, wie er ist, und dabei beweglich, flexibel und bereit zur Veränderung zu bleiben – all das ist für eine wirklich funktionierende Partnerschaft notwendig. Ein ausreichendes Gespür dafür zu haben, wer man ist, was die eigenen Bedürfnisse wirklich sind, sodass niemand in dir verdrängt oder weggesperrt wird oder sich bedroht fühlt – auch das ist notwendig. Die gesunden Manageranteile in uns sind in der Lage zu verhandeln, Kompromisse zu schließen, sich auf gute Lösungen zu einigen und wenn diese Anteile halbwegs kompatibel sind zwischen den Partnern, kann das sehr gut funktionieren. Wenn nur die bedürftigen Kindanteile mit ihren Wächtern in der Beziehung ausagieren, dann steht die Beziehung auf Treibsand und wird nie ein gesundes Fundament erreichen.
Viele Menschen haben Angst davor, ihre (gewohnte) Identität zu verlieren, wenn sie sich mit ihren Wunden und Traumen beschäftigen.
Es zeigt, wie zerbrechlich das Gefühl der Identität in der modernen, westlichen Welt ist. Aber Liebe bringt nun einmal Risiko, Opfer, Wandel, das Aufgeben von festgefahrenen Gewohnheiten und Ansichten und dem Recht-Haben-Müssen. Eine bewusste Beziehung verlangt ständige Kommunikation – wohl eine der größten Herausforderungen. Es wird viel geredet und geredet, aber konstruktiv miteinander zu kommunizieren muss gelernt sein, denn niemand von uns hat das von zu Hause oder in der Schule mitbekommen.
Und dann sind da natürlich noch die Medien: Kino, Romane, Fernsehen, Magazine, Soziale Medien – all die tief verinnerlichten Bilder oberflächlicher Beziehungen, idealer Beziehungen, Romanzen. Nimm dir einen Moment Zeit und überlege dir, welche dieser (geheimen) Ideale da noch in dir schlummern. Um eine funktionierende Beziehung zu führen, muss der Teil in dir gefunden werden, der dieses Ideal verinnerlicht hat und das ist meistens der innere Teenager. Und dieser Teenager kämpft hart um seine/ihre Träume, Wünsche und die romantischen Vorstellungen vom Leben und der Liebe. Er macht dir das Leben zur Hölle, wenn er das Gefühl hat, der Traum geht jetzt nicht in Erfüllung. Dem Teenager ist nicht bewusst, dass er/sie vielleicht in einem fünfzigjährigen Körper lebt und diese Träume nicht mehr passend sind. Dann beginnt of der Zyklus des Partnerwechsels – denn die Hoffnung auf das Ideal lassen den Teeny nicht los, im Gegenteil, er verschmilzt mehr und mehr damit.
Die inneren Teenager haben inzwischen entdeckt, dass es noch eine Steigerung für ihre Vision des Idealpartners gibt, es kam noch ein neuer „Traum“ hinzu, nämlich dass du auf DIESE eine Person triffst, die deine perfekte andere Hälfte darstellt, die dich ganz und vollständig erfahren lässt, wer du bist, die alle deine Bedürfnisse erfüllt, die dein Leben für immer mit dir teilt – und das ist deine große Seelenliebe.
Die romantische Idee des „Seelenpartners“ oder der „Dualseele“ verkauft inzwischen viele Bücher und ist sehr populär, nicht nur in der esoterischen Szene. Aus der Sicht des höheren Bewusstseins ist es allerdings ein Konzept, das Menschen in Beziehungen immer und immer wieder blockiert. Ja es gibt Seelengefährten, Menschen, die sich über viele Leben hinweg gekannt haben, die zusammenkommen und sich gegenseitig helfen, ganz zu werden, zu wachsen. ABER es ist nicht immer so, wie man es sich vorstellt.
Es bedeutet nicht immer, dass man das ganze derzeitige Leben miteinander verbringt. Es bedeutet, dass man gemeinsam wachsen, lieben und Erfahrungen machen möchte. Manchmal kann eine tiefe seelische Verbindung auch bedeuten, dass man auf der Persönlichkeitsebene Schwierigkeiten, Zusammenstösse, Differenzen und Konflikte durchlebt, weil jedes Individuum Dinge zu erarbeiten hat. Die Seelenverbindung stellt dann die tiefe Basis dafür zur Verfügung, die oberflächlichen Themen aufzuarbeiten.
Eine gemeinsame spirituelle Basis zu haben, verändert eine Partnerschaft völlig. So viele Menschen fühlen sich heutzutage in dieser Hinsicht völlig verloren. Die intime Partnerschaft soll als Ersatz für das eigene spirituelle Leben dienen, soll das Leben mit Sinn erfüllen. Der Partner muss quasi den Platz Gottes einnehmen. Einem solchen Druck ist kaum eine Partnerschaft gewachsen.
Setz dich in meditativer Haltung hin, bring all deine unzähligen Anteile deiner selbst hervor, bring alles hervor, was du finden kannst, und halte es in Liebe in deinem Bewusstsein. Das heißt, auch die Anteile, die verletzt, wütend, abwehrend, ängstlich sind. Halte sie einfach mit deiner Liebe. Je mehr du dies für dich selbst erfährst, desto fähiger wirst du sein, dies bei deinem Partner zu tun. Je mehr du dies mit einem Partner tust, desto fähiger wirst du sein, es für dich selbst zu tun. Geduld ist auch eine nötige Eigenschaft für langfristige bewusste Beziehungen, und es ist keine Eigenschaft, die von unserer modernen Welt unterstützt wird. Alles soll möglichst schnell passieren, alles soll möglichst neu, aufregend und stimulierend sein. Bedürfnisse sollen sofort erfüllt werden. Geduld zu entwickeln ist eine absolute Vorbedingung für eine funktionierende bewusste Beziehung.
Der erste Schritt ist immer, bei dir selbst zu beginnen, dich selber lieben lernen, mit allem, was du jetzt bist – the good and the bad. So fängst du an und dieser Prozess wird bis zum Ende deines Lebens andauern, denn nur ein Herz, das sich selber akzeptieren und lieben gelernt hat, kann das weitergeben, kann wirklich den anderen lieben, so wie er ist.
Öffne dich für das Unerwartete. Was auch immer deine Angst in Bezug auf Beziehungen sein mag, schau ihr direkt ins Gesicht. All die alten, negativen, hinderlichen Muster, lade sie ein hervorzukommen, sie sind alle willkommen, in deinem HerzensLichterschein zu tanzen, dann machen sie vielleicht Platz für das Unerwartete. Vielleicht bedeutet es die Liebe mit einem anderen Menschen teilen, der ebenfalls Liebe teilen möchte.
© 04/2017 Renate Hechenberger. Alle Rechte Vorbehalten.
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Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, fachkundige und entsprechend ausgebildete Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Wau und hallo liebe Renate
was für ein schöner Artikel über und zu Beziehungen und das ganze DrumHerum – liest sich wie eine „Entknäuelung“ besagten Themas – was ja auch dem Wort „Entwicklung“ sehr ähnlich ist. Lese ich sicher mehrfach, um es sacken zu lassen, einzutauchen …… und ja, der Teenager ist stark .-) und lebt in seiner eigenen Version – wer kennt ihn/sie nicht! Ich sehe das ähnlich und vermute – dies wird ein lebenslanger Weg sein …. wir lernen, heilen, entwickeln uns bis zum Schluss und darüber hinaus – hoffentlich ….. und geht es letztendlich nicht genau darum, ist das womöglich genau der Grund, für unser DaSein??
Von Herzen, Gaby
Hallo Renate- ja dein ablegen kam zu mir angeflogen und passt zu meinen Gefuehlen
Gruss Heike
Liebe Heike,
herzlich Willkommen in meiner Blog-Community. Schön, dass du da bist und Danke für dein Kommentar.??
Von Herz zu Herz ?
Renate
Als Antwort auf Gaby.
Guten Morgen Gaby,
ja hab mich „angestrengt“ .. ? Danke fürs wundervolle Feedback.
Ich habe auch den starken „Vedacht“, dass wir wirklich genau deshalb/dafür hier sind: zu heilen, lernen, entdecken, neue Wege finden, entwickeln, Samen setzen .. und dafür ist Beziehung so ein wunderbares Spielfeld und letztendlich geht es immer um Beziehung, egal mit wem und was und wo. Ich bin überzeugt davon, da steckt die Große Ma dahinter; sie lässt ihren „Shiva/Shakti Traum“ nicht los und viele Frauen und Männer stehen in ihrem direkten Dienst. Wir haben es ihr „versprochen“ und jetzt sind wir da, mit allem was wir sind, um Shiva & Shakti wieder zum Leben zu erwecken, diesmal MITEINANDER, gleichwertig. Patriarchat Ende, keine neues Matriarchat, sonder BEIDE zusammen.
Ein „PaMachat“? ??
Die inneren Teenager können befreit werden und mit ihrer jugendlichen Kraft werden wir neue Wege in der Beziehung finden, wenn wir uns endlich aus den tausende Jahre alten Verwirrungen, Verschleierungen, Verdrehungen und auch Manipulationen herauswinden. Aber es muss halt jeder es selbst tun, das ist was so schwierig ist für viele, sie hoffen immer noch auf eine „Generalsanierung von oben“ die uns alle instant in die 5. Dimension und die ewige Licht & Liebe Ebene beamt …
Von Herz zu Herz ?
Renate
„Ja es gibt Seelengefährten, Menschen, die sich über viele Leben hinweg gekannt haben, die zusammenkommen und sich gegenseitig helfen, ganz zu werden, zu wachsen. ABER es ist nicht immer so, wie man es sich vorstellt.“
…und da verließen sie ihn. Niemand kann wissen, ob es „Seelengefährten“ gibt. Das ist für mich esoterischer Hokuspokus! Warum können wir nicht, wir im Artikel bis zu dieser Stelle, einfach ohne diese Chimären auskommen, in denen sich klare psychologische Konstrukte mit wilden Fantasien vereinen? Zumal es diese gar nicht braucht. Wir müssen nicht in spirituelle Sphären ausweichen, um mit uns ins Reine zu kommen.
Niemand weiß, ob wir „weiter“ kommen, wenn wir sterben. Niemand war wirklich tot und ist zurück gekommen. Eine Nahtoderfahrung habe ich selbst im Gepäck, und das Wort benennt es gut. NAHtod = nicht tot.
Der Rest ist Hirnaktivität. Das Gehirn lässt uns viele Dinge glauben, von denen unser Unterbewusstsein annimmt, dass sie hilfreich sind. Als Agnostiker ist mir bewusst: ich kann nicht wissen, ob es einen Gott gibt oder nicht. Gleiches gilt für Spiritualität. Man kann an solche Konstrukte glauben, aber man kann sie nicht WISSEN. Und deswegen ist es anmaßend zu schreiben „Ja es gibt Seelengefährten“.
Richtig wäre: Ja, ich glaube an Seelengefährten. Und damit einzugestehen, dass man auch selbst nur eine einzige vieler möglicher Sichtweisen anbieten kann, statt sich im Bereich der egoinduzierten Wahrheit zu wähnen – die niemand kennt, weil niemand sie kennen kann. Die Buddhisten haben Recht, wenn sie schreiben, dass es sinnvoll ist, sich mit der Hoffnungslosigkeit anzufreunden. Alles andere… ist Angst!
Vertrauen ist nicht der Glaube, dass etwas gut ausgeht. Vertrauen ist die Gewissheit, dass etwas sinnvoll ist, ganz egal, wie es ausgeht. (frei nach Havel)
Hallo Eriol,
ich habe dein Kommentar jetzt ausnahmsweise frei geschalten. Bitte lese dir meine Kommentarregeln nochmals durch, oben unter „Renate“, wenn du auf meinem Blog kommentieren möchtest.
In dieser Blog Community wird nicht mit Agnostikern argumentiert, es werden keine Belehrungen von oben herab gesucht und wir befassen uns auch nicht mit Buddhistischer Doktrin …
Du hast deine Meinung und das ist gut so, die darf da bleiben, wo sie ist, nur nicht auf meinem Blog, wenn es in diesem Ton und mit dieser Energie herüber kommt.
Ich schreibe nicht nur meine Meinung, sondern über meine Erfahrungen und die Erfahrung von vielen anderen und es steht dir nicht zu, unsere Erfahrungen einfach beiseite zu schieben, nur weil sie nicht in dein Weltbild passen. Schau gut auf dich und lese einfach da, wo dein Weltbild akkurater gespiegelt wird.
Schönen Tag noch,
Renate
Liebe Renate
Liebe Renate
Danke für den vielschichtigen, differenzierten und Mut machenden Artikel über Beziehungen. Kenne das alles gut aus eigener langjähriger Erfahrung. Es bedeutet ein ständiges Hinspüren in sich und in den anderen. Und viele Gespräche und natürlich Ent-täuschungen.
Das „Nüchtern- werden“ in (Liebes)Beziehungen halte ich für einen grossen Segen und die Möglichkeit für das Enstehen von etwas wirklich Neuem und Visionärem in einem selbst und in der Beziehung. So wie du das im obigen Kommentar schilderst.
Lieben Gruss
Cäcilia
Liebe Cäcilia,
herzlich Willkommen in meiner Blog-Community. Schön, dass du da bist und Danke für dein Kommentar.??
Ja die Ernücherung ist glaub ich ganz wichtig, obwohl es natürlich sehr weh tut, wenn die ganzen Illusionsblasen platzen, einer nach der anderen .. 🙂 – aber wenn man da durch ist und die Beziehung überlebt, dann hat man einen guten neuen Boden, weiter zueinander zu finden, wie du sagst – und immer noch lebst.
Von Herz zu Herz ?
Renate
Liebe Renate,
du musst das hier nicht veröffentlichen (darfst jedoch gerne), aber ich möchte dir noch ein ehrliches Feedback geben. Wer tut das schon? Vielleicht kannst du etwas davon annehmen. Danke auch, dass du meine Unkenntnis deiner Regeln verzeihen konntest.
Es ist aus meiner Sicht keine Belehrung von oben herab, wenn ich feststelle, dass man über Spirituelles nichts wissen, sondern nur glauben kann. All unsere Erfahrungen finden ausnahmslos in unserem Gehirn statt, woraus es unsere ganz einzigartige Realität erschafft.
Mir erscheint es befremdlich, wenn jemand die eigenen spirituellen Erfahrungen (von denen ich übrigens auch mehrere, darunter sehr eindrückliche, hatte) als Wahrheiten deklariert, die von hunderten Millionen anderen aber als Doktrin diffamiert. Spirituell wäre es in meinen Augen, alle religiösen Meinungen gleichwertig neben einander stehen zu lassen (was du schreibst) – und zwar unter dem gemeinsamen Dach des Glaubens, des Nichtwissens also (was du ablehnst).
Ich schiebe niemandes Erfahrungen beiseite. Psychologisch würde ich sagen, du reagiertest getriggert. Ich negiere lediglich die absolute Realität relativer, weil subjektiver Eindrücke. Subjektive Eindrücke können immer nur ein bild der Realität abbilden, nie die Realität selbst. Millionen Deutsche folgten blind, als die Juden als Unmenschen galten. Aus einer Menge erwächst keine Wahrheit.
Da ich weiß, dass ich nichts weiß, sondern nur glaube, strebe ich stets nach der Erweiterung meines Horizonts, und das in mannigfaltiger Weise. Mit meiner Reaktion auf deinen Blogeintrag hoffte ich eine konstruktive Kontroverse anstoßen zu können.
Ich vermute nach deiner Reaktion, ohne das jetzt geprüft zu haben, dass deine Seite einer Art von Geschäft dient. Daran ist nichts auszusetzen. Für mich wird es erst sehr anstößig, wenn jemand seine Sicht der Welt zur Wahrheit hochstilisiert und damit Grenzen zwischen den Menschen zieht, die nicht sein müssten. Ein freier, offener, stabiler Geist braucht keine Grenzen. Und ich gebe gerne zu: da sitzt einer meiner Trigger, wenn unter dem Deckmäntelchen der Spiritualität Ausgrenzung betrieben wird. Dahinter sitzt meiner Erfahrung nach Angst.
Vielleicht kannst du mit diesen Gedanken, die jahrelanger ehrlicher Selbstbegegnung erwachsen sind, etwas anfangen. Wenn nicht, macht das nichts.
Ich wünsche dir die Kraft zur immer ehrlicheren Sicht auf dich selbst – wie ich sie jedem, auch mir selbst, wünsche.
Eriol
Hallo Eriol,
Interessant, dass du mir genau das vorwirfst was du selber machst, aber ab und zu müssen wir halt als Spiegel dienen, wie es scheint.
Ich höre hier einen Inneren Kritiker, mit dem zu leben sicherlich ungemein anstrengend sein muss. Er treibt dich an, einfach Kommentare auf einem Blog zu posten, wo du noch nie gewesen bist, keine Ahnung hast wer der Blogowner ist, um was es hier geht usw. – und im Prinzip auch nicht daran interessiert ist. Dieser kritische Teil in dir hat es geschafft, sich eine pseudo-bewusste, leicht spirituell angehauchte Sprache anzueignen, und unter diesem Mäntelchen verteilt er kräftig.
Also wirklich!
Vielleicht schaffst du es, einen inneren Schritt zurüchzutreten und dir zu überlegen, warum der Teil in dir glaubt, so einen Auftrag zu haben? Ist es wirklich dein Job, die Welt vor solchen Menschen zu bewahren?
Ist das wirklich wahr? Bist du dafür zuständig? Ganz echt jetzt?
Und ohne mich zu kennen, mich einfach schwupps-die-wupps dort einzureihen, das ist dein business?
In den Anfangsstufen „Reif“ (nach Varda Hasselmann) macht die Seele meistens eine Pause mit der Religion, sie wird eher „philosophisch“ und fängt an, mehr oder weniger heftig damit zu kämpfen. Hier sind die meisten Agnostiker zu finden.
Wenn du all die Jahre in ehrlicher Selbstbegegnung zugebracht hast, wer in dir ist dann wem in dir begegnet – wenn sich das Resultat so anhört?
Agnostiker sind für mich sehr oft Menschen, die eine tiefe Wunde in sich tragen und absolut kein Vertrauen mehr haben – in niemanden und mit einer massiven Wut auf Gott, Menschheit, Eltern und und und und .. sie sind zutiefst enttäuscht und haben deshalb diese heftige Wächterinstanz – bei dir klar ein Innerer Kritiker.
Eigentlich sucht dieser Teil in dir nur Energie & Aufmerksamkeit; leider auf eine Art und Weise, die sehr Grenzüberschreitend ist, zumindest für mich. Ich mag es gar nicht, wenn man meine Zeit und Energie in Anspruch nimmt für etwas, das null Mehrwert hat, für keinen von uns.
Renate
Liebe Renate,
danke für deinen sehr berührenden Artikel! Ich bin auch der festen Meinung und das ist meine Erfahrung, dass Liebe auf keinen Fall irgendwelche Löcher stopfen kann. Die können wir leider nur selbst stopfen, indem wir diese Glaubenssätze dahinter hinterfragen und ändern. Dann sind wir plötzlich nicht mehr bedürftig und können eine wirklich erfüllte Beziehung in Freiheit realisieren. Liebe Grüße!
Hallo Andreas,
herzlich Willkommen in meiner Blog-Community. Schön, dass du da bist und Danke für dein Kommentar lieber Kollege. ?
Ja so ist es, so schmerzhaft das Herausfinden darüber auch sein kann.
Alles Liebe, Renate