Ja, du hast eine Seele und der Sinn und Zweck deines Lebens ist, sich ihrer bewusst zu werden und eine echte Verbindung mit ihr anzustreben.
Das Wort Seele wird heutzutage für so vieles verwendet und gleichzeitig hat es kaum mehr eine Bedeutung, außer vielleicht im religiösen Sinn oder durch das Dualseelen-Märchen. Es ist leider ein beliebtes Marketing-Wort-Konzept für die Wohlfühl-Industrie geworden und die zusätzliche Endlosdebatte darüber, ob wir überhaupt eine Seele haben, wo sie sich denn befindet und ob sie „unsterblich“ ist, bringt viel Verwirrung und Unsicherheit in das Thema. Diejenigen, die sich mit dem Thema Seele befassen, scheinen anzunehmen, dass Seele gleichbedeutend mit „Psyche“, dem griechischen Wort für Seele ist.
Psyche und Seele sind aber nicht das Gleiche.
Das persönliche Selbst ist gekennzeichnet durch Ich-Bewusstsein, und es entwickelt sich durch die Verbindung von Denken, Fühlen und Vitalität in einem physischen Körper. Wenn sich diese drei Eigenschaften des menschlichen Körpers verbinden, entsteht die menschliche Psyche oder das, was die Psychologie als das Ego des Menschen bezeichnet. Es ist ein nicht materielles Organ mit Sitz im Körper und nicht außerhalb von ihm und steht mit dem Körper in engster Verbindung. Diese persönliche Psyche (Ego) ist auch die Ursache für die meisten unserer emotionalen und körperlichen Probleme, weil sie uns veranlasst, uns nur mit unserer körperlichen und gefühlsmäßigen Wahrnehmung zu identifizieren. Die Psyche eines Menschen ist gekennzeichnet durch Eigenbewusstsein und sie bringt sich durch Intellekt und emotionale (Eigen-)Liebe zum Ausdruck.
Ohne die Seele könnte sich die Psyche nicht entwickeln, denn die Seele ist der Grund, warum wir hier sind.
Der zunehmend intensive spirituelle Hunger von vielen in unserer Zeit und die erschöpfende Endlossuche nach einem Sinn fürs Leben, hängen mit dem epidemischen Seelenverlust der Menschen auf diesem Planeten zusammen. Seelenverlust ist nicht nur eine spirituelle Metapher, eine psychologische Perspektive oder etwas, über das wir durch den Schamanismus lernen können. Auch ist der Verlust der Seele nicht nur auf einen Unfall, Missbrauch, Trauma, einen frustrierenden Job oder eine ungesunde Beziehung, zurückzuführen.
Der Verlust der Seelenverbindung kann auf ganz profanere Weise geschehen: Schon reine Missachtung genügt. Vielleicht liegt es daran, dass viele Menschen nicht wirklich wahrnehmen können, wenn sie täglich und manchmal wochen- und sogar jahrelang ohne Rücksicht auf das, was unsere Seelen ahnen, sehen, fühlen und von uns wollen, nur auf das Funktionieren ausgerichtet sind. Das Leben wird dann meistens bedeutungslos, langweilig oder routinemäßig, aber, die Überlebensstrategien funktionieren. Man beschäftigt sich mit Erfolg, Geld, Hobbys, Karriere, Unterhaltung und endlosen Beziehungsschleifen. Es wird im Web gesurft, um die Lücke zu füllen. Man berauscht sich an allem, was einen anturnt. Man ist deprimiert von allem, was uns ab turnt. Man gibt allen möglichen Dingen Gewicht, während das, worauf es wirklich ankommt, nämlich die bewusste Verbindung mit unserer Seele, so zum ungelebten Leben in uns wird.
Für mich bedeutet Seelenverlust vor allem die Trennung vom eigenen göttlichen Wesen (Seele, Höheres Selbst und der Monade). Die ganz große Mehrheit der Menschen haben keinen Kontakt zu ihrer Seele. In ihnen simmert (vielleicht) ein mehr oder weniger bewusstes Sehnen nach einer Seelenverbindung. Allerdings verbinden sie damit oft das romantische Märchen nach der Dualseele oder die Sehnsucht nach dem „Seelenpartner“.
Die Seele verbindet uns mit den unsichtbaren Dimensionen und der tiefsten Ebene unseres Seins.
Wir können es uns nicht leisten, diesen Moment in der Entwicklungsgeschichte, in der wir uns jetzt befinden, einfach vorbeistreichen zu lassen, unseren Kopf in den Sand zu stecken und vorgeben, als ob doch alles in Ordnung ist – so wie es ist. Denn es ist es nicht. Jeder Mensch hat eine innere Kernwunde und sie ist tief in unserer Seele verankert und erzählt eine noch viel größere Geschichte – unsere kosmische Geschichte. Eine der schmerzhaftesten Kernwunden ist, oft uneingestanden, niemals wirklich „gesehen“ worden zu sein. Wenn das einzigartige große Wesen, das du in Wirklichkeit bist, nie wirklich wahrgenommen wird – tut und tat das höllisch weh … die Seele fing an, sich zurückzuziehen und dein MenschSein leidet jetzt unendlich in diesem Schatten (bewusst oder unbewusst), denn es fühlt nur noch das Getrenntsein. In vielerlei Hinsicht sind alle Wunden, die wir haben, mit diesen Kernwunden verbunden. Manche Channelings und spirituelle Lehrer sagen, dass unsere Seele im Grunde niemals verwundet werden kann. Das stimmt – und stimmt nicht (ein Paradoxon). Im Laufe der Äonen und Inkarnationen kann die Seele vielfach verletzt und sogar zersplittert werden. Meistens geschah das aufgrund der Traumen, welche unerträglich waren. Um „durchzuhalten“ haben wir viele Lagen um diese Wunden gewickelt und sie tief in uns versteckt.
Jetzt beginnt die (manchmal) schwierige Phase der Integration der Persönlichkeit mit der Seele, bzw. die Verbindung zwischen dem persönlichen SELBST (Psyche) und der individuellen Seele.
Das gesunde Ich will und braucht Sicherheit, Schutz, Nahrung, Anerkennung und irdische Erfüllung, um die personalen Lebensaufgaben zu meistern.
Was aber will und braucht die Seele auf ihrem Weg in die Ganzheit? Deine SeelenEssenz kennt nicht nur die inneren und äußeren Einflüsse der menschlichen Psyche, sie kennt auch alle deine Inkarnationen und deine gesamte universelle Reise. Sie kennt alle deine Probleme und Herausforderungen, aber auch alle deine Talente und Gaben und den Plan für dieses Leben. Die Seele ist das heilige Reich unserer innigsten Absichten, unserer einzigartigen Bedeutung und unseres letztendlichen Lebenssinns. Die Seele ist der Schlüssel zu unseren zentralen Lektionen – und zu unseren Talenten, die wir und nur wir alleine einbringen können. Hier findest du Antworten, deine Antworten (nicht die von anderen) zu den wichtigen Fragen, wie etwa „Warum bin ich hier?“, „Was will ich erreichen?“, „Was ist meine Aufgabe?“, „Was ist meine Berufung?“ oder „Was ist der Sinn dieses Lebens?“
Unsere Seele wird zu einem Zeitpunkt entscheidend geprägt, an dem wir noch nicht zu unserem Selbst erwacht sind. Wer völlig erwachen will, muss diese Prägungen kennenlernen.
Spirituelle Entwicklung erfordert sowohl die Entwicklung der Persönlichkeit, um seelisches Bewusstsein zu erreichen als auch das Herabziehen seelischer Energie, um die Persönlichkeit zu transformieren. Je weiter wir das Bewusstsein der Persönlichkeit anheben können, desto größer der Kontaktbereich mit unserem Seelenbewusstsein und desto rascher die Transformation des Bewusstseins der Persönlichkeit in das der Seele.
Der Mensch in seiner Formnatur besteht aus einer Vielzahl von unbeherrschten Kräften und ungeeinten Energien. Langsam und stufenweise beginnen diese, sich im Gefüge der uneinigen Persönlichkeit zu ordnen, einander zu nähern und ineinander aufzugehen.
Der Mensch, gesehen als Seele, besteht aus geeinten, harmonisch verbundenen Energien und Kräften, die durch das Streben nach Harmonie gelenkt werden. Dies ist die Wirkung des Liebesprinzips, der Hauptqualität der Seele. Der Mensch, gesehen als lebende Monade, ist sich des „Göttlichen Plans“ bewusst.
Die drei Bewusstseinsebenen
Persönlichkeitsbewusstsein
In der ersten Phase erfasst der Mensch bewusst den Formaspekt der Schöpfung. Er erwirbt sich dadurch Kenntnisse über Materie und Substanz und beginnt eine schöpferische Tätigkeit in der Außenwelt.
2. Seelenbewusstsein
In der zweiten Phase, wenn der Mensch seelisch erwacht, erkennt er nach und nach die zugrunde liegenden Seelenqualitäten, die durch die Form offenbar werden sollen. Nun identifiziert er sich mit der Seele, die er als sein wahres Selbst erkennt.
3. Geistiges Bewusstsein
In der dritten Phase, die für die meisten noch in der Zukunft liegt, lernt der Mensch den göttlichen Zweck verstehen, den die Seele der Persönlichkeit durch ihre Qualitäten überträgt. Erst jetzt weiß er um den göttlichen Willen in seiner zielbewussten Absicht. Der Mensch ist also ein Wesen, das Leben besitzt und eine innere Bewusstseinsqualität zum Ausdruck bringt. Er erscheint in einem Körper auf der Bühne des Lebens, um den Entwicklungsprozess und die treibenden Kräfte hinter der Evolution der Welt zu verstehen, je mehr sich sein Bewusstsein vertieft und für das Göttliche öffnet. Das Bewusstsein des Menschen steigert und erweitert sich in jedem neuen Leben. Er sieht und erkennt zunehmend, dass seine Inkarnationszeiten ein Kräftespiel von vielfältigen Energien sind, deren Wille es ist, sich schöpferisch zu betätigen und sichtbar in Erscheinung zu treten.
Und was ist jetzt das unmittelbare Ziel des Menschseins?
Das Ziel des Menschseins ist es, in Raum und Zeit als Seele zu wirken. Es geht darum, sich der Absicht der Seele und des göttlichen Plans bewusst zu werden, der uns sukzessive enthüllt wird. Für die heutige Menschheit ist es wichtig, sich bewusst auf das Evolutionsgeschehen einzustellen und den Plan der Schöpfung Stufe um Stufe zu erfassen. Und dies geschieht durch zunehmende innere Resonanz auf die höheren geistigen Ebenen unserer Erde, wodurch die Körper in ihrer Schwingung immer feiner werden, bis sie vollkommen durchlichtet sind. Diese Durchlichtung der Körper ist das eigentliche Ziel der Seelenentwicklung, denn die seelenbewusste Persönlichkeit ist dazu bestimmt, intelligente Liebe zu verkörpern und jene „anziehenden Formen“ zu erschaffen, die fähig sind, Intelligenz und Liebe in der physischen Welt zum Ausdruck zu bringen.
Die Seele, die diesen dreifaltigen Geist spiegelt, ist wiederum dreifach:
• Der Wille der Seele, die geistige Zielsetzung des Lebens.
• Die Liebe der Seele, die sich als Weisheit manifestiert.
• Die Intelligenz der Seele, die durch die Persönlichkeit wirkt.
Diese Affirmation stärkt unsere Identifikation mit der Seele, dem Überbewusstsein, unserem wahren Selbst. Wir stellen uns vor, dass wir tatsächlich die Seele sind, dass wir als Seele handeln, als Seele mit anderen in Beziehung treten und wir Informationen und Führung aus der Seelenebene erhalten. Handlungen auf der physischen Ebene haben die Tendenz, entsprechende Ideen und Bilder hervorzurufen. Wenn wir uns selber als Seele betrachten, dann entsteht dadurch die Tendenz zu Handlungen, die vom Bewusstsein unserer Seele durchdrungen und gelenkt werden.
Durch Gebrauch dieses dualen Prozesses beschleunigen wir unsere spirituelle Entwicklung. Deswegen wird der zu Beginn lediglich im Vertrauen und Glauben getätigte Ausspruch „Ich bin die Seele“ mit der Zeit eine erfahrene Realität.
Beim Abstieg der Seele verbindet sich ein kleiner Teil des Kausalkörpers mit dem Bewusstsein der Persönlichkeit.
Wenn wir uns dessen bewusst werden, dass unser Ich ein winziger Teil eines viel größeren Bewusstseins ist, das wir Seele oder Kausalbewusstsein nennen, fällt es uns vielleicht leichter, uns mit unserer Seele zu identifizieren.
Der Wille der Identifikation bei gleichzeitigem Bewusstseinsfokus über dem Kopf führt zu einer stetigen Angleichung unserer am höchsten schwingenden Denksubstanz (und aller bis zum Gehirn dazwischenliegenden Substanzen) mit jener des Kausalkörpers, welcher über die Sutratma mit der Persönlichkeit im Gehirn verbunden ist. Es erleichtert außerdem unserem Überbewusstsein, mit jenem Teil von sich selbst in Kontakt zu treten, das sich mittels der Persönlichkeit inkarniert. Auf diese Weise wird jener Teil des Kausalkörpers vitalisiert, der als Verbindungsschicht zwischen dem Kausalkörper selbst und dem inkarnierenden Teil davon fungiert. Dieser Teil konzentriert sich im Ba bzw. 8. Chakra, sodass es auch Sinn macht, die bewusste Aufmerksamkeit während der Vergegenwärtigung dieser Aussage oberhalb des Kopfes bzw. im Ba zu halten.
Auf diese Weise wird die „Brücke“ zwischen dem mentalen Gehirnbewusstsein und dem Überbewusstsein der Seele mit Energie versorgt. Dadurch gelingt es ein wenig leichter, das Bewusstsein – wenn auch nur für einen kurzen Augenblick – in das Überbewusstsein auszudehnen und die gewonnenen Einblicke über das konkrete Denkvermögen als Gedankenform in die Welt der Persönlichkeit zu bringen. Die Formel für die Gleichschaltung zwischen Persönlichkeit und Seele ist eine von mehreren Maßnahmen.
Ich bin dieses Selbst. Dieses Selbst bin ich.
Das Wesentliche dabei ist, das Selbst mit der Idee hinter diesen Worten zu beschäftigen und den Willen, die Idee voll und ganz zu verstehen und wirklich zu erfahren und es aufrechtzuerhalten. Je nach Entwicklungsstufe kommt man dann zu einem Punkt, an dem das Bewusstsein durch eine weitere Steigerung des Willens einen ersten flüchtigen Eindruck dieser „Vorstellung“ verspürt.
Ich bin Liebe
Dieser Ausspruch stärkt unsere Identifikation mit dem Liebe-Weisheits-Aspekt unserer Seele (das mentale Bewusstsein des Kausalkörpers umfasst auch Liebes- und Weisheitsenergien). Es wurde gesagt, dass wir nur das wirklich lieben können, was wir vollständig verstehen. Fortgeschrittene Stufen der Meditation führen zur Erfahrung dieses Zustandes durch vollständiges Verschmelzen unserer Aufmerksamkeit bzw. unseres Gewahrseins mit dem Gegenstand der Meditation. Auf diese Weise wird ein Zustand erreicht, der an totales Verständnis so weit heranreicht, als es uns als Mensch möglich ist.
Die Art der Liebe, sich willentlich mit anderen Formen zu verschmelzen, sie bis in jedes Detail über das eigene Selbst zu erfahren und damit vollständig zu verstehen und die eigene Natur, um diese Erfahrung zu erweitern, ist eine wesentliche Eigenschaft des Kausalkörpers, der die Seele zu weiteren Inkarnationen motiviert.
Es ist es eine Eigenschaft des einen Lebens, alle in seinem Einflussbereich liegenden Einheiten wieder zu integrieren. Daher sind auch wir in der Lage, Bewusstseinsanteile von uns selbst harmonisch in uns zu integrieren, indem wir ihnen liebevolle Aufmerksamkeit schenken (Bewusstsein wird von Vitalität angezogen, da sich das Selbst dadurch deutlicher wahrnimmt als durch getrennte Teile, die ungeliebt/missachtet werden).
Ich bin geistiger Wille
Dieser Ausspruch stärkt unsere Identifikation mit dem geistigen Willens-Aspekt unserer Seele. Sobald wir in der Lage sind, geistigen Willen auf der Ebene der Persönlichkeit zu verwirklichen, sind wir in der Lage, jedes Hindernis zu überwinden und unseren seelischen Lebenszweck zu verwirklichen. Durch das Anrufen des geistigen spirituellen Willens verbinden wir uns mit jener göttlichen Energie, welche alle Prozesse des Lebens und der Evolution steuert.
Sobald wir bestimmend und entschlossen beginnen, unser Leben in Übereinstimmung mit unserer Seelenaufgabe zu leben, werden wir zunehmend fähig, geistige Willensenergie zu nutzen. Wenn wir jene Stufe erreicht haben, auf der wir diese Energie konsistent anwenden, erreichen wir einen Zustand des inneren Friedens, da äußere und innere Kräfte nicht imstand sind, die durch geistige Willenskraft in Übereinstimmung mit dem Ziel unserer Seele gefestigte Stabilität unseres Höheren Selbst verkörpert durch die Persönlichkeit zu brechen.
Ich habe einen Lebensplan
Diese Worte sollen unsere Identifikation mit unserer Lebensaufgabe stärken, die wir vor Antritt unserer Inkarnation gemeinsam mit anderen Seelen formuliert haben, mit denen wir in diesem Leben aktiv zusammenarbeiten. Das allmählich aufdämmernde Wissen um unsere Lebensaufgabe hilft uns, unsere Bestimmung klar und ohne Umwege zu erfüllen. Sobald wir ein klares Verständnis unserer Aufgabe und dem Plan haben, können wir uns gezielt auf seine Umsetzung konzentrieren.
Wir bedienen uns dabei dem Licht unserer Seele, um zu verstehen und zu erkennen, was getan werden muss. Die Liebe-Weisheits-Energie unserer Seelenebene zieht alle benötigten Elemente zur Umsetzung unserer Lebensaufgabe in unser Leben, während der geistige Wille aus der Seelenebene unsere Ziele und Pläne aus gedanklich abstrakten Ebenen gemeinsam mit den in unser Leben gezogenen Möglichkeiten und Mittel durch schöpferische Synthese zur Verwirklichung bringt. Im Voranschreiten unserer Lebensaufgabe erfahren wir durch das intuitive oder sogar bewusst erkannte Wissen aus den seelischen Ebenen, dass unser Leben in die geplante Richtung steuert, eine tiefe Befriedigung. Unser Weg fühlt sich auf eine unbeschreibliche Art „richtig“ für uns an, sogar dann, wenn wir uns schwierigen Situationen gegenübersehen. Wir wissen in unserem Innersten, dass wir das tun, was wir tun sollen und dabei jene Erfahrungen machen, die wir für unsere weitere Entwicklung brauchen.
Durch Bekräftigung der Seelenaufgaben von Anderen und angemessener Hilfestellung kooperieren wir mit dem größeren Plan der planetaren Entwicklung und tragen entschieden zu seiner beschleunigten Umsetzung bei. Dieser größere Plan lässt sich nur durch den gemeinsamen Einsatz von Millionen von Menschen umsetzen, die unter Anleitung ihrer Seelen und höheren Wesenheiten tätig sind. Schließlich kann es sein, dass wir unsere gesteckten Ziele für dieses Leben erreichen und damit frei werden, an unseren Plänen der weiteren Inkarnationen zu arbeiten. Auf diese Weise ist es möglich, die Arbeit von mehreren Inkarnationen in einer einzigen zu erledigen.
Um zu erkennen, wie wir unsere Lebensaufgabe am besten meistern, kann es sinnvoll sein, unsere eigenen Fähigkeiten und Merkmale wie Seelenrolle, astrologische Aspekte, allgemeine Entwicklung des physischen, energetischen, emotionalen, mentalen Körpers zu analysieren. Weiter fortgeschrittene Menschen können uns durch konstruktives Feedback dabei helfen, Klarheit über unseren Lebensweg zu schaffen.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, fachkundige und entsprechend ausgebildete Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Wir alle haben meistens mehr oder weniger Angst vor chaotischen Situationen. Chaos gilt in “geregelten” Abläufen als eine höchst schädliche Situation, die es zu “vermeiden” gilt.
Was ist Chaos eigentlich?
Chaos könnte man als einen unbestimmten Zustand definieren, eine hochdynamische Situation, in welcher der Ausgang und das Ergebnis nicht mehr erkennbar ist, da die Wechselwirkungen aller Kräfte so unberechenbar ablaufen, dass sie sich jeglicher Prognose, Logik und gut bekannter theoretischer Modelle entziehen. Kein mentales Modell und keine Computersimulation ist dann in der Lage, genaue Vorhersagen zu treffen. Wir schreiten dabei durch einen Nebel und wissen nicht mehr, was vor uns liegt. Diese bedrohlich wirkende Unsicherheit macht uns Angst. Wir verlieren immer mehr unser “Vertrauen” in jene Strukturen und etablierte Regeln, an denen wir uns bisher orientierten und die uns Sicherheit und Halt gegeben hatten. All jene Fundamente auf denen wir unsere Sicherheit aufgebaut hatten, werden durch die chaotischen Kräfte geschwächt und brechen unter der Wucht der Energien schließlich weg . . . wie uns Flutkatastrophen, Verwüstungen und Corona schön vor Augen führen. Es mag vielleicht seltsam und auch anstößig erscheinen, aber gerade in solchen Situationen, in welchen zunehmende Unsicherheit vorherrscht, ist das Potenzial für eine Veränderung und einen Neubeginn stets am größten. Solange wir uns an gut bekannten Strukturen festhalten können, ist es schwierig, sich für neue Möglichkeiten zu öffnen und die gewohnte Sicherheit aufzugeben. Nachdem wir nun aber den Ausgang nicht mehr vorhersehen können, uns nicht mehr auf das Altbekannte verlassen können, was uns bisher sicher erschien, öffnen wir uns zunehmend für neue unbekannte “Alternativen” – oder wir erstarren in den alten Mustern. Je stärker die Abhängigkeit von alten Strukturen, desto größer jetzt die Angst vor dem Unbekannten und umso mehr werden Strategien erschaffen, um sich vor dem Unbekannten zu schützen und auf diese Weise das Neue möglichst zu vermeiden.
Das Chaos und die damit zusammenhängende Krise ist aber auch ein Zeichen von Fortschritt!
Das klingt zwar etwas paradox, da wir vielleicht annehmen, dass Fortschritt sich doch gut anfühlen müsste und damit alles leichter, angenehmer, einfacher, bequemer wird. Hmm, für ein Neugeborenes war die Geburt zweifelsfrei ein Fortschritt, aber war das wirklich angenehm? Ist es für ein Kind angenehm, wenn die ersten Zähne unter Schmerzen durchbrechen? In all diesen Fällen begann plötzlich etwas sehr unangenehm zu werden, etwas tat weh und nur durch einen schmerzlichen “Gewaltakt” konnte ein neues, bislang unbekanntes Ziel erreicht werden. Wenn chaotische Zustände zunehmen, dann waren die Kräfte offensichtlich stark genug, um all das zu demontieren, was bisher als stabil gegolten hatte. Es kommt damit zu einer Phase des Umbruches und der Unsicherheit wohin die Reise geht. Festgefahrene Ansichten und Weltbilder werden durch die chaotische Energien, denen man aufgrund ihrer Unberechenbarkeit kaum etwas entgegensetzen kann, sukzessive zerstört und bieten immer weniger Halt und Sicherheitsgefühl. Ein extremes Beispiel dafür bildete in der Vergangenheit die physische Zerstörung des WW2. Nicht umsonst wurde die Zeit danach auch die Zeit des “Wiederaufbaus” genannt, wo viele neue Strukturen geschaffen wurden, die es vorher nicht gab. Angst vor dem Verlust des Alten hat in solchen Phasen eine deutlich stärkere Wirkung als in stabilen Zeiten, denn nun werden aus dem losen Trümmerfeld der sich auflösender Gedankenformen und Glaubenssätze schnell alle Zutaten angezogen, die sich der Angstenergie folgend formieren und genau jene Situationen fördern, welche die Angstenergien aufrecht erhalten, da diese die Auflösungsprozesse hemmen. Die Angst nimmt dann schnell zu. Angst vor dem Verlust des Alten, Angst vor dem Neuen, Angst vor dem Virus, Angst vor Impfung . . . alles führt zu einer Situation, in der dann eine Art Schockstarre einsetzt und man sich weder vor und auch nicht zurück bewegen kann. Wir wollen ja erst auf Nummer sicher gehen, bevor wir uns auf etwas Neues einlassen – aber das klappt jetzt nicht mehr. Der Übergang kann allerdings bestenfalls nur verzögert, aber nicht wirklich aufgehalten werden, da diese alten Strukturen ausgedient haben, sie wurden ausgelebt und müssen losgelassen werden. Je stärker das Anhaften an alten etablierter Strukturen (die z.B. im Bereich der Industrie und Wirtschaft das Klima, Mensch und Tier massiv schädigen, aber in manchen Teilen der Welt für Wohlstand sorgen), desto schmerzhafter die irgendwann nötige Abtrennung, wenn die “Wehen” an Stärke zunehmen. Wir stehen als Menschheit an einem Wendepunkt. Die neuen Strukturen, auf die wir uns zubewegen, werden uns wohl kaum noch dauerhaft dazu ermutigen, uns noch tiefer in die einseitige Sicherheit eines rein dicht materiellen Daseins als (ausschließlich) physische Wesen zu vergraben – das haben wir über lange Zeiträume schon übergebührlich praktiziert. Man könnte jetzt fragen, wie denn dann das Neue konkret aussehen wird? Das kann niemand genau beantworten, denn wir selber formen es ja kollektiv durch unsere Gedanken, Gefühle und Energien, die wir aussenden!
Es geht in dieser neuen Zeit mehr darum, eine zunehmende innere – von der “Seele” gestützte – Sicherheit im Leben zu entwickeln, die stark genug ist, um stabile Umgebungsbedingungen im Außen zu formen.
Die Emotional- und Mentalwelten der öffentlichen Meinung erscheinen aktuell chaotisch, widersprüchlich und gespalten. Sie bieten praktisch keinen Halt mehr, weder emotional noch auf rationaler Basis. Gerade eine solche Zeit zwingt jene, die bereits eine Verbindung zu ihrer Seele aufgebaut haben, sich jetzt vermehrt der Energie ihrer Seele zu bedienen, um als Persönlichkeit gefestigt zu bleiben. Eine solche Zeit bietet daher wie kaum eine andere die Chance, die Anbindung an das eigene höhere Bewusstsein zu stärken, da auf diese Weise eine zunehmende innere Gelassenheit möglich wird, die weitgehend unabhängig von den äußeren Einflüssen, Meinungen und Spaltungen bleibt. Welche Zeit wäre dafür besser geeignet als Phasen einer zunehmend schwindenden Stabilität alter Strukturen im Außen? Die Energien der eigenen Seele führen jetzt deutlich schneller als sonst dazu, auch im Außen Veränderungen zu bewirken, die zuvor durch die kristallisierten erstarrten alten Gedankenformen nicht möglich gewesen wären. Eine solche Zeit wirkt damit auch als Katalysator für das Bilden von Gruppen, die innerlich gefestigt wie ein Leuchtfeuer für ihre Umgebung wirken und damit auf eine andere Art und Weise neue stabile Strukturen und einen sicheren Platz erschaffen. Diese neuen Strukturen sind besonders für jene Menschen hilfreich, in denen sich das Bewusstsein der Seele bereits mit jenem ihrer Persönlichkeit bewusst verbindet. Die erzielte Stabilität ist nicht das Ergebnis eines Schutzwalles um die Persönlichkeit herum, sondern ein Werk der Kooperation zwischen Seele und Persönlichkeit. Auf den Ebenen der Seele und darüber gibt es keine chaotischen Verhältnisse und je stärker die Persönlichkeit ihr Bewusstsein mit den Welten der Seele verbindet, desto mehr kann sich die innere Ruhe dieser Ebenen in die Persönlichkeit ausbreiten. Mit der Zeit wird man dann vielleicht auch mehr Widerstand gegenüber all den (lauten) Ablenkungen der Persönlichkeit empfinden, welche das Bewusstsein der Persönlichkeit vom bewussten Kontakt mit den Welten der Seele abhalten und das Halten dieses Kontaktes erschweren. Aber auch das hat seinen Wert, denn es trainiert unsere Stärke, den seelischen Kontakt und unser Vertrauen in die eigene Seele zu halten. Von diesem Gesichtspunkt aus wird auch verständlich, weshalb die persönliche Bewusstseinsentwicklung immer von Krisen begleitet wird. Wann immer das innere Bewusstsein eine neue Stufe erklimmt, muss das bisher Gewohnte bewusst losgelassen und der Wille eingesetzt werden, um das neue Ufer zu erreichen. Das ist ein schwieriger, aber nicht unmöglicher Prozess. Genauso wie wir uns in dieser Weise inneren Krisen stellen, sie überwinden und zu neuen Ufern fortschreiten, steht die Menschheit als Ganzes zyklisch vor Bewusstseinserweiterungen und den damit zusammenhängenden chaotischen Zeiten wie wir sie auch aktuell erleben. Auch wenn solche Zeiten unsicher und bedrohlich erscheinen, so bieten sie doch die Möglichkeit zu einer schnellen Bewusstseinsentwicklung und beschleunigten Evolution, die auf andere Weise kaum möglich wäre.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, fachkundige und entsprechend ausgebildete Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Oftmals wird der innere Weg als Landkarte der Seelenführung beschrieben. Für mich ist der Innere Weg mit der einhergehenden inneren Arbeit ein Erfahrungsprozess für Menschen, welche sich selber finden möchten und bereit sind, alle die damit einhergehenden Prozesse zu durchlaufen. Es ist keine Philosophie, Gebotsliste oder Eso-Pop-Spiritualität. Der Innere Weg kann zur Selbstrealisierung und Verwirklichung unserer wahren Natur auf dem jeweiligen Weg führen. Die eigene wahre Natur zu erkennen bedeutet, die Seele endlich in „Inkarnation zu bringen“. Die wahre Natur zu verwirklichen bedeutet, einen Integrationsgrad zu erreichen, der die Verkörperung dieser tieferen Dimension unseres Seins ermöglicht.
Viele Menschen verspüren jetzt den Impuls, sich früher oder später mit ähnlichen Fragen auseinanderzusetzen: Wohin will ich in meinem Leben? Was will ich erreichen? Ist das, was ich anstrebe, wirklich das, was ich will? Lebe ich wirklich mein Leben? Bin ich bereit, alles zu durchleben, was das Leben mir bringt und alles loszulassen, was es mir nimmt? Und was will das Leben von mir, wohin will es mich führen? Woran halte ich fest, obwohl schon lange kein Leben mehr darin ist; und was vermeide ich, obwohl meine Lebenskraft darin steckt?
Diese Fragen sind nicht philosophische Spielerei, sondern die Grundfragen, die wir durch unsere alltägliche Lebenspraxis so oder so beantworten: zu unserer Zufriedenheit oder zu unserem Leidwesen.
Und so beginnt der „Aufwachprozess“ und man findet sich auf dem spirituellen Marktplatz wieder mit seiner Vielzahl von Wegen, Prozessen, Perspektiven, Traditionen und Prinzipien. Schon allein die ungeheure Aufgabe, sich in der Komplexität der Arbeit mit der Psyche und dem Ego zurechtzufinden, verlangt eine fein abgestimmte Fähigkeit zu unterscheiden.
Nichts ist so hungrig wie das menschliche Herz.
Manchen Menschen scheint der Weg entgegenzukommen und sich in ihr Leben einzufügen. Sie gehen gerade ihrer gewöhnlichen Tätigkeit nach, wenn mittendrin irgendein Mensch, ein Buch oder eine Erfahrung auftaucht, ihre Welt erschüttert und so laut zu ihnen spricht, dass sie es nicht länger verleugnen können. Es kommt als eine große Offenbarung und fühlt sich dennoch so intim und vertraut an. So ist das bei spirituellen Wegen oft. Etwas scheinbar Neues erscheint in unserem Leben und dennoch wissen wir, dass es immer bei uns gewesen ist.
Ob wir nun suchen oder nicht, die Entdeckung des eigenen Weges ist oft die Zeit einer großen Feier für das menschliche Herz. Es kommt der persönliche und intime Übergangsritus „ich bin gefunden worden“. Oft bringt das Erleuchtungserfahrungen und Einsichten mit sich. Der Weg erscheint einfach und offensichtlich. Alles, was wir machen müssen, ist lernen, verstehen, den Geist beruhigen, die Übungen regelmäßig machen und mit der Zeit werden sich dauerhaft Frieden und Selbsterkenntnis bei uns einstellen.
„Und Gott amüsiert sich darüber, dass du einst versucht hast, ein Heiliger zu sein“, schreibt der persische Mystiker Hafez. Wenn wir Glück haben, dauert der anfängliche Eintritt in spirituelles Leben, die großen spirituellen Flitterwochen, ebenso lange wie die Phase der Flitterwochen bei einer großen Romanze: Monate, vielleicht sogar Jahre. Bei den meisten tritt jedoch die Phase der Ernüchterung ziemlich schnell ein und sie verlieren ihre ursprüngliche Motivation und Freude durch das ständige Vermischen der einzelnen Schulen, Methoden und Lehren. Alles wird zu einer langweiligen braunen Brühe zusammengerührt und das anfängliche Feuer geht langsam aber sicher aus. Der Innere Weg des Erwachens geht in die Phase der dazugehörenden Herausforderungen wie Selbsttäuschung, Zusammenbruch und heilsame Krisen und oft auch in die Desillusionierung des Traumes von der Erleuchtung und den Lehrern, die wir als erleuchtet bezeichnen.
Was ist passiert?
Wenn Menschen durch ihren Erwachensprozess gehen, beginnen sämtliche persönlich-menschliche emotionalen Wunden hochzukommen, sodass sowohl die Kindheit und alle traumatischen Ereignisse dieses Lebens, als auch unerledigte Themen aus vergangenen Leben, emotional zum Abschluss gebracht bzw. integriert werden müssen. Das verstehen die meisten noch. Was sie immer wieder auf dem Weg vergessen ist, dass dieser Prozess niemals mehr wirklich aufhört. Er bewegt sich nur wie eine Spirale in eine immer höhere (oder tiefere) Ebene.
„Wie lange dauert das denn noch und wann kommt denn endlich die gute Zeit für mich und die Welt?“ Oder „Jetzt muss mal Schluss damit sein, ich habe das ja schon alles tausendmal prozessiert und losgelassen!“ sind Sätze, welche ich sehr oft höre. Auch von Menschen, die schon viel Erfahrung auf dem Inneren Weg und mit Innerer Arbeit haben. Der Schmerz, den viele fühlen, wenn die Leichtigkeit, der Überfluss und das Schöne, das uns von „da oben“ prophezeit und versprochen wurde, nicht eingetroffen ist, löst oft handfeste Krisen aus. Diese Fragen stehen immer wieder im Raum wie ein großer rosafarbener Elefant, egal ob im geheimen oder laut, egal, wie lange man schon auf dem Weg ist, heil geworden und in den höchsten Sphären der Spiritualität herumschwirrte. Viele fühlen sich bis ins Mark enttäuscht, verraten, an der Nase herumgeführt. Sie haben ja alles versucht und doch scheint es nicht besser zu werden. Sie unterstützen viele unzählige andere auf ihrem Weg, geben ihnen Impulse und sehen, wie wunderbar sie sich entwickeln, aber was ist mit einem selbst? Noch ein Channeling? Ganz weg von der doofen Esoterik? Zurück zur Kirche? Einen neuen Tantra Kurs, Lachyoga oder vielleicht sogar an einer Ayahuasca Zeremonie teilnehmen?
Menschen sind (meistens) sehr komplexe Wesen und alles, was in den feinstofflichen Körpern „eingelagert“ und geparkt ist, dauert oft ein ganzes Leben, um es zu finden, zu transformieren, zu heilen, zu integrieren, anzupassen und zu befreien. Deshalb ist halt nie wirklich „Schluss“. Deshalb sind wir auf dem Inneren Weg bis zu unserem letzten Atemzug damit beschäftigt, zu prozessieren, erkennen, integrieren, um so immer mehr Bewusstsein in ALLE Ebenen unseres Seins zu bringen. Auch wenn wir die vermeintlich selbe Straße tausendmal runtergehen. Und dieser Fakt wird immer wieder verdrängt, geleugnet, vergessen. Es „verkauft“ sich sehr schlecht, deshalb werden viele Spirituelle Heiler, Energetiker, Coaches, Schamanen und Lehrer diese Tatsache nicht verraten. Das ist das gut gehütete Geheimnis – The Real Secret.
„The Secret“, wie Autorin Rhonda Byrne es nennt – war wenigen Auserwählten der Menschheitsgeschichte gegenwärtig. Die Smaragdtafel des Hermes Trismegistos, die Keimzelle aller heute bestehenden esoterischen Systeme, hat es ausgedrückt mit den Worten: „Wie innen, so außen“. Große Geister wie Platon, Leonardo da Vinci und Einstein haben um das Geheimnis gewusst; moderne Autoren wie Neale Donald Walsch und Bärbel Mohr haben in jüngster Zeit eine Millionen-Leserschaft damit inspiriert. „The Secret“, das als Dokumentarfilm schon weltweit erfolgreich lief, beweist in einer überzeugenden Mischung aus Erklärungen der Autorin und Zitaten bekannter Weisheitslehrer die Wahrheit einiger grundlegender Erkenntnisse: Wir sind selbst Schöpfer unserer Realität. Die Dinge, die uns im Alltag begegnen, haben wir durch die eigene Gedankenenergie angezogen. Die Kraft, die wir „Gott“ nennen, war und ist nie wirklich von uns getrennt.“
Zitat aus der Amazon-Buchbeschreibung.
Klingt doch super, oder?
Die Verkaufszahlen alleine dieses Buches sind der lebendige Beweis dafür, wie leicht Menschen verwirrt werden können. Die Verwirrung besteht nicht darüber, dass das alles nicht wahr ist, sondern darin, dass es meistens LANGE dauert, diese Weisheiten hier im physischen Leben umzusetzen. Und nein, für alle deine Bemühungen bekommst du keinen Oscar, keine besondere Erwähnung, kein „Sehr Gut“ am Ende des Weges. Die New Cagers (Wortspiel aus New Age und Cage – Käfig) „bestellen“ sich einfach alles; klar doch. Man ist halt noch nicht so weit, wenn das bei einem bis jetzt nicht so funktioniert, nicht wahr?
Und, The Secret hat nichts mit einem spirituellen Weg zu tun, nur um das mal klar zu sagen. Positiv ausgedrückt würde ich es als eine Einladung zum Umdenken bezeichnen; dafür hat es einem guten Zweck gedient. Ansonsten kann man es getrost zur Seite legen. Auch Hatha Yoga, Reiki, Aufstellungen, Astrologie, Tarot und die unzähligen Methoden und Ansätze auf dem Marktplatz sind keine spirituellen (inneren) Wege, sondern Methoden, das Bewusstsein zu trainieren und Körper und Geist vorzubereiten auf die schwierige und tiefere Arbeit, die auf dem Inneren Weg auf einen zukommt.
Es gibt keine Wunderantwort oder einen Wunderweg mit leichten und schnellen Lösungen für alle Probleme des Lebens und des spirituellen Weges!
Wir kommen aus diesem Schmerz-Enttäuschungs-Karussell erst heraus, wenn wir aufhören, Spiritualität mit Psychotherapie, Heilung und schnellem Eso-Konsum zu verwechseln. Wenn wir aufhören, allen diesen „Lehrern“ zu glauben, die versprechen, dass sie die schnelle, einfache, superwirksame Lösung für oft sehr komplexe Probleme haben. Man kann eben nicht alles einfach „auflösen“, ein paar Aufstellungen dazu machen und puff, es ist weg. Es gibt 2 Punkte, vier Schritte, fünf Sätze, Quanten dieses und jenes … viele verwechseln ein YouTube Video anschauen mit ernsthafter Therapie oder damit, einen Inneren Weg zu gehen. Sich stundenlang Gratis-Eso-Kongresse und Verschwörungslektüre reinzuziehen, informiert vielleicht unser Gehirn und befriedigt den gierigen Teil in uns, der nie genug Gratiszeugs bekommen kann, aber gleichzeitig werden wir mit vielen Gedankenmustern berieselt, die ungefiltert in unser Feld einmarschieren und energetische Haken setzen, die man dann nicht mehr so leicht loswird. Und egal, wie viel man liest, anschaut oder darüber nachdenkt oder diskutiert, letztendlich bringt es einen keinen Schritt weiter.
Wie alles im Leben muss auch der Innere Weg ernsthaft gegangen werden, man muss sich mit Leib und Seele dafür engagieren und es wirklich WOLLEN, auch wenn’s oft schwerfällt.
Schlussendlich muss eine Verpflichtung eingegangen werden zwischen dem begrenzten Selbst und dem grenzenlosen Selbst, zwischen einem selbst und Gott oder der Wahrheit, und dann erst beginnt die tiefere Arbeit des Weges.
Eine der verwirrendsten Herausforderungen für spirituell Suchende ist, dass nach all den Jahren immer noch Spiritualität und Psychologie miteinander verwechselt werden. Es sind ZWEI verschiedene paar Schuhe! Auf dem Inneren Weg braucht es beides: Spiritualität und oftmals Therapie, um sich gesund und halbwegs sicher entfalten zu können. Der italienische Psychiater und Begründer der Psychosynthese, Roberto Assagioli, weist darauf hin, dass eine vollständige Psychotherapie nicht nur psychische Störung behandelt, sondern darüber hinaus spirituelles Erwachen fördert, damit man dann intelligent mit den Schwierigkeiten und neuen Herausforderungsstufen, die ein Erwachen mit sich bringt, umgehen lernt. Wenn wir neue Schichten unseres Bewusstseins zutage fördern, entdecken wir unvermeidlich auch das, was in uns auf persönlicher, familiärer, kultureller und historische Ebene nicht vollkommen und nicht geheilt ist. Das ist kein Problem, das man fürchten und nichts Falsches, das man berichtigen müsste, sondern ein notwendiger und gesunder Aspekt spiritueller Entfaltung, dem man mit zunehmend scharfer und wirksamer Unterscheidungsfähigkeit begegnen muss.
Es geht nicht um Erleuchtung, Glück oder „aus der Fülle leben“.
Was oft passiert ist, dass Innere Personen, die ihrer Essenz nach spirituell sind, häufig kompensatorische spirituelle Wege entwickeln: Manche flüchten sich zu Engeln, Elfen und Schöpfer, weil Kontakt mit den Menschen unvergleichlich schwerer und schmerzhafter erscheint. Andere wiederum tauchen in vergangene Leben ab. Jene sind wenigstens schon überstanden und rückblickend erscheinen sie viel cooler, spannender, erfüllter oder spektakulärer als das, was Jetzt Hier Ist. Ein wieder anderer verschwindet gern im nondualen nichts und erklärt dies zum ultimativen einzigen Endzustand, um irdisch-menschliche Zustände nicht ertragen zu müssen oder zumindest genug Abstand dazu zu erhalten. Dann gibt es die große Gruppe der „Erwachten“ die zu 100% wissen, dass man heutzutage sowieso nichts mehr prozessieren muss, außerdem ist alles Karma erlassen worden und der Erzengel Michael/Gott/Mutter Maria hat sie bereits von allem erlöst … Jemand anderes möchte endlich wieder mit Schöpfer eins sein und überdeckt damit regressive früh-kindliche Symbiose Wünsche, die auf ungeheilten Kindheitstraumata beruhen.
Eine der größten Tragödien (für die Seele) nimmt ihren Lauf, wenn Menschen mit einer Leidenschaft für die Wahrheit, für Gott, sich vom spirituellen Weg abwenden, weil sie nicht über die Enttäuschung hinwegkommen, die sie mit einem spirituellen Lehrer erlebt haben oder über ihre eigene Naivität für ihre Mitwirkung an einer nicht gerade optimalen Situation. Ihre Seele verliert die Gelegenheit zu nachhaltigem Wachstum in dieser Lebenszeit hauptsächlich aufgrund psychologischer Umstände, die sie hätte überwinden können. Wir wollen uns noch einmal daran erinnern, dass keiner von uns dagegen gefeit ist, in die Falle von spiritueller Verwirrung und spirituellem Trugschluss zu gelangen.
Es existieren unglaublich viele Missverständnisse und Unwissenheit darüber, was ein spiritueller Meister/Lehrer überhaupt ist (existiert in unserer Kultur praktisch nicht), darüber, wie die Natur des Inneren Weges beschaffen ist und darüber, was unter „wahrem Menschsein“, „Heilung“ „Bewusstsein“ und „Wachstum“ eigentlich zu verstehen ist. Große Unwissenheit zeigt sich im Geist westlicher suchender häufig auch, wenn es um die Bedeutung verbindlicher Schülerschaft auf dem Inneren Weg geht. Dazu kommt noch das Problem, dass in unserer deutschsprachigen Gesellschaft jeder spirituelle Lehrer oder Guru unter dem Generalverdacht der Manipulation von Menschen steht. Menschen wünschen sich einerseits Autoritäten, nach denen sie sich orientieren können, andererseits ist die Beziehung zu natürlichen Autoritäten spätestens seit dem 2. Weltkrieg massiv gestört. So sind auch spirituelle Gemeinschaften um einen Lehrer folgerichtig einem pauschalen Sektenverdacht ausgesetzt und werden immer wieder öffentlich diskreditiert. Wie aber kann man einen wahren von einem falschen Lehrer unterscheiden? Wo ist der Übergang zwischen blinder Gefolgschaft und sehender Hingabe?
Die Amerikanerin Mariana Caplan untersucht in ihrem Buch „Brauchst du einen Guru?“ ausführlich den Weg zu einer bewussten Schülerschaft. Er ist der rote Faden in dieser umfassenden Studie des großen Labyrinths der Schüler/Lehrer-Beziehung in der westlichen Kultur. Ihr Beitrag „speist sich aus mehr als zwanzig Jahren Kontakt und persönlichem Engagement mit so ziemlich jeder Art Guru, Schmuru, Tulku, Sensei, Sheikh, Schamane, Rabbi, Therapeut, Weisem, Mentor, Nicht-Lehrer, Heiler und Göttlicher Mutter, die man sich vorstellen kann.“
DU bist der liebe Gott, der jetzt gefragt ist.
Man wird nicht erleuchtet, indem man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern indem man die Dunkelheit bewusst macht, sagte Carl Gustav Jung.
Auch ich musste mein Ziel der Erleuchtung (im klassischen Sinne, nicht Erleuchtung der Pop-Spiri-Szene) zu Grabe tragen, denn sie repräsentiert das Gedankengut (alter) spirituell/mentaler Wege. Wenn jemand so einen Weg beschreitet, dann passt das vielleicht für die Person, zumindest für eine Zeit. Die meisten Suchenden auf dem Weg haben oft eine grandiose Vorstellung von ihrem spirituellen Potenzial. Die geheime Fantasie, sie hätten einen besonderen Zugang zur Erleuchtung, ist oft eine der größten Fallen auf dem Weg. Das ist besonders während der frühen Jahre des spirituellen Lebens nicht unüblich, wo viele die Tendenz haben, sich von dramatischen Einsichten und überwältigenden Erfahrungen gefangen nehmen zu lassen. Aber, ein unablässiges inneres Bedürfnis hämmert an die Türen unseres Bewusstseins und verlangt von uns, in die Tiefe zu gehen, und dann geht’s wieder weiter. Alle großen Meister, die gewagt haben, ihr Bewusstsein bis zu ihren äußersten Möglichkeiten auszudehnen, sagen, dass man den ganzen Weg auf Messers Schneide geht und er eine Straße ohne Wiederkehr ist. Sie sagen, dass der Preis für die Wahrheit höher ist, als wir uns zu Beginn des Weges je hätten vorstellen können und weit über das hinausgeht, was die meisten von uns zu zahlen bereit gewesen wären. Ich kann das aus meiner eigenen Erfahrung zu hundert Prozent bestätigen.
Der spirituelle Weg eines jeden Menschen bringt seine ganz eigenen besonderen Bedürfnisse mit sich und es dauert (für die meisten) einige Jahre, bis sie sich zurechtgefunden und herausgefunden haben, welcher Weg ihnen am meisten entgegenkommt. Zen ist nicht für jedermann, Tibetischer Buddhismus oder Sufismus auch nicht, sich gänzlich von der Welt zurückziehen und/oder im Ashram verschwinden auch nicht.
Esoterik als „Geheimlehre“ ist nicht mehr notwendig, nicht in dieser Zeit, dem stimme ich zu. Es braucht etwas Mut, ja, aber niemand stirbt heute am Scheiterhaufen. Das „Märtyrertum“ durch soziale Medien ist allerdings die Neuauflage davon, keine Frage. Wir Spirituellen Lehrer stehen allerdings prinzipiell unter Generalverdacht und alle, die mit uns arbeiten möchten, müssen sich auch über diese Hürde hinwegsetzen können. Fragen wie „Was machst du da genau“? „Was tut ihr denn da“? Bist du jetzt in einer Sekte“? sind nicht immer leicht zu beantworten für diejenigen mit Familie, Partnern, Freunden und Kollegen, die kein Verständnis für diesen „Blödsinn“ haben. Alles Fremde ist bedrohlich und die Lektionen der letzten 2000 Jahre Kirche haben sich tief in das Unterbewusste des westlichen Menschen eingeprägt. Die offizielle Religion des Landes, des Volkes, der Nation sind erlaubt, alles andere ist nicht gerne gesehen oder richtiggehend verpönt. Es ändert sich, aber eher langsam (in manchen Ländern). Die diversen Verschwörungstheorien der letzten 25 Jahre haben ihres dazu beigetragen, dass Menschen auf dem Inneren Weg noch mehr verwirrt werden und sich am Ende ängstlich zurückziehen oder den Schmarrn ungefiltert inhalieren und schön in den sozialen Medien weiterverteilen.
Im alten Ägypten mussten die Schüler der Mysterienschulen sich diversen Tests und Herausforderungen und den „Dämonen auf dem Weg“ stellen. Es gab sogar physische Krokodile im Wasser, wie man im Tempel von Kom Ombo in der Nähe von Assuan (Ägypten) sehen kann, die den Jünger entweder durchließen oder eben auch nicht. Der Jünger endete dann als Krokodil-Snack. Daran hat sich bis zum heutigen Tag nicht viel geändert; das Krokodil heißt jetzt nur anders, ist aber genauso tödlich für Mensch und Seele. Uns darüber den Kopf zu zerbrechen, ob die Erde eine Scheibe ist oder ein Ball/Kugel, die Queen ein Reptilianer oder Außerirdische uns entführen könnten, sind die neuen Krokodile des Tages. Auch das neue Krokodil „Corona“ bringt eine riesige Energieverschwendung und eine Ablenkung par excellence mit sich.
Wenn jemand seine persönlichen Energien dafür einsetzen möchte und es einem hilft, daran zu glauben, dass der Staat nur daran interessiert ist, uns zu belügen, zu betrügen und unser größter Feind ist – dann bitte schön. Es ist deine Energie, dein Leben, deine Wahrheit, absolut, sie steht dir zu. Aber dann kann man sich nicht als spirituell oder bewusst bezeichnen, denn das ist man mit diesem Gedankengut ganz sicher nicht. Auf dem Weg wird allerdings ALLES sichtbar, auch alle geheimen Ängste, Irrungen und Verwirrungen, vor allem die der diversen mentalen Schichten. Corona ist eine wunderbare Gelegenheit, für sich selbst herauszufinden, wo man denn wirklich steht (mit seinem Bewusstsein). Da lauern viele Krokodile auf den „Jünger auf dem Weg“ und sie warten (oftmals) mit viel Geduld auf ihn. Meistens gibt es eine reiche Ernte … und man darf wieder viel Zeit, Energie und die richtige Gelegenheit einsetzen, um aus diesem Schlamassel herauszukommen. Oftmals geht das erst wieder in einem neuen Leben …. aber man hat ja unendlich viele davon, nicht wahr? 🙂
Nicht alle auf dem spirituellen Weg bewegen sich in den sehr verschmutzen und giftigen Astralebenen der Verschwörungstheoretiker, aber die Energie ist inzwischen schon so groß und heftig, dass sie uns alle immer wieder erreicht. Vor allem in der westlichen Medienlandschaft. Das Drama mit all den Verschwörungstheorien ist, dass sie meist auch ein paar Körner Wahrheit enthalten, gemischt mit reiner Lüge und/oder Verzerrungen, und das macht sie so giftig, so zerstörerisch, so „Krokodilisch“. Bis man das alles wieder entwirrt hat, ist man so erschöpft und gestresst, dass es sich einfach nicht lohnt, sich damit zu befassen.
Ja, einen Weg des Erwachens, der inneren Schulung – einen spirituellen Weg zu gehen, bedeutet viel Anstrengung, viel Desillusionierung, viel Verantwortung und endlose Selbst-Arbeit. Ich kann nicht nur auf meinem Meditationskissen sitzen und Om chanten und den lieben Gott mal machen lassen, wir sind ja eh alle Eins … Von einem Bewusstseinszustand, wo wir alle EINS sind, sind wir noch mindestens 100 Millionen Jahre Entwicklung entfernt, also in dem Leben wird nix mehr daraus, sorry.
Erwachen bedeutet in ALLEN LEBENSSITUATIONEN wach werden
Beziehung, Familie, Spiritualität, Politik, Arbeit, Ökologie & Umwelt, Kinder usw. Was sind MEINE Werte, was kann ich dazu beitragen … usw. Wir werden die Politik nicht verändern, wenn wir nicht wählen gehen, ganz einfach. Auf Merkel und Co. zu schimpfen ist einfach nur billig, sonst gar nichts. Und so geht es jedem von uns. Wir sind im Moment gezwungen, Seite zu beziehen, neutral zu sein gilt nicht. Jeder muss jetzt Farbe bekennen und es ist schon interessant, was sich da alles so zu zeigen beginnt. Rechtsradikales Gedankengut überschwemmt die spirituelle Szene geradezu und die meisten sind anscheinend nicht fähig, sich erst mal richtig zu informieren, bevor sie mit diesen Gruppen Seite an Seite in Demos stehen.
Unser lineares Denken ist an eine Grenze gestoßen, und wir stehen vor einem scheinbar unlösbaren Widerspruch. Genau an diesem Punkt haben wir die große Chance, unsere nur konkret denkende, trennende Ordnung aufzugeben und den Inneren Weg zu betreten. Genau an diesem Punkt beginnt, streng genommen, erst der innere Weg des Menschen, der spirituell genannt werden kann. Es ist ein Weg, der für das alte Denken widersprüchlich, unvereinbar, unlösbar und unbegehbar ist. Die einzig mögliche Antwort, die wir auf dem Inneren Weg noch geben können, ist eine Antwort mit unserem ganzen Wesen, nicht mehr nur mit unserem konkreten Verstand.
Damit das Leben wieder lebenswert und lichtvoller wird und der Innere Weg wieder zur Herzensangelegenheit wird.
Wir sind aufgerufen, “jetzt die Frage zu leben” schreibt der Dichter Rainer Maria Rilke, damit wir “vielleicht dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein leben.“
Es gibt nicht mehr viel, was mich so leicht aus meiner inneren Ruhe bringen kann, aber Angebote wie das folgende können das noch. In meiner eigenen Praxis erlebe ich ja ständig, dass viele Menschen auf dem Weg glauben, sie müssten diesen Ideen folgen – manchmal mit fatalen Folgen. Einfach, weil sie es nicht besser wissen und oft in der Hoffnung, etwas/jemand wird jetzt schnell und effektiv alle ihre Probleme beseitigen. Und Egotod klingt irgendwie schräg genug … für die Abenteurer, und die Ewigsuchenden vertrauen sich gerne jedem an, der die richtige Locksprache verwendet.
„Ich arbeite mit Einzelpersonen, die auf ihrem Weg zur Ichlosigkeit, zum Erwachen begleitet werden möchten. Der Prozess des Erwachens ist mitunter sehr verwirrend und schmerzhaft – er bedeutet den Tod des Egos. Ich biete Unterstützung dabei, dass Du Dich unterwegs nicht verläufst und möglichst bald Dein Ziel erreichst. Der Prozess des Erwachens ist mitunter sehr verwirrend und schmerzhaft und führt sehr oft zu starken Widerständen und krisenhaften Zuständen, die von der Außenwelt und mitunter auch vom Individuum selbst als psychische Störung oder Lebenskrise interpretiert werden. “ Zitat Ende;
Eine Psychologin, Yoga & Tanztherapeutin mit buddhistischem Hintergrund
Ich bin mir auch sehr bewusst darüber, dass meine Irritation mit dem leidigen Thema keineswegs daran viel verändern wird. Aber wenn es nur ein paar Personen hilft, durch diesen Artikel etwas mehr Klarheit darüber zu bekommen, dann hat es sich schon gelohnt. Ständiges Schweigen hilft halt auch nicht immer.
Der Tod des Egos, Weg zur Ichlosigkeit
Es ist wirklich zum Haareraufen, dass dieser Schwachsinn immer wieder propagiert wird. Ja klar dass manche psychische Störungen bekommen, wenn man ihre Persönlichkeit zerstören will!!!!! Ich verstehe nicht, was so schwer daran ist zu verstehen, dass das erstens gar nicht geht und zweitens völliger Unsinn ist. Warum also immer noch diese alte Leier herunterbeten? Die Egopersönlichkeit kann nicht zerstört werden, sie kann nur kennengelernt, integriert und mitgenommen werden auf dem Weg der persönlichen Entwicklung – dem Pfad der Bewusstseinsarbeit.
Warum um Himmels willen soll jemand Ichlos werden wollen? Auf dieser Erde und in dieser Zeit? Wie sollte denn dann das normale Leben gemeistert werden? Nur weil das mal vor langer Zeit gesagt wurde?
Keine „Anbieter der Ichlosigkeit“ haben das selber geschafft, aber sie bleiben an der Idee verkrampft hängen, weil sie anscheinend nicht wissen, wie sie da wieder herauskommen. Tja, manchmal muss man halt einen Irrtum auch zugeben, damit hat sich das erledigt und man geht weiter. Kein großes Drama. Wenn die Egolos-Proponenten das allerdings selber bis jetzt noch nicht herausgefunden haben, ist sowieso Hopfen und Malz verloren.
Persönlichkeit, sprich Ego und die Seele
Die Struktur für unser geistiges Selbst hat oft unterschiedliche Namen und es gibt verwirrend viele Modelle. Wörter werden oft unterschiedlich angewendet bzw. ausgelegt – und deshalb ist es so leicht, Menschen zu verwirren und zu täuschen, da sich kaum jemand die Zeit nimmt herauszufinden, was denn mit den einzelnen Worten und Konzepten wirklich gemeint ist.
Ich verwende das Modell: Mensch (Persönlichkeit), Seele, Höheres Selbst und darüber die Monade.
Im Laufe der Inkarnationen gibt es das Leben und den Moment, wo die Persönlichkeit genügend gereift ist, dass sie beginnt, sich mit der Seele zu verbinden. Letztendlich führt das zu einer harmonischen Verschmelzung mit der Seele – wenn alles gut geht – und dieser Prozess kann unter Umständen viele Leben dauern.
Diesen Verschmelzungsprozess hat man irrtümlicherweise als Egotod bezeichnet. Aber das Ego stirbt nicht, es transformiert sich nur, sprich wird BEWUSSTer und schnell geht da sowieso mal gar nichts. Die Psyche schafft das einfach nicht im normalen Leben und wer lebt schon ein ganzes Leben im Ashram/Kloster? Und auch in diesen Gemeinschaften wird selten eine „echte“ Seelenverschmelzung erreicht, denn der emotionale Köper mit seinen Thematiken wird oftmals nur unterdrückt oder ausgehungert und alle Regungen und Bedürfnisse des physischen Körpers im Astralkörper (Emotionalkörper) „eingesperrt“. Man verbringt viel Zeit im Mentalkörper und im Nicht-Sein und von dort kommen diese Ideen der „Egolosigkeit“. Yes, nice try.
Ist ja nicht, dass ich das nicht auch schon so versucht habe – aber, auch ich musste wieder „runter vom Dach“ und ordentliche Zwischenetagen bauen. D. h. alle feinstofflichen Körper müssen mitgenommen werden auf dieser Reise ins höhere Bewusstsein (früher auch Erleuchtung genannt). Alle Ereignisse (Dramen, Traumen, Schmerzen) dieses Lebens und auch anderer Leben sind im EMOTIONAL- ASTRALKÖRPER gespeichert. Der Mentalkörper hat dafür keine gesunde, nachhaltige Lösungen, denn er ist auf einer ganz anderen Frequenzebene. Er hat nur Bypassing (also eine Umgehung) im Repertoire.
Und, Mentalkörper Erleuchtung ist eben nur die halbe Miete. Ohne einem geheilten, geklärten und updated Emotional- Astral Körper gibt es keinen vollständigen Zugang zum Buddhi Körper, sprich zum Höheren Selbst. Die Schwingungsfrequenz wäre zu niedrig. Das Ziel jedes ernsthaften „Jüngers auf dem Pfad“ ist es allerdings, die Buddhi-Ebene zu erreichen – nur weiß keiner mehr davon … ausser den (übrig gebliebenen) Schülern der Ageless Wisdom Teachings von DK/Alice Bailey.
Ich denke ihr wisst alle, wie schwer es letztendlich ist, nur kleine Dinge in sich permanent zu verändern; es geht selten von heute auf morgen. Die gesamte Struktur des Emotionalkörpers inklusive der Inneren Personen, die ja die Persönlichkeit (Ego) ausmachen, schnell zu verändern bzw. gänzlich aufzulösen ist doch totaler Schwachsinn. Eine kohärente Verbindung aller Inneren Anteile mit einem Bewussten Ich (Seele) dauert schon eine gefühlte Ewigkeit, wenn man weiß was man tut. Es ist unglaublich viel innere Arbeit damit verbunden; bei vielen Menschen ist auch Therapie notwendig, um die Wunden und Traumen der einzelnen Teile in sich heilen zu können!
Also, „möglichst bald dein Ziel zu erreichen …“ das kann nur jemand ohne eigene gültige Seelenanbindung „anbieten“, ansonsten weiß man, wie unverantwortlich und letztendlich unethisch das ist.
“Euer Ego ist als Sensor für euer äußeres Leben gedacht. Ihr könnt es weder loswerden noch sublimieren. Falls ihr das versucht, wird das alte Gesetz des Universums “Wenn man sich etwas widersetzt, bleibt es bestehen” das Ego in eine immer noch stärkere Position bringen.
Euer Ego ist ein überaus wertvoller Aspekt von euch. Es muss nur ins Gleichgewicht gebracht werden.”
Zitat aus: “P`TAAH Das Geschenk” von Jani King
Was passiert also zwischen der Seele und der Persönlichkeit?
Während intensiver Persönlichkeitsarbeit (dem Erwachen) bekommt die Seele von uns ein Signal, dass wir „aufwachen“ und erst dann fängt sie an, sich für den physischen Menschen (sich selbst in Inkarnation) zu interessieren. Für die normale Seele und dem Menschen beginnt erst jetzt die Phase der Annäherung und einer eventuellen Seelenverbindung, was letztendlich zu einem seelendurchfluteten Menschen führt und einen großen Einweihungsschritt darstellt. Die einzige Ausnahme davon ist eine sehr fortgeschrittene Seele. Die ist oftmals gleich von Geburt an sehr präsent und sorgt dafür, dass die Persönlichkeit nicht zu weit vom Weg abkommt (was natürlich auch passieren kann), denn sie hat kein Interesse daran, neues Karma zu kreieren.
Also, eine bewusste Seelenverbindung mit der Persönlichkeit herzustellen ist knallharte Arbeit, wie alle Teilnehmer meiner CoReOn Praxis Gruppenbezeugen können, und führt keineswegs zu einem Egotod oder Ichlosigkeit, sondern zu mehr (innerer) Führung der Seele über die Persönlichkeit!
Nachdem die Phase der Seelenverschmelzung mit der Persönlichkeit abgeschlossen ist, fängt die Seele den Prozess an, sich mit dem Höheren Selbst zu verbinden. Das ist die Phase, wo der Kausalkörper anfängt sich (LANGSAM) aufzulösen und alles was dort gespeichert ist, geht ins höhere Bewusstsein über. So beginnt sich die SEELE langsam „aufzulösen“ indem sie wieder ins Höhere Selbst (HS) „absorbiert / zurückgebracht“ wird.
Das könnte man als „Egotod“ bezeichnen, vor allem, wenn man bedenkt, dass in manchen (alten) Lehren das Wort Ego für die Seele steht. Das wird auch als die Phase des „Horrors des Nicht-Seins“ beschrieben und ich denke, diesen Zustand haben die buddhistischen Meister gemeint als sie vom Egotod sprachen, sie hatten halt nur keine besseren (und modernere) Erklärungsmodelle für westliche Schüler.
Viel später dann beginnt das HS sich wiederum mit ihrer Monade zu verschmelzen. D.h. die Monade kann auf der Ebene des HS beliebig Veränderungen durchführen und Inhalte auslesen und sobald das menschliche Bewusstsein alle Ebenen des HS durchschritten hat und die monadische Ebene erreicht und sich damit verbindet, zieht die Monade das HS in sich zurück. Sie könnte das HS aber jederzeit auch wieder aus ihrem Memory-Komplex („Gedächtnis“) manifestieren . . . ja, sie könnte nach dem Erfahren der Ebene der Persönlichkeit sogar alle Ebenen bis hinunter in die physisch-ätherische neu manifestieren, da sie am Entwicklungsweg die Kontrolle über alle Ebenen bis ganz nach unten erlernt hat. Der Kausalkörper ist da die wesentliche Zwischenstruktur, die nur bis zum Erreichen des Höheren Selbst von der Persönlichkeit aus (das der Manifestation der Monade entspricht) nötig ist und danach wie Stützräder vom Fahrrad abmontiert wird.
Bei diesen Verschmelzungsprozessen geht allerdings nichts verloren, es fühlt sich aber immer wieder so an, deshalb wird von Tod oder Auflösung gesprochen. In diesen Prozessen wird das gesamte Wissen, das die Seele bzw. das HS über lange Zeit angesammelt hat, in die nächsthöhere Ebene „transferiert“ und so wird das ganze Wissen, das ganze Erlebte, dem ganzen Wesen auf der neuen Ebene zur Verfügung gestellt. Und das ist das „Opfer“ das immer wieder geleistet wird; man „stirbt“ durch die einzelnen Phasen und findet sich neu auf der nächsten Ebenen wieder; das ist es, von dem immer wieder berichtet wird.
Aber, die meisten Menschen gegenwärtig auf Erden sind so weit vom Stadium eines Egotods entfernt wie die Erde vom Jupiter. Meines Wissens nach gibt es nur ungefähr 10.000 Menschen derzeit auf Erden, die sich bewusst in den Buddhi-Körper (Höhere Selbst Ebene) bewegen – und das ist schon eine Guru+ Ebene.
Eine kurze Zusammenfassung der verschiedene Stufen des Erwachens oder auch Einweihung genannt
Das Wort „Einweihung“ ist ja sehr unpopulär geworden, aber ich habe noch keinen besseren Ersatz dafür gefunden, ohne alles bis ins Unkenntliche zu verzerren. Inzwischen bin ich der Meinung, dass Menschen auf dem Weg bestimmte „Worte“ zugemutet werden können (wie Esoterik und Einweihung) und dass sie in der Lage sind, klar zu unterscheiden, wann wer von was spricht.
Ich verwende als Erklärungsmodell für die einzelnen Einweihungsebenen das Ageless Wisdom Teaching von DK/Alice A. Bailey, um bestimmte größere Meilensteine in der Bewusstseinsentwicklung eines Menschen verständlicher zu erklären.
Erste Einweihung – das sogenannte Erwachen
Zur Zeit bewegen sich Millionen von Menschen in Richtung 1te Einweihung. In dieser wichtigen Phase geht es um die erstmalige BEWUSSTE Verbindung des physischen Körpers mit der Seele. Das bedeutet, dass die Seele sich jetzt immer aktiver darum bemüht, den Annäherungsprozess der Persönlichkeit zu unterstützen. In der westlichen Welt, wo immer mehr Menschen ein gesünderes, sportlicheres Leben anstreben und damit beginnen, ihren Körper bewusst zu führen (statt allen körperlichen Vorlieben unbewusst nachzugeben und somit der Körper die Führung wieder übernimmt), zeigt sich das ganz deutlich.
Man „wacht auf“, kümmert sich mehr um die Umwelt, überlegt genauer was dem Körper zugeführt wird, man wird wesentlich sensibler auf Umwelteinflüsse usw. Der Mensch schaut auf seinen Körper und lernt ihn zu feiern, zu genießen und als göttlich zu betrachten. Das wachsende Bewusstsein darüber, dass der Körper der physische Tempel ist, der die Seele beherbergt, hilft dabei, das Leben (wieder) etwas mehr als sinnliche Freude zu erfahren. Der Mensch wird zum ersten mal wirklich BEWUSST darüber, dass er mehr als nur ein Körper ist und (eventuell) eine Seele hat. Er beginnt sich „mit oben“ zu verbinden bzw. versucht herauszufinden, wie das am besten bewerkstelligt werden kann. Schließlich gipfelt diese Bemühung in der ersten Einweihung.
Diese Einweihung nimmt die eigene Seele an der Persönlichkeit vor und hat nichts mit einer physischen Zeremonie zu tun – die Zeremonie findet auf der Ebene des Kausalkörpers der Seele statt und kann im Gehirnbewusstsein der Persönlichkeit registriert werden. Die Seele ist ab diesem Zeitpunkt zum ersten Mal bewusst mit der Persönlichkeit verbunden. Dieses Ereignis hat permanenten Charakter und die Verbindung bleibt für alle folgenden Inkarnationen bestehen.
Der große Schritt zur 1ten Einweihung geschieht in der modernen Zeit als Gruppe, denn ein bestimmtes Gruppen- oder Gemeinschaftsbewusstsein muss dafür bereits existieren, um als Gruppe das zu schaffen – was es jetzt tut.
Zweite Einweihung bzw. die nächste Stufe des Erwachens
Die 2te Einweihung betrifft jetzt in einem verhältnismässig großen Ausmaß die gesamte Menschheit. Diese Einweihung betrifft jenen Aspekt der Persönlichkeit, der einem jeden die grössten Schwierigkeiten bereitet: die Inhalte des Emotional- und Astralkörper. Heute wird die Mehrheit der Menschen von Gefühlen und einer empfindsamen Erwiderung auf Umstände getrieben. Hier geht es um die Astralebene mit ihrer Unbeständigkeit, ihren Stürmen, ihrer Ruhe, ihren überwältigenden emotionellen Reaktionen. Sie reagiert auf jede Anregung, jeden Wunsch und alle Begierden.
Wenn man sich der 2ten Einweihung nähert bzw. tief darin steckt, spürt man das recht schnell, denn viele alte (oft schon als erledigt abgehakt) Probleme emotionaler Natur tauchen erneut auf. Man beginnt, sich mit Emotionen, Beziehungen usw. auf einer wesentlich tieferen Ebene zu beschäftigen. Jetzt geht es um die emotionale Seelenanbindung und die Vertiefung des Erwachens. Das bedeutet, dass die Seele sich über das Herzchakra in den Solar Plexus bewegt und versucht, sich mit der kompletten Gefühlsnatur der Persönlichkeit zu vereinen. Das ist die Ebene des Emotionalkörpers mit allen Inneren Anteilen und der Astralebene. Das ist sicher die schwierigste aller Phasen auf dem Weg und wurde in der Vergangenheit auch von vielen „Jüngern auf dem Pfad“ versucht zu umgehen. Die gesamte christliche wie auch östliche Spiritualität hat das bis zum Exzess praktiziert.
Wie wichtig diese Phase für viele Millionen Menschen (und die gesamte Menschheit) ist, zeigt sich klar durch die absolute Explosion an Literatur, Workshops, Seminaren usw. die sich jetzt mit emotionalen Themen beschäftigen. „Aus dem Kopf in den Köper oder in die Emotionen“ ist das grundlegende Thema. Man beginnt sich sehr intensiv mit dem Inhalt des Solar Plexus auseinanderzusetzen. Gleichzeitig muss das Herzchakra weiter geöffnet und geheilt und mit der zunehmenden Seelenenergie vertraut gemacht werden. Viele Seelen, die bereits höhere Einweihungsstufen aus anderen Leben hinter sich haben, sind jetzt wieder inkarniert, um genau dieses fehlende Stück Bewusstsein „nachzuholen“, da es erst jetzt wirklich möglich geworden ist. In früheren Zeiten und Leben gab es dafür kaum Gruppenbewusstsein und auch keine geeigneten Lehrer. Einige meiner Klienten kommen aus dieser Gruppe.
Moderne buddhistische Lehrer fangen an zu erkennen, dass ein rein mentaler Weg und alte östliche Lehren nicht mehr ausreichend sind für westliche Schüler und Aspiranten und beginnen, sich den Herausforderungen und Bedürfnissen eines Menschen, der sich auf die 2. Einweihung vorbereitet, oder sich schon mitten darin befindet, mehr gerecht zu werden. Psychologen mit buddhistischem Hintergrund wie John Welwood und Robert Augustus Masters sind z. Zt. bahnbrechend, indem sie neue Wege aufzeigen wie Buddhismus, Emotionalität, Spiritualität und normales Leben auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können, und so zu lebbarer Spiritualität werden. Jeff Brown’s neues Buch Grounded Spirituality ist eine exzellentes Beispiel dafür, wie sich dieses neue Bewusstsein gerade aus seinem Kokon schält.
Ab der 2ten Einweihung kann die Seele bewusst die Persönlichkeit nutzen und damit arbeiten und man ist „fix“ auf dem (spirituellen) Pfad/Weg angekommen.
Dritte Einweihung – Vertiefung des Erwachens
Ab der 3ten Einweihung wird der Kausalkörper, der jetzt Teil der inkarnierten Persönlichkeit geworden ist und sich jetzt „nach oben“ richtet, dauerhaft mit dem Höheren Selbst und der Monade verbunden. Ab diesem Zeitpunkt fließen 75% Buddhi-Substanz (Höhere Selbst Substanz) durch den Ätherkörper. Der Kausalkörper verliert ab diesem Zeitpunkt an Einfluss, da jetzt eine direktere Verbindung zwischen Persönlichkeit und Höherem Selbst besteht.
Die 3te Einweihung kann noch im selben Leben (wie die 2te) oder im darauffolgenden stattfinden. Dabei handelt es sich meist um eine mühsame Zeit, in der die Persönlichkeit sich zunehmend mental von den Stufen der Persönlichkeit ausgehend, in die noch höheren Ebenen zwischen dem Kausalkörper und dem Höheren Selbst ausdehnt. Es geht jetzt darum, konkrete mentale Spannungen durch widersprüchliche Gedankenmodelle auszugleichen, zu integrieren und zu bereinigen. Das passiert, indem das höhere Denken zunehmend durch das Höhere Selbst über die Intuition „erleuchtet“ wird und die Persönlichkeit immer mehr zu einem passiven Empfänger der Gedanken der Seele wird. Sie ist jetzt aber auch Empfänger der seelischen Empfindungen über den Emotionalkörper und damit bereit, etwas leichter die Energien des Höheren Selbst zu empfangen. Die Seele, die sich jetzt mit der Persönlichkeit vereint hat, beginnt sich in diesem Prozess gemeinsam mit der integrierten Persönlichkeit dem Höheren Selbst zuzuwenden. Sobald ein bestimmter Punkt relativ stabil erreicht wird, kommt es zur dritten Einweihung. Das bedeutet, dass die seelenintegrierte Persönlichkeit durch das Feuer der Monade fest mit dem Höheren Selbst verbunden wird.
Der Mensch ist jetzt zum ersten Mal mit dem Höheren Selbst BEWUSST vereint. Es strömen jetzt ca. 75% der höheren Energien durch seinen physischen Körper. Die Seele hat damit ihre Führungsposition zum Teil schon an das Höhere Selbst abgegeben, welche ab diesem Zeitpunkt die Führung über die Seele bzw. die damit verbundene Persönlichkeit übernimmt. Die „Eingeweihte“ ist damit auf einem Level angelangt, wo ihr echte „Macht“ zum ersten Mal anvertraut wird, da sie unter fester Führung ihres göttlichen Selbst steht und damit diese Macht verantwortlicher handhaben kann. Nicht Macht im weltlichen Sinne. Bei Macht meine ich hier, dass dieser Mensch bewusster weiß war er/sie tut und kann andere auf ihrem Weg unterstützen bzw. begleiten. Macht, wo energetische Dinge schneller verändert werden können. Macht, andere mental und emotional leichter zu „lenken“. Macht, Energien in die Welt zu bringen, die viel verändern und bewirken können. Also ja, Macht die mit SEHR viel Verantwortung kommt. Man geht durch eine längere „Testphase“ wo eben genau beobachtet wird, wie man mit der neu-erlangten Macht im täglichen Leben umgeht, wie sie angewendet wird, wo es noch Schwachpunkte gibt usw. Man lernt im Anwenden – im täglichen Leben. Und so kommen sukzessive die nächsten „MachtEbenen“ dazu, wenn das HS darauf vertraut, dass die Persönlichkeit damit umgehen kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die ersten drei Einweihungen darin bestehen, die Persönlichkeit mit ihrer Seele sukzessive zu verbinden:
In der ersten Stufe wird der bereits beherrschte physische Körper sowie das Herzzentrum mit dem Kausalkörper verbunden, wobei die Seele noch lernen muss, mit den Emotionen der Persönlichkeit richtig umzugehen. Bis zur nächsten Stufe können noch viele Leben verstreichen.
In der zweiten Stufe erfolgt die vollständige Anbindung des Herzzentrums über den Solar-Plexus an den Emotionalkörper der Persönlichkeit, der jetzt stabil unter der Führung der Seele steht.
In der dritten Stufe wird schließlich der Kausalkörper der Seele auf den oberen Mentalebenen über die Energie der Monade mit dem Höheren Selbst permanent verbunden.
Einweihungen Vier bis Neun
Die gibt es auch, sind aber hier nicht wichtig, denn es befindet sich kaum jemand in diesen Phasen. Erst ab der 5ten Einweihung beginnt man die Phase der Kausalkörperauflösung (also der „Egotod“ – Ego als Wort für die Seele) durchzustehen und das betrifft z. Zt. vielleicht 150 Menschen von acht Milliarden, also warum davon überhaupt reden? Und ab der sechsten befindet man sich (meist) nicht mehr in einem physischen Köper.
DieCoReOn Praxis ist ein Weg, wo man die zweite, dritte und vierte Einweihungsphasen durchlaufen kann
Einen Einweihungsweg zu gehen bringt viele Herausforderungen mit sich und auch Schwierigkeiten mit dem physischen Körper. Teilweise unsägliche Müdigkeit, gefolgt von aktiven Phasen. Genauer über die Zustände zu berichten, die ich auf meiner Entwicklungsstufe erlebe, macht keinen Sinn, denn es kreiert meistens mehr Verwirrung als gutes, denn Menschen haben eine Tendenz, diese Zustände dann auf sich zu projizieren und das führt unweigerlich in turbulentes Fahrwasser für die Betroffenen. Ich beobachte das immer wieder mit den Lehren von Eckhart Tolle. Nichts was er sagt, ist falsch, keineswegs. Es passt nur nicht für Menschen, die kaum eine stabile Seelenanbindung haben! Sie plagen sich mit Theorien und Konzepten, die für ihren Entwicklungsstand überhaupt nicht vorgesehen sind. Und wir bekommen dann viele Facebook Postings mit endlos langweiligen Sprüchen … und so mutieren tiefsinnige Weisheiten zu Gedankenmüll.
In meinem Fall führt meine Entwicklungsphase oftmals zu längeren „Auszeiten“ (deshalb hört ihr immer wieder mal länger nichts von mir), weil ich es in bestimmten Phasen kaum schaffe, mich mit „normalen“ irdischen Dingen zu beschäftigen. Der Computer, Denken, Schreiben usw. wird zur Qual. Und ohne die Unterstützung von den Menschen die mir nahestehen und den CoReOn Gruppen, wäre es für mich fast unmöglich, diesen Spagat zwischen Mensch und Monade täglich zu navigieren. Es ist also auch ein Gruppenprojekt. Und, ab der 3. Einweihung ist die Begleitung eines:r Meister:in absolut notwendig.
Ich hoffe, ich konnte etwas mehr Klarheit in dieses verzwickte Thema bringen, denn es ist nicht o.k. wenn vor allem Menschen bei Verdacht auf schwere Traumata, besonders wenn eine hohe Suggestibilität bei niedriger innerer Stabilität vorliegt, suggeriert bekommen, dass, wenn sie ihr Ego auflösen, alles gut wird! Das gesamte Überlebenssystem der Person inklusive Wächter, geht auf Höchstalarm, denn wenn es kaum Schutzbarrieren gibt, ist es durchaus möglich, durch diverse spirituelle Techniken in Verbindung mit Egoauflösung direkt mitten im tiefsten, dunkelsten Bereich zu landen, und das könnte fatale Folgen (Re-Traumatisierung, spontane Dekompensation, Psychose etc.) haben!
Macht euch also bitte klar: Egotod und Ichlosigkeit anzustreben tut genau das Gegenteil und kann zu schweren Psychosen führen! Und nährt ein Feld, welches schon lange nicht mehr genährt gehört! Bitte seid achtsam, geht nicht leichtfertig mit euch um, bedenkt die Folgen und übernehmt Verantwortung für euer Handeln und Denken.
Viele Menschen wissen, was FELDER bewirken. Doch kommt zu diesem Wissen das Erlebnis der Erfahrung hinzu, so öffnet sich uns eine höhere Dimension des Seins. Meine „Arbeit“ hier auf Erden beinhaltet auch, das FELD eines friedlichen, ko-kreativen, ko-evolutionären, ko-inspierten WIR zu nähren. In dieses Feld kommt man allerdings erst erfolgreich, wenn die Seele mit ihrer Persönlichkeit verschmilzt. Und das ist es was so viele von euch zu schierer Verzweiflung bringt, dass das „so langsam geht“ und Leute sich kaum von ihren alten Emotionen und Gedanken lösen können. Es wird keine nachhaltige, tiefgreifende Veränderung passieren, bis diese Stufe nicht von einer großen Gruppe Menschen erreicht ist. Aber, viele sind auf dem Weg!
Dieses neue WIR Feld gibt es jetzt und schwingt als Noosphäre um den gesamten Erdball. Dieses FELD wird genährt von der Kraft und Weisheit unseres Herzens. Nicht durch nachgeplapperte Ideen der Ichlosigkeit und des Egotods. André Heller sagte gerade in einem Interview, dass unsere Muttersprache nicht Deutsch oder Swahili ist, sondern MITGEFÜHL! Wie schön 🙂
In diesem Sinne AUFWACHEN und aufhören, Felder zu nähren aus Unwissenheit oder einfach aus Starsinn.
Freude und Segen und umfassendes Gelingen dir, euch, uns allen. Zusammen erleben wir Einheit in der Vielfalt, Individualität in der Gemeinschaft. Auf unser aller Neues WIR.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
In der modernen Welt sind wir täglich einer Flut von Informationen ausgesetzt. Es sind Informationen, die häufig darauf abzielen, instinktive emotionale Reaktionsmuster in Gang zu setzen, um uns bei Laune zu halten und uns zum Mitspielen im wirtschaftlichen Wettbewerb und auf der Bühne des gesellschaftlichen Lebens zu motivieren. Eine solche Welt ist kein sehr friedlicher und ruhiger Ort für einen Menschen, der den Kontakt zu seinem innersten Selbst anstrebt und dabei versucht, in der einen oder anderen Entwicklungsphase innere Konflikte aufzulösen.
Man würde also eher an die Abgeschiedenheit als einen idealen Ort für Selbstfindung denken, aber kaum jemand kann es sich heute leisten bzw. vorstellen, sich als Aussteiger in ein Kloster oder einen Ashram zurückzuziehen. Für das Praktizieren der Lehren nach alten Systemen ist das allerdings ab einer gewissen Stufe für eine Weile nötig, aber genau an diesem Punkt ist ebenfalls ein Umdenken angesagt, wie dieser Beitrag zeigen soll. Diese oft zitierten Jahrtausende alten Lehren für die Kontaktaufnahme mit dem spirituellen Selbst sind für Menschen zugeschnitten, die sich im täglichen Leben nicht mit komplexen mentalen Aufgaben beschäftigen mussten und der Flut der Medien ausgesetzt waren.
Viele alte Meditationstechniken, die sich besonders darum bemühen, die gedankliche Konzentrationsfähigkeit zu meistern, sind für viele emotional-mental veranlagten Menschen von heute nicht mehr zeitgemäß und auch nicht notwendig. Der moderne Mensch durchläuft von Kindesalter an häufig eine stark (über) mental geprägte Entwicklung, die für jene Menschen vor 2000 Jahren – mit sehr wenigen Ausnahmen – nicht vorstellbar war. Ein erfolgreich abgeschlossenes Studium kann in vielen Fällen als langjähriges Training des Denkvermögens mit abschließender Sponsion oder Promotion im Sinne einer Einweihungszeremonie für die erreichte mentale Bewusstseinsstufe betrachtet werden. Das heißt, der Mensch hat zu einem gewissen Grad die Fähigkeit erworben, sein Denken auf eine rein intellektuelle Aufgabe zu konzentrieren, ohne sich durch (emotionale) Außeneinflüsse ständig ablenken zu lassen. Moderne Fitness-, Gesundheits- und Ernährungsprogramme und eine damit einhergehende gesunde Lebensweise tragen ihrerseits dazu bei, den Energiehaushalt und die Gesundheit des Körpers zu verbessern und disziplinieren dabei unsere körperliche Natur.
Obwohl wir also vieles in unser heutiges Leben eingebaut haben, was zur damaligen Zeit nur wenigen geistig fortgeschrittenen Menschen vorbehalten war, befinden wir uns trotzdem in einem spirituellen Dilemma, das viele von uns hindert, unser innerstes Selbst bewusst wahrzunehmen. Während der Mystiker des Mittelalters in Gefühlen der Hingabe an sein Ideal so tief versunken war, dass er allein durch die Kraft seiner sehnsüchtigen Hingabe ein überwältigendes Aufblitzen einer inneren emotionalen Realität in sich auslöste, die er sich nicht erklären konnte und die in den verschiedenen Erleuchtungserlebnissen der Geschichte dokumentiert sind, haben wir in der heutigen Zeit einen Punkt erreicht, an dem wir selbst sichtbare Ereignisse ohne rationale Erklärung nicht akzeptieren wollen und vielfach nicht mehr in der Lage sind, in die lebendigen Gefühlswelten der frühen Mystiker einzutauchen.
Da unsere moderne Welt immer tiefer in den von Denken dominierten Materialismus eintaucht, verlieren wir zunehmend den natürlichen Kontakt zu unseren Gefühlen. Viele der heutigen Themen, die das Betätigungsfeld der Psychologie bilden, haben ihre Ursache im Verdrängen oder im Versuch des erzwungenen Regulierens einer oft als hinderlich betrachteten Gefühlswelt. Dabei vergessen wir leicht, dass Gefühle den überwiegenden Treibstoff für menschliches Handeln darstellen und unsere rationale Welt viel stärker von Gefühlen angetrieben wird als viele denken.
Damit soll nicht der Eindruck entstehen, dass das Denken einer spirituellen Entwicklung im Wege steht. Ganz im Gegenteil, es stellt eine wichtige Voraussetzung dar und ermöglicht viel weitreichenderen seelischen Kontakt als durch emotionale Hingabe des Mystikers allein möglich ist. Wir sollten dabei aber nicht vergessen, dass wir weit mehr sind als nur unsere Gedanken. Wir alle kennen Descartes‘ bekannten Ausspruch „Ich denke, also bin ich“. Das klingt sehr einseitig und dieses Zitat trägt sehr dazu bei, den Menschen als reinen gefühllosen Denker zu idealisieren. Man muss aber begreifen, dass Descartes als der Begründer des frühneuzeitlichen Rationalismus dem Wissenschaftsideal der 17. Jhds verpflichtet war, in welchem qualitative Eigenschaften der Natur konsequent ausgeschaltet wurden, um systematische Erkenntnisse über sie zu gewinnen. Dieser Zeitgeist war eine rationale Gegenbewegung zu früheren Epochen. Neben den Problemen, die durch diese mentale Überbetonung verursacht werden, konnten dadurch aber auch viele Probleme, die ihren Ursprung in angstgetriebenen Aberglaube und Unwissenheit hatten, beseitigt werden.
Heute haben wir allerdings einen Punkt erreicht, an dem viele Menschen durch die fortschreitende Technisierung eine zunehmende emotionale Kälte- und Oberflächlichkeit fühlen. Industrie 4.0, Smart Homes, Smart Phones bis hin zu Forschung an Cyber-/Neuro-Implantaten zur Beseitigung menschlich mentaler und körperlicher Schwachpunkte sind Gesprächsthemen, welche die Richtung illustrieren, in die wir uns im Moment bewegen. Trotz des Wohlstands und vieler Annehmlichkeiten fühlt sich dieser Zeitgeist weder besonders menschlich, noch in irgendeiner Weise spirituell an. Im Gegenteil, der Mensch erlebt sich oft als kleines Rädchen in einer immer intelligenteren und schwieriger zu begreifenden Maschine. Statt im persönlichen Kontakt mit Menschen interagieren wir zunehmend mit Maschinen. Im Bann der Verblendung eines Glaubens an materialistische Perfektion strebt der Mensch sogar oft selber danach, den Faktor Mensch – und damit am Ende sich selbst – als unberechenbare „emotionale“ Fehlerquelle durch Intelligenz in der Maschine zu ersetzen. Interessanterweise bringt uns diese digitale Vernetzung im Sinne von Kommunikation einander auch viel näher als jemals zuvor, aber die emotionale Komponente wird dabei häufig ausgeklammert; Emoticons bringen da nur wenig Abhilfe.
Vermutlich löst besonders dieses Thema der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung Ängste bzw. Emotionen aus, welche vielleicht durch eigene Erfahrungen mit diesem Thema motiviert sind. Das zeigt sehr gut, welchen Einfluss Emotionen auf unser Denken im Hinblick auf bestimmte Themen haben. Schnell geht dadurch ein neutrales Thema mit einem bewussten oder unbewussten Teil von uns in Resonanz und polarisiert uns, anstatt eine ausgewogene Position zwischen den Gegensätzen einzunehmen. Es wird dadurch schwierig, einen klaren konfliktfreien Standpunkt einzunehmen.
Damit finden wir uns im Außen mit ähnlichen emotional-mentalen Konflikt-Themen konfrontiert, die uns je nach Entwicklungsphase auch im inneren beschäftigen, wenn wir dem Ruf unseres innersten Selbst folgen.
Kann es überhaupt eine Lösung geben?
Je weiter wir uns auf eine spirituelle Reise in unser Innerstes begeben und unser Bewusstsein in bislang unbekannte Bereiche erweitern, desto empfindlicher reagieren wir auf feinste Regungen unserer Emotionen und Gedanken. Das ist einer der Gründe, weshalb in der Abgeschiedenheit leichter Fortschritte erzielt und innere Konflikte aufgelöst werden als eingebunden in den modernen Alltag, der uns emotional zusätzlich beansprucht. Wir werden allerdings nur dann heftig aus unserer Mitte gerissen, wenn wir einen Angriffspunkt in uns aufweisen, der mit dem äußeren Geschehen in Resonanz tritt. Solche emotionalen Angriffspunkte werden von Samuel Sagan, der bereits in den 80ern die Beeinträchtigung des Meditationsprozesses durch emotionale Blockaden und verinnerlichte Konditionierung erkannte, als Samskara bzw. als emotionale Narbe oder Prägung bezeichnet. Solche Narben in unserem Emotionskörper entstehen durch negative Erlebnisse, die sich durch die Wucht der dabei wirkenden Emotionen einbrennen bzw. Narben hinterlassen. Es sind genau diese Narben, die uns oft schon lange nicht mehr bewusst sind, aber unsere Gedanken und Emotionen je nach äußerem Geschehen mehr oder weniger stark beeinflussen und uns damit aus unserer Mitte bringen. Ebenso wie der physische Körper einer Überbelastung mit Muskelaufbau bzw. Verstärkung begegnet, um sich vor einer weiteren Überbelastung zu schützen, beginnt sich auch der Emotionskörper zu schützen, indem er intelligente Verhaltensmuster entwickelt, die in ähnlichen Situationen ausgelöst werden, um eine erneute emotionale Überlastung zu vermeiden. Häufig wird dabei auch von Sub-Persönlichkeiten oder Persönlichkeitsanteilen gesprochen, die mit diesen Verletzungen in Kontakt stehen und uns vor weiteren Verletzungen schützen wollen.
Je weiter die spirituelle Entwicklung voranschreitet, desto feinfühliger unser Gewahrsein und desto stärker die zeitweisen Auswirkungen unserer tiefsten emotionalen Prägungen, da sich der nun feinfühligere Emotionskörper noch besser gegen Verletzungen absichern will. Allerdings ermöglicht ein feineres emotionales Unterscheidungsvermögen bei entsprechender Anleitung und Führung auch die Entschärfung der dadurch vermehrt freigelegten emotionalen Auslösemechanismen.
Emotionale Feinfühligkeit bei gleichzeitiger Robustheit klingt nach einem Widerspruch, ist es aber nicht. Dazu ist es nötig zu verstehen, dass die eigentliche emotionale Narbe in den meisten Fällen nur eine äußerst schwache Reaktion auf äußere Einflüsse oder Gedanken hervorruft, die wir in vielen Fällen nicht einmal bewusst wahrnehmen können. Diese schwache Reaktion löst aber durch automatisch ablaufende Verhaltensmuster bzw. Persönlichkeitsanteile rasch eine Lawine von Gedanken und damit verbundene Emotionen aus, die eine enorme Verstärkung der emotionalen Reaktion und ein Aufschaukeln bewirken. Das verleitet uns dann schnell zu impulsivem und unüberlegtem Handeln, über das wir mental wenig bis gar keine Kontrolle zu haben scheinen. Mit voranschreitender spiritueller Entwicklung müssen daher die feinen Verkettungen zwischen lange vergessenen traumatischen Erlebnissen und den stark spürbaren emotionalen Verhaltensmustern, die unsere emotional-mentale Stabilität belasten, wieder ins Wachbewusstsein zurückgerufen werden. Bereits die Tatsache, dass man selbst vollbewusst den inneren Auslösemechanismus erkennt, der zu übertriebenen oder fehlgeleiteten Reaktionen führt, trägt bereits einen Großteil dazu bei, den inneren Auslöser wirksam zu neutralisieren. Es reicht jedoch nicht, diesen inneren Auslösemechanismus rational zu begreifen, sondern man muss auch selber im vollen emotionalen Gewahrsein – ohne Widerstand und in völliger Erwartung – fühlen wie er abläuft. Genau das ist das Schwierige dabei, denn viele Menschen, besonders Männer, haben einen Großteil ihres Lebens daran gearbeitet, Nichts zu fühlen, um im Gerangel unserer Leistungsgesellschaft zu bestehen.
Das Erkennen und Auflösen eigener emotionaler Themen ist daher ein wesentlicher Prozess, der die gesamte spirituelle Entwicklung begleitet und die eigene Psyche emotional festigt. Wie Sagan andeutet, sollte man nicht dem Irrtum verfallen als Mensch jemals völlig frei davon zu sein, egal ob erleuchtet oder nicht.
Es sollte damit klar sein, dass das Ziel einer ausgewogenen spirituellen Entwicklung nicht nur die bloße Erweiterung des Bewusstseins in immer höher und feiner schwingende Bewusstseinsbereiche einschließt, sondern von einer Klärung des Emotionskörpers begleitet werden muss, besonders von emotionalen Altlasten. Je klarer und aufgeräumter der Emotionskörper, desto weniger Widerstand bietet er dem innersten Selbst, ihn als verzerrungsfreien Spiegel für seelische Empfindungen zu benutzen, die wir dann als Mitteilungen unseres Herzens im eigenen Körper immer deutlicher wahrnehmen können.
Wenn wir es aber vernachlässigen, uns unseren emotionalen Themen zu stellen, entwickeln wir unweigerlich ein unausgeglichenes vergeistigtes Bewusstsein auf sehr wackeligen emotionalen Fundamenten. Schließlich wundern wir uns, dass wir trotz perfekt praktizierter Meditations-Technik und Fortschritten immer wieder gelegentliche emotionale Erdbeben in uns auslösen, die uns brutal und unbarmherzig aus spirituellen Höhen und sogar aus echten Selbsterfahrungen in jene Tiefen unserer emotionalen Vergangenheit zurückschleudern, in denen wir so manchen Schauplatz fluchtartig und verwahrlost hinter uns gelassen haben.
Die Zeit ist daher reif, für einen neuen Ansatz der spirituellen Selbstverwirklichung. Eine Selbstverwirklichung, die sich nicht allein darin verliert, der Dualität durch Flucht vor ungeliebten eigenen Gedanken und Emotionen in eine persönliche Scheinwelt zu entkommen, sondern einer Spiritualität, die den Menschen als ganzheitliches emotional-mentales Wesen betrachtet. Einem Wesen, das Gefühle, Gedanken und Geist in harmonischer Weise vereint und seiner Umwelt in vollem Gewahrsein seiner selbst durch mitfühlendes und weises Handeln begegnet.
Ein solcher Weg hilft nicht nur uns selbst, uns seelisch zu verwirklichen, sondern wir beeinflussen damit auch unsere Umgebung und tragen auf diese Weise wirksam dazu bei, emotionalen und seelischen Stress bei all jenen zu reduzieren mit denen wir täglich in Kontakt kommen.
CoReOn
CoReOn ist als spiritueller Weg für Menschen gedacht, die im Laufe ihrer natürlichen Entwicklung für sich selbst erkannt haben, dass sie im bunten Treiben unserer modernen Welt keinen wirklichen Halt und keine bleibende Erfüllung mehr finden und eine spirituelle Entwicklung anstreben, die auch ihre Emotionen beinhaltet bzw. wo sie sein dürfen. Damit sind keineswegs Menschen gemeint, die sich frustriert durch ihr Leben quälen und nach einem möglichst bequemen und schnellen Ausweg suchen, der Glück und Seeligkeit verspricht. Ganz im Gegenteil, denn oft finden solche einschneidenden persönlichen Transformationen – manchmal begleitet von schicksalhaften Ereignissen – gerade bei jenen Menschen statt, die nach allgemeinen Maßstäben ein eher erfolgreiches Leben führen. Plötzlich verlieren die persönlichen Lebensziele ihre bisherige Anziehungskraft und werden immer öfter hinterfragt. Es findet eine Art Aufwachen statt, meist in den 40ern, und man empfindet die Bedeutungslosigkeit, mit der man rein persönlichen Zielen hinterherjagte und sich im Wettbewerb mit anderen gerne treiben ließ.
Diese Phase löst oft eine Krise aus, die gern als Midlife-Crisis abgehakt wird und doch handelt es sich in vielen Fällen um einen Weckruf unseres innersten Selbst, um uns darauf hinweisen, dass es Zeit geworden ist – Zeit für eine Neuorientierung des eigenen Lebens. Obwohl gerade in der heutigen Zeit ein kaum zu übertreffendes Angebot an spiritueller Literatur, Kursen zur spirituellen Selbstverwirklichung sowie psychologischer Begleitung zur Verfügung steht, ist es dennoch schwierig, diese Lebensphase als Chance für die eigene persönliche und seelische Selbsterfahrung auf einem spirituellen Weg wahrzunehmen.
Einerseits befindet man sich in einer Gesellschaft, die immer noch sehr durch Konkurrenzdenken geprägt ist, andererseits lehnt sich ein eigener innerer Teil dagegen zunehmend auf und sehnt sich nach gemeinschaftlichem harmonischem Handeln. Das führt letztlich zu inneren Spannungen und Konflikten.
Der Weg des CoReOn als spiritueller Entwicklungspfad zur Selbstverwirklichung stellt einen holistischen Entwicklungsprozess in mehreren Stufen dar. Die Anfangsstufen beschäftigen sich konkret mit dem Erkennen und Auflösen emotional-mentaler Themen, um für die reife und bereits gut integrierte Persönlichkeit ein noch stärkeres und belastbareres Fundament zu schaffen, das die weitere spirituelle Entwicklung trotz zunehmenden „Feingefühls“ sicher trägt.
Im Gegensatz zu Methoden, die sich vorwiegend der Gedankenbeherrschung und Konzentration widmen, nimmt bei CoReOn die Fähigkeit zur Verarbeitung und Auflösung emotionaler Themen über den gesamten Entwicklungsweg eine zentrale Rolle ein. Dadurch stellt sich mit der Zeit eine immer deutlichere emotionale Entspannung und Gelassenheit mit begleitender Beruhigung der Gedanken ein. Dieser Prozess erleichtert und unterstützt dadurch auch die mentale Konzentration und führt zusammen mit begleitenden Meditationen und Energiearbeit zu immer tieferen ganzheitlichen Selbsterfahrungen.
Die Auswirkungen davon sind ein zunehmend entspanntes und tiefgreifendes Gewahrsein sowie eine Verstärkung der Intuition, sodass wir fähig werden, die Themen des Lebens aus höheren Perspektiven wahrzunehmen. Da wir auf diesem Weg innere Spannungen schon frühzeitig an der Wurzel erkennen und auflösen und wir dadurch zu einer gelasseneren Persönlichkeit reifen, bleibt dieses innere Gewahrsein auch im täglichen Leben trotz der vielen auf uns einwirkenden Ereignisse zunehmend erhalten.
Mit diesem Ansatz bietet CoReOn einen Weg bis hin zur geistigen Erleuchtungserfahrung auf Basis einer alltagstauglichen stabilen Psyche.
Om Mani Padme Hum ?
Hast du Fragen oder Anregungen zum Artikel? Schreibe mir dazu in der Kommentarfunktion. Ich freue mich immer, von dir zu hören!
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Eine klare Ansage einer österreichischen Schamanin zum Thema Schamanismus und seine teils traurigen Auswüchse.
Mit freundlicher Genehmigung von Sonia Emilia Rainbow, schamanismus.net
Dieser Artikel wird polarisieren. Das weiß ich.
Ich erachte es als wichtig, als Älteste und Weisheitshüterin dieser Zeit, als Tochter von Mutter Erde, Schwester der Mondin, Hüterin der weiblichen Kraft und der Pflanzen, Weggefährtin von „madre ayahuasca“, meine Stimme zu erheben.
Ich schreibe hier nicht über die wunderbare, einzigartige spirituelle Intelligenz und all die Möglichkeiten von Ayahuasca, sondern mein Blick richtet sich kritisch auf den Markt und weist auf Gefahren hin. Darüber wird nämlich kaum berichtet.
Seit über 35 Jahren kenne ich Ayahuasca. Es ist die Pflanze der Schamanen im Amazonasgebiet. Viel Zeit habe ich dort verbracht, tausende Male selbst die Medizin getrunken. In meiner traditionellen Ausbildung als schamanische Heilerin und Lehrerin über 16 Jahre hinweg lernte ich nicht nur den Geist, den Spirit, die Seele dieser Pflanzenmedizin kennen, sondern sie war ein Teil meines Weges. Sie prägte meine Entwicklung, meine Erfahrungen. Ich bin ihr zutiefst verbunden.
Die Suche nach Heilung und dem Sinn des Lebens
Die Menschen in der heutigen Zeit sind konfrontiert mit vielen Veränderungen und Herausforderungen.
Gleichzeitig gibt es eine kollektive Bewusst – Seins – Veränderung. Immer mehr erkennen, dass es mehr gibt als das Weltbild, das uns mitgegeben wurde und uns geprägt hat.
Wir beginnen das Universum, den Kosmos, unsere spirituelle Seele zu sehen und zu fühlen. Warum bin ich hier auf dieser Erde? Was ist der Sinn, der Zweck? Habe ich eine bestimmte Aufgabe hier auf Erden zu erfüllen und wenn ja welche?
Dazu sind viele unglücklich und/oder unzufrieden, wollen wissen, ob sie nicht einen Weg hätten der erfüllender ist, der Sinn macht?
Manche wollen jedoch auch tiefer forschen in ihrem SEIN, verstehen, mitwirken und mitweben an dem was nun geschieht, einem neuen Bewusst-Sein, einer neuen Gesellschaft auf dieser Erde.
Der zivilisierte Mensch sehnt sich nach Magie und Zauber, nach dem hinter und zwischen den Dingen, nach tiefen Gefühlen des Glücks und der Zufriedenheit, nach der Gewissheit eine Bestimmung, eine Mission, eine Aufgabe zu haben, nach Etwas ganz besonderem in und hinter dem einzelnen Leben und dem Weltgeschehen. Nach Verbundenheit und Angebundenheit zur Natur, Kosmos und den göttlichen Kräften.
Die Einnahme einer „Schamanenpflanze“ mit einer psychoaktiven Substanz in der Visionen versprochen werden, schnelle Heilung propagiert wird, spirituelle Führung aus anderen Welten gesucht, Erlösung von Problemen in ein paar Stunden erhofft, mag manchen sehr verlockend erscheinen, denn das Angebot steigt bekannterweise mit der Nachfrage.
Und der Hype nach Ayahuasca hier in Europa ist im stetigem Wachstum.
Es ist ein inneres Abenteuer mit Erfolgsgarantie erfahre ich in den Social Medias.
Jedoch hat das was in Europa hier stattfindet absolut nichts mit der ursprünglichen schamanischen Arbeit mit der Pflanze zu tun.
Im Allgemeinen wage ich zu behaupten, dass die „Szene“ mehr als fragwürdig und bedenklich geworden ist.
Gut möglich, dass vielen nicht wirklich bewusst ist, dass der Umgang und „Verkaufen“ der Pflanze hier in Europa ein konsumieren, benutzen, gebrauchen und missbrauchen ist.
Vorbereitung
Ein ganzes Jahr musste ich mich vorbereiten bevor ich vor über 35 Jahren das erstemal Ayahuasca einnehmen durfte. Da galt es eine bestimmte Ernährung einzuhalten und noch vieles mehr. Manchen Lehren und Prüfungen wurde ich unterzogen, um zu sehen, ob ich denn in der Tat die Kraft und die Reife haben würde, dem Geist dieser Pflanze zu begegnen, um von ihr zu lernen. Und diese Vorbereitung galt nicht nur für mich unwissende „gringa“ sondern für alle die die „madre“ wie Ayahuasca liebevoll im Amazonas genannt wird, kennenlernen möchten.
Amazonas
Ayahuasca ist eine sehr mächtige und kraftvolle Medizinpflanze. Seit Jahrhunderten wird sie von den Schamanen im Amazonas verwendet. Das Getränk besteht in der Regel aus 2 Pflanzen, manchmal mehr. Aufgrund ihrer magischen Kraft und unter anderem auch aufgrund ihrer stark psychoaktiven Wirkung, benötigt diese Erfahrung jedoch absolute psychische und physische Stabilität.
Wichtig ist auch zu wissen, dass im Amazonas bei den einheimischen Völkern tatsächlich nur die Schamanen Ayahuasca trinken. Nicht die Patienten, die Hilfesuchende. Der Schamane hat die Pflanze über Jahre hinweg als Verbündete gewonnen. Und er überträgt ihre heilende Wirkung und die von den spirituellen Welten über seinen Gesang, seine Hände, sein Pfeifen zu den Patienten.
Das mag für den westlichen Menschen nicht einfach vorzustellen sein, aber meine Erfahrung ist, dass wir hier sowieso begrenzt mit unserem Denken sind.
Bei all den Heilzeremonien mit Einheimischen an denen ich teilgenommen hatte, sah ich kaum einen nativen selbst Ayahuasca trinken insofern er / sie nicht auf dem Weg zum HeilerIn waren oder es sonst eine sehr spezielle Voraussetzung gegeben hat, warum die Pflanze innerlich eingenommen wird.
Es sind die Weissen und Mestizen die den Tee trinken wollen.
Manchmal um jeden Preis.
Nicht für JEDEN
Jedoch ist Ayahuasca, entgegen der in Europa vorherrschender Meinung und Werbung bei weitem nicht für jedermann und jederfrau.
Die Pflanze war und ist ein Teil des Weges für die Amazonasschamanen um mit den Geistern in Kontakt zu gehen. Unter anderem auch um den Energiekörper zu sehen, sowie das Innere des materiellen Körpers und der Zellen.
Es erfordert eine große innere Stabilität um diesen Weg zu gehen. Man kann kein Ayahuasca einnehmen um eine körperliche, emotionale oder mentale Stabilität zu erhalten. Diese muss vorerst gegeben sein.
Das bedeutet, es braucht auch eine dementsprechende Vorbereitung. Diese kann für jemand der keine Erfahrung mit diesen Welten hat, niemals an einem Wochenende oder in ein paar Tage gegeben werden.
Bei den indianischen Völkern selbst bedeutet der Umgang mit Ayahuasca ein langer Weg des schamanischen Lernens, Lernen der Lieder und Sprache der Pflanzen.
Schamanische Diäten dauern manchmal jahrelang, es werden nur bestimmte Lebensmittel gegessen, kein Alkohol, keine bewusstseinsverändernde Substanzen, keine Sexualität.
Zeremonien in Europa
Das spannende: Die meisten die Ayahuasca Zeremonien in Deutschland, Schweiz, Österreich und auch anderswo anbieten kennen nicht mal eine schamanische Diät, die ein wichtiger Bestandteil der Arbeit mit Ayahuasca ist, geschweige denn die Vorbereitung.
So las ich die letzten Tage, wiederum in Facebook bei einer Organisation die europaweit Zeremonien anbieten, dass keine spezielle Vorbereitung notwendig wäre.
Auch dann nicht, wenn Teilnehmer das Getränk mit nach Hause nehmen und es alleine einnehmen. Eine derartige Verantwortungslosigkeit ist kaum zu übertreffen und ist in meinen Augen eine grobe Fahrlässigkeit.
Die meisten wissen zwar ansatzweise über traditionelles „setting“ aber kaum jemand hat sich in der Tat einer schamanischen Diät/Lehrzeit hingegeben. Und das gilt übrigens nicht nur für die Weissen, sondern auch für natives.
Immer noch bekommen hierzulande Menschen die indigener Abstammung sind automatisch einen riesengroßen Vertrauensvorschuss was die schamanische Arbeit anbelangt. Dennoch ist es so dass gerade von den jüngeren Generation kaum jemand dabei sein wird, der auch tatsächlich in eine schamanische Diät Lehrzeit ging die traditioneller Weise Jahre umfasst, nicht einige wenige Wochen oder Monate.
Von den Westlern wiederum sind es eher Wissenschaftler, Ärzte und Psychologen die denken, sie bräuchten ein tieferes Studium der Pflanzen nicht, denn ihre westliche Ausbildung gibt ihnen den Bonus schon weiter zu sein.
AYAHUASCA ist übrigens keine THERAPEUTENPFLANZE, keine Medizin für eine sogenannte psycholytische Therapie, auch kein Allheilmittel für unheilbare Krankheiten oder psychischen Problemen, sondern eine SCHAMANISCHE Kraft, die soviel mehr erfordert als wie eine westliche therapeutische, medizinische oder spirituelle AUSBILDUNG, mehr erfordert als ein paarmal Ayahuasca zu trinken, mehr erfordert als schöne Lieder singen zu können. Und auch mehr erfordert als ein paar Mal in den Amazonas zu reisen und dort an Zeremonien teilzunehmen die den Touristen angeboten wird.
Ich erachte es als einen ziemlich großen Hochmut von Menschen die diese Rituale anbieten, und auch von manch Menschen die diese zu sich nehmen, zu denken, sie brauchen all das traditionelle langjährige Studium im Umgang mit dieser Pflanze nicht.
Sie kennen die Sprache der Pflanzen nicht, nicht die Gebete , webende Worte und die alten Lieder, die die Kraft der Pflanze öffnen um die Energien und Kräfte, die Räume und Felder zu organisieren, strukturieren. Die Schritte, die Wege, die Ebenen um solche Erfahrungen zu leiten. Denn dafür müsste man mindestens zwölf Jahre lernen, sieben Jahre diätieren und noch vieles mehr.
Was für eine Ignoranz zu denken, man braucht die „veralteten Wege“ nicht mehr, da man das eigene Bewusstsein und die eigene schamanische Kraft so „hoch“ einschätzt.
Schöne und gute Worte zu schreiben und zu sagen um Ayahuasca gut zu verkaufen werden jedoch letztendlich nicht über die Laienhaftigkeit hinwegtäuschen können
Fakten:
Busy Busy Business
AYAHUASCA ist ein riesengroßer BUSINESS-ZWEIG in der spirituellen Szene geworden. Heilzeremonien mit Ayahuasca, San Pedro oder Peyote und auch Kambo boomen wie noch nie zuvor.
Denn auch im esoterisch-spirituellem Markt funktionieren seit eh und je schnelles Fast-Food-Service garniert von riesengroßen Versprechungen und teilweise falschen Garantien.
Die große Anzahl von Ayahuascazeremonien in Österreich dürfte auch aufgrund einer Fehlinformation im Internet zustandekommen. Erstaunlicherweise schreibt jemand im Internet auf seiner Homepage schon seit Jahren, dass in Österreich Ayahuasca erlaubt ist (und beruft sich auf eine Quelle von 1995!!!!!) und Hunderte schreiben es nach. Ohne zu recherchieren. Dabei muss nur ein Blick auf die Seite des BKA geworfen werden und schon schnell liest man folgendes schwarz auf weiss.
Gesetzliche Lage in Österreich
Im Suchtmittelgesetz von November 2015 ist die Weitergabe oder Vermittlung eines Produktes mit psychotropen Stoffen egal ob natürlicher oder synthetischen Ursprunges ( DMT und HARMALIN gehören da auch dazu) mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen, wer damit verdient bis zu 3 Jahren. Dasselbe gilt für alle anderen psychoaktiven Substanzen, wie z.B. auch die Pilze.
Darüber sollten sich Anbieter wie Teilnehmer bewusst sein.
Ayahuasca und Psychosen
Ich zitiere aus einer Werbung für Ayahuasca – Retreats in Österreich und Deutschland:
„ Ayahuasca ruft keine Psychosen hervor“
WAS für eine fatale AUSSAGE!
Sehr wohl löst Ayahuasca Psychosen aus.
Und zwar im Besonderen wenn eine Veranlagung für Depression, Schizophrenie, bi-polare Störung oder andere emotional starke Reaktionen in einem Menschen vorhanden sind.
Und wenn ich mich so umschaue dann stelle ich fest, dass sicher an die 95% der Menschen in ihrem Kindheits – Ich feststecken. Das bedeutet, wir haben als Kind emotionale Antworten entwickelt um überleben zu können und diese Muster sind im Erwachsenenleben immer noch aktiv. Ayahuasca kann nun als ein Trigger wirken, das was im Inneren wirkt zu verstärken. Es bringt alles hervor was in einem ist. Und wenn es die negativen Emotionen sowie Traumas sind, dann muss nicht nur der Leiter sondern auch der Teilnehmer damit umzugehen wissen.
Schwierig wirkt sich die Einnahme aus bei Menschen in deren Leben Alkohol oder anderen Substanzen wie Marihuana eine wichtige Rolle spielen.
Ich habe mich viel im Amazonas bewegt und habe unzählige Menschen getroffen die durch die Medizineinnahme in eine Psychose schlitterten.
Auch hier in Europa bitten mich jeden Monat!!! Menschen um Hilfe und Unterstützung die nach einer Einnahme des Getränkes in einer Zeremonie, mit dem Leben danach nicht mehr zurechtkamen.
Es gibt auch andere wesentliche Indikationen, in denen kein Ayahuasca eingenommen werden darf wie jegliche Medikamenteneinnahme, vor allem Psychopharmika, Schlaftabletten. Äußerste Vorsicht ist auch bei Bluthochdruck, Asthma und Herzproblemen gegeben, sowie bei schweren körperlichen Erkrankungen, da die Medizineinnahme Kraft und Energie benötigt. Auch die gleichzeitige Einnahme mit Antibiotika und Chemotherapie kann zu tödlichen Folgen führen.
Von Visionen, Wünschen, Bedürfnisse und Sehnsüchten
Eines der ersten Dinge die ich lernte auf meinem Weg ist das Visionen nicht gleich Visionen nicht gleich Visionen sind. Wallace Black Elk pflegte zu sagen, dass 90 % von dem was wir Vision, Botschaften der Geister nennen keine Visionen sind, sondern die Wünsche und Stimme unseres Egos.
Mit Visionen, aber auch den inneren Bildern und Stimmen muss man umgehen können, sie auch richtig zu deuten wissen.
Die Menschen hier neigen unvorbereitet oftmals dazu ihr EGO zu stärken und eine unglaubliche ICH Bezogenheit zu entwickeln.
Der Kontakt mit den Geisterwelten (real oder imaginiert) verleiht manchem sehr schnell die Illusion etwas ganz Besonderes und Auserwähltes zu sein.
Die Schau in andere Welten und Erkenntnisse vermitteln allzugerne die Illusion der Erleuchtung.
Da wird von einem Tag auf den anderen die Familie verlassen weil man sich martyrerhaft, heldenhaft in der Mission der „spirits“ sieht. Die Arbeit wird gekündigt weil man sich selbst bereits als Schamane sieht, jemand der mir Pflanzen reden kann und was immer einem auch die inneren Stimmen einflüstern.
Eine Mission, eine Aufgabe andere Menschen zu begleiten will ich auch niemandem absprechen. Aber es ist ein langer Weg bis dahin.
Und wie mich immer mein Lehrer Juan Perez unterwies.
„Bevor du als Schamanin deinen Weg gehen kannst musst du lernen was es bedeutet in der Verantwortung zu sein.
Als Mutter und Partnerin. Du musst fähig sein, einen ganz normalen Job auszuüben und damit zufrieden und glücklich zu sein. Du musst dich materiell selbst erhalten können, ohne die Zuwendung von anderen. Und die Liste ging endlos weiter … „
Ayahuasca schenkt eine Fülle an Bildern, Eindrücken, Visionen. Man wird überflutet damit. Die Medizin bringt alles hervor was in einem ist. Bevor es die Stärken sind sind es Ängste, Traumas über deren Schwelle man wandern muss. Der Körper reinigt sich. Man nennt den spirit des Ayahuascas auch trickster. Denn wir erinnern uns, es ist in erster Linie eine schamanische Kraft keine therapeutische. (wobei das eine das andere natürlich nicht ausschliesst). Und diese lieben es durchaus mit unserem Ego zu spielen insofern wir da nicht rein und klar sind.
Manchmal öffnet die „madre“ihre Türen und nimmt einen mit in ihre Welten um zu unterrichten, zu heilen oder was auch immer geschehen soll. Dann können sich Grenzen komplett auflösen. Auch auf der materiellen Ebene. Der Körper fliesst auseinander. Das EGO, die eigene Persönlichkeit löst sich auf. Wo man nicht mehr weiß ob man Frau oder Mann ist, welchen Namen man trägt, ob es eine Familie gibt. Ob man auf der Erde lebt.
Das kann für manche unglaublich beängstigend sein und heftigste Panikattacken hervorrufen.
Auch das wissen die nativen Schamanen und darum brauchte es in der Vergangenheit immer eine lange Vorbereitungszeit um die Kraft zu haben, höhere Welten betreten zu können.
Wirtschaftszweig Ayahuascatourismus
Im Tiefland des Amazonasbeckens welches sich von Peru über Brasilien bis hin nach Kolumbien erstreckt, hat sich in den letzten 30 Jahren der Ayahuascatourismus als ein völlig neuer Wirtschaftszweig entwickelt.
Populär wurden die „Pflanzen der Schamanen“ Anfang der 70er Jahre über die Bücher von Carlos Castaneda. Er ist einer der ersten erfolgreichen Autoren, die über eine „Lehrzeit“ mit einem indianischen Schamanen berichtete. Der erste Band, ein Bestseller in weltweiter Millionenauflage erzählt unter anderem von Castanedas Erfahrungen mit Zauberpflanzen. Dies löste eine erste Reisewelle zu den mexikanischen Indianern vom Stamme der Huichols aus, die jedoch lieber in ihrem nativen Namen, den Wixaritari genannt werden.
Überfordert von all den peyotehungrigen Weissen, die da plötzlich die Dörfer belagerten, begannen sich die Schamanen als solche nicht nicht mehr zu zeigen und die Bevölkerung verhielt sich sehr abweisend gegenüber all den Suchenden.
Da verlagerte sich das Geschehen in den Amazonas. Die Indianer dort verhielten sich den Menschen in Bezug auf Ayahuasca kooperativer, und erkannten sehr schnell das Geldpotential welches in Ayahuasca liegt.
Nun leben tausende und Abertausende von ayahuascatrinkenden Touristen. Infrastrukturen wachsen wie Pilze aus dem Boden und setzt man heute in Iquitos den Fuß aus dem Flughafengebäude sind die ersten Angebote die einen ereilen. Ayahuasca? Camp? Fuerte medicina, buena medicina.
Da wundert es auch keinen mehr, dass an die 90% der Camp- und Schamanenangebote in Wirklichkeit Fakes sind. Gutes Mitverdienen an der Suche nach Rausch und Ekstase der anderen Art.
Jedoch auch die traditionellen, die guten Schamanen denken, okay.
Dann sollen sie halt trinken, wenn sie wollen.
Selber schuld dann wenn sie damit nicht umgehen können und verrückt werden dabei. Sie sehen dies als Lehre der „spirits“.
Im Motto: Die Geister die ich rief …..
Der Lebensraum der indianischen Bevölkerung im Amazonas wird seit Jahrzehnten sukzessive zerstört. Die Grundversorgung ist nicht mehr sichergestellt. Flüsse mit Quecksilber und Öl verseucht, Wälder für Palmtree Plantagen gerodet, Tierarten sind ausgestorben, Fische verschwinden.
Monat für Monat kommen immer mehr Stämme aus dem Urwald um sich der Zivilisation zuzuwenden. Doch in dieser Welt braucht es Geld und Ayahuasca lässt sich gut an die Touristen verkaufen.
Es ist ein grosses Drama das hier geschieht und nur einigen wenigen Maestras und Maestros gelingt es ihren alten Weg zu halten und nicht dem „mainstream“ des Ayahuascatourismus zu erliegen.
In den meisten Ayahuascacamps, welche größtenteils übrigens von Weissen finanziert und geleitet werden, die Schamanen jedoch ihren Namen dafür geben, wird auch schon lange auf gutes setting und Vorbereitungen verzichtet, so wie es früher der Brauch war.
Denn dafür haben ja die Touristen kaum Zeit.
Die nativen Schamanen haben oft keine andere Wahl als am ganzen Spuk mitzuwirken, weil es die einzige Möglichkeit ist Geld zu verdienen für die ganze Familie und Verwandtschaft.
Glücklich sind sie dabei meist nicht. Die Kontrolle über die Medizin entgleitet ihnen. Hungernde und kranke Familienmitglieder in großer Armut jedoch der Druck. Jeder indianische Amazonasschamane ernährt mit dem Geld nicht nur seine Familie, sondern gleich die ganze Verwandtschaft und Freunde mit.
Dieses Jahr wurde eine meiner langjährigen Lehrerinnen, Olivia Lomaz Arevalo, 91 von einem kanadischen Touristen erschossen. Er war psychisch labil und Olivia weigerte sich mit ihm eine Zeremonie durchzuführen um die er bat.
Bei meinem letzten Aufenthalt im Februar erzählte mir shibipa Maestra dass die Übergriffe von Touristen auf Schamaninnen immer mehr zunehmen und die schon Begleitschutz während einer Zeremonie in einem Touristenzentrum anfordern und wünschen – da es immer öfters zu unkontrollierbaren Situationen kommt.
Gerade in den letzten Jahren ist ein grosser Andrang auf die Schamaninnen – nachdem es immer mehr zu Schwierigkeiten mit männlichen Schamanen im Amazonas kam, da ihnen die Kontrolle über sich selbst und die Medizin immer mehr entgleitet.
Aufgrund der Problematiken die sich immer mehr verdichten sind nun auch schon viele Schamanen und Schamaninnen dazu übergegangen im Ayahuasca weniger psychoaktives Chakaruna beizumengen. Zudem dürfen nurmehr einfache schamanische Pflanzen diätiert werden. Die keine anspruchsvollen Rahmenbedingungen brauchen, die kaum ein Weisser einhalten und durchhalten kann.
Viele Diskussionen sind unter den Amazonasschamanen und ihrem Volk über den Gebrauch und das Angebot von Zeremonien gestartet – seit ich diesen Artikel 2016 das erstemal online stellte. Damals wurden meine Worte sehr entrüstet zurückgewiesen – hier in Europa genauso wie in Peru.
Tragische Ereignisse, Überforderungen und auch die Tatsache der Ausrottung der Lianenpflanze Banisteriopsis caapi bringen nun ein Umdenken in diese Episode der spirituellen Heil-Suche.
FAZIT:
Schamanischen Kräften zu begegnen erfordert viel Vorbereitung.
Die wichtigste ist, Verantwortung im eigenen Leben übernehmen zu können. Bin ich ein guter Partner, Elternteil, Freund etc.
Kann ich die Aufgabe die mir das Leben und das Universum jetzt schenkt gut annehmen, und bin ich glücklich in meinem Leben.
Um Ayahuasca kennenzulernen, macht einen großen Bogen um die Retreats hier, besonders auch dann wenn ein tönendes Marketing dahintersteckt.
Arbeitet primär an Eurer inneren spirituellen und persönlicher Reife und Stabilität.
Fahrt in den Dschungel, meidet alle Camps, lebt mit den Einheimischen, werdet ein Teil der Gemeinschaft, arbeitet wie sie, esst wie sie, beobachtet die Natur, lasst Euch auf den Dschungel ein, nehmt euch mindestens ein bis drei Jahre Zeit, bittet die „spirits“ um Unterstützung, seid bereit euch einer mindestens einjährigen schamanischen Diät ohne Wenn und Aber hinzugeben (ohne Ayahuascaeinnahme) und ihr habt die beste Voraussetzung gut geführt und geleitet zu werden.
Insofern auch die „spirits“ diesen Weg für dich als geeignet empfinden.
Demut, Achtsamkeit ist das Um und AUF auf dem schamanischen Wege. Nicht alles was uns begegnet oder angeboten wird ist von den „spirits“ geführt. Da kann man sich auch ganz schnell schön was vormachen. Gerade auf dem spirituellen Weg gibt es viele Verführungen und Attraktionen, die Umwege und Dramen bedeuten, doch letztendlich natürlich immer unserem Wachstum dienen 😉
Mystifizierungen deuten jedoch meist auf eine Falle hin, wo es wert ist, gut hinzusehen.
Schamane ist nicht gleich Schamane ist nicht gleich Schamane. Wenn man versucht die „spirits“ der Medizin für sich zu benutzen, auszutricksen, das Ego zu nähren oder was auch immer, so gewährt die „Mutter“ einem einen gewissen Zeitraum dieses menschliche Spiel, manchmal Jahre. Doch der Fall dann kann ein ganz tiefer sein. Und geschieht dann doch letztendlich aus der Liebe damit unsere Seele unsere Persönlichkeit wachsen darf, sich entwickeln, aufwachen.
Mir war es ein großes Bedürfnis, Euch meine Sicht mitzuteilen.
Wenn dich meine Worte erreichen und Resonanz finden, fein. Wenn nicht, auch okay. Ich freue mich, wenn es zumindest Denkanstöße freisetzt und höchstenfalls einen anderen Umgang und Respekt mit Ayahuasca und anderen Medizinpflanzen bei dem einen und anderen einleitet.
Danke für eure Zeit und Aufmerksamkeit, die ihr diesen Zeilen geschenkt habt.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Jeder, der sich auf einen spirituellen Weg hin zur Selbstverwirklichung begibt, wird irgendwann der Doktrin der Nicht-Dualität oder Non-Dualität oder Non-Duality begegnen bzw. ihrem Einfluß innerhalb der spirituellen Szene nicht entkommen können. Die Philosophie der Nicht-Dualität oder Non-Dualität bleibt der primäre Einfluss in allen großen spirituellen Traditionen, die Selbstverwirklichung und Erleuchtung anstreben, denn nicht nur Advaita, sondern alle buddhistischen Schulen basieren auf diesem Konzept. Die meisten ernsthaft an Spiritualität interessierten Suchenden können sich also diesem Teaching nicht entziehen, nachdem die gesamte neo-advaitische Satsang-Kultur, die im kollektiven spirituellen Geist Wurzeln geschlagen hat, eine starke Kommerzialisierung eben dieses nicht-dualen Konzepts betreibt.
Nicht-Dualität (indisch: Advaita) bedeutet die Einsicht, daß kein Gegenstand ohne (s)einen Beobachter existieren kann, daß also Subjekt und Objekt stets ein zueinander komplementäres Paar darstellen. Das Selbst als individuelle oder separate Wesenheit ist ein Ding der Unmöglichkeit, weil es dann wieder ein zu beobachtender Gegenstand und damit ein Objekt wäre.
Laut Advaita ist ausschließlich diese Erscheinungs-Welt dual. So etwas wie ein Selbst gäbe es nur im Zusammenhang mit einer Erscheinung – nämlich als den Zeugen dieser Erscheinung. Sobald die Erscheinung sich auflöst, müsste sich auch der Zeuge auflösen. Die eigentliche Natur der Realität sei aber Nicht-Dual, was bedeutet, dass es dort keine Unterschiede und keine Individualität (Persönlichkeit) gibt. Mit Persönlichkeit ist hier nicht das Ego-Ich gemeint, sondern die innere, individuelle Subjektivität. Laut Advaita gibt es nur das Prinzip der Existenz, das in sich nicht strukturiert ist, also keine definierten Eigenschaften haben kann.
Die Lehre der Nicht-Dualität enthält einen wahren Kern, denn es gibt tatsächlich das Prinzip der Existenz – den unpersönlichen Anteil in der Quelle – der bei der blitzartigen Erfahrung der Leere erlebt werden kann. Viele nennen das eine “Erleuchtung” – in Wirklichkeit ist es aber nur eine Öffnung der inneren Tür, die zum Eintreten auffordert. Diesen Teil der Realität jedoch als die gesamte Realität anzusehen ist schlicht und einfach naiv, denn alleine schon die Behauptung, dass es keine Dualität gäbe, setzt Dualität voraus.
Es gibt auch keine einzige gemeinsame Version/Form von Nicht-Dualität. Das Konzept variiert von einer Tradition zur anderen und von extremen Ansichten zu moderateren. Zum Beispiel gibt es im Buddhismus die Idee von zwei Wahrheiten: eine höhere und eine niedrigere Wahrheit. Die niedrigere Wahrheit akzeptiert eine bestimmte Ebene der Dualität auf einer täglichen, praktischen Ebene, während die höhere Wahrheit als die Abwesenheit von Selbst oder Leere beschrieben werden kann. In Advaita gibt es auch verschiedene konzeptuelle Ansätze, wie zum Beispiel denjenigen, der die Existenz des persönlichen Gottes, Ishvara als Aspekt des einen Selbst, Brahman, akzeptiert. Es ist wichtig zu bedenken, dass Advaita durch den Austausch von Ideen zwischen hinduistischen und buddhistischen Gelehrten, die zu der Zeit für spirituelle und politische Vorherrschaft in Indien kämpften, stark vom Buddhismus beeinflusst war. Darüber hinaus schuf Buddha selbst einen Pfad und eine Philosophie, die zutiefst von den nicht-dualen Konzepten konditioniert waren, die bereits im alten Hinduismus existierten.
Was stimmt also nicht mit der non-dualen Philosophie?
An der Oberfläche erscheint sie sehr überzeugend, vor allem für diejenigen Menschen, welche glauben, sich nicht wirklich mit ihrer Psyche beschäftigen zu müssen und Spiritualität mit Psychotherapie verwechseln. Alle Versuche zu vorzeitiger Transzendenz – Zuflucht im unpersönlichen Absoluten zu suchen, um zu vermeiden, mit der eigenen psychischen Dynamik, den persönlichen Themen und Gefühlen oder der eigenen Berufung umzugehen – führen zu innerer Verleugnung und dies kann monströse Schattenelemente erzeugen. Spirituelle Umgehung beruft sich oft auf eine rationale Begründung, die darauf beruht, dass absolute Wahrheit benutzt wird, um relative Wahrheit zu leugnen oder zu entwerten.
Wir müssen uns auch der traurigen Tatsache stellen, dass sich die Menschheit auf vielen Ebenen seit den Zeiten der Upanishaden und Buddhas weiter entwickelt hat, aber die Wissenschaft der Erleuchtung hat sich kaum weiterentwickelt. Wir leben immer noch in den dunklen Zeiten der Spiritualität in dem Sinne, dass fast alle spirituellen Lehren auf der ständigen Wiederholung dessen basieren, was vor Tausenden von Jahren entdeckt und gelehrt wurde. Dieser Perspektive fehlt jedoch ein seit langem dringend notwendiger „Update“ und die Erkenntnis, dass östliche Weisheitslehren und Lehrer nicht immer für ein westliches Leben geeignet sind, da sie eine total unterschiedliche Ausgangsbasis haben.
Spirituelle Lehrer erinnern uns of daran, dass wir liebevoll und mitfühlend sein oder Selbstbezogenheit und Aggression aufgeben sollten, aber wie können wir das tun, wenn unsere gewohnten Tendenzen aus einem ganzen System von psychologischer Dynamik entstehen, das wir nie klar gesehen oder direkt angeschaut, geschweige denn durchgearbeitet haben? Menschen müssen ihre Wut oft fühlen, anerkennen und bewältigen, bevor sie zu einem echten Vergeben oder Mitgefühl gelangen können. Das ist relative Wahrheit.
Eine absolute Wahrheit ist es, dass zumindest in unserem Universum alles immer paarweise auftritt und dass es niemals einen reinen, nicht-dualen Zustand geben kann, den “jemand” erlebt, denn dann ist dieser Jemand bereits ein Ausdruck von Dualität. Advaita ist nichts anderes, als eine grob vereinfachte, intellektuelle Vorstellung der Natur der Realität. Der Verstand der Advaita-Urheber reichte damals nicht aus, um die Natur der Realität wirklich zu verstehen – es ging über die normale Verstandeskapazität hinaus. Daher vereinfachten sie und stellten ein Erleuchtungs-Modell auf, das ausschließlich auf der Erfahrung der Leere basiert.
Ich weiß, dass es schon immer eine Unstimmigkeit zwischen der buddhistischen Vorstellung von keinem Selbst und hinduistischen Behauptungen eines essentiellen Atman gab. Auch der große Sri Aurobindo sagte er habe Nirvana erlangt, aber dann erlebte er Zustände des Bewusstseins als darüber hinausgehend, Zugang zum Supermind, das ein höheres Selbst ist, das in die materielle Welt gebracht werden soll, um nicht nur das Individuum, sondern schlußendlich die ganze Menschheit zu verwandeln.
Wir hören so oft von einem globalen Erwachen oder einem neuen Zeitalter der Spiritualität, aber wer erwacht zu was?
Noch sehr viele Menschen sind sich ihrer wahren Natur so unbewusst wie sie es immer waren. Die Globalisierung des spirituellen Marktplatzes sollte nicht mit globalem Erwachen verwechselt werden. In Wahrheit wird Spiritualität immer oberflächlicher und die spirituellen Lehrer, die den unbewussten Massen billige und absurde Versionen der Erleuchtung verkaufen, werden immer effektiver. Manche Menschen mögen sich zu einem bestimmten Grad psychologisch etwas weiter entwickelt haben, aber geistig/spirituell sind viele stagniert, wenn nicht sogar zurückentwickelt, egal wie viele Satsangs, Yoga Kurse und Workshops besucht werden. Um in unserer Kultur zu leben, braucht man keinen Kontakt zu seiner Seele – nicht einmal zu der eines anderen. So seltsam das auch sein mag: Ein Leben ohne Seelenverbindung ist völlig normal! Millionen leben so, einschließlich gut angepasster Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und auf allen Stufen der wirtschaftlichen und sozialen Leiter. Zu ihnen gehören auch höchst erfolg- und einflussreiche Führungspersönlichkeiten, Organisationen und Nationen. Viele von ihnen haben wahrscheinlich niemals erlebt, wie es ist, Kontakt zur eigenen Seele zu haben. Auch das ist leider normal. Und gleichzeitig existiert der intensive spirituelle Hunger von so vielen in unserer Zeit. Diese „Hungrigen“ wandern neugierig am langen Spirit-Buffet entlang, kosten hier und da und werden früher oder später in den Sog der Non-Duality Geisteswahrnehmung gezogen. Und am Anfang hört sich vieles davon recht beeindruckend an.
Auch ich habe mich lange mit der Non-Dualen Satsang-Kultur gerumgeplagt, angefangen von Gangaji und Tibetischen Buddhismus bis hin zu John de Ruiter, mit dem ich mich doch einige Zeit beschäftigte. Es hat einige Jahre gedauert, bis ich da „durch“ war und es hat mir viel Herzschmerz beschert, denn vieles davon ist so nahe der Wahrheit und doch fehlte immer etwas, ich wusste nur nicht was. Mit John de Ruiter hatte ich zum ersten Mal wirkliche tiefe innere Stille erfahren und das war „zellerschütternd“ damals. Aber das Gefühl, dass ich mich irgendwie im Kreis drehe und doch nirgendwo ankomme, wurde immer stärker und letztendlich richtiggehend lähmend. Als ob ich in der ganzen Stille und Leere selber verschwinden würde. Ich wurde jeden Tag „weniger“, nicht mehr. Es war eine andere Form von Seelenverlust, denn „Sie“ (die Seele) zog sich damals fast ganz zurück. Ich erlebte das Paradox dass, je „spiritueller und erleuchteter“ ich wurde, desto mehr Seelenverlust erlitt ich. Erst als ich mir erlaubte, ganz aus dem mentalen Schwingungsfeld der Non-Dualen Welt herauszutreten, kam ich endlich wieder zu mir – in mir an – und Sri Aurobindo und Die Mutter betraten zu der Zeit meinen spirituellen Raum. Sie hinterließen tiefe und wichtige Spuren und Samen in meinem Bewusstsein – allen voran die Erkenntnis, dass es in der modernen Spiritualität um eine Abwärtsbewegung, um die volle Inkarnation der Seele im Menschsein geht, und nicht nur um Transzendenz und Tschüß in den Samadhi. Die knallharte Erkenntnis, dass meine Seele aber null Absicht hat endlos in irgendwelchen „Leeren“ zu schweben, sondern voll an ihrem Menschsein interessiert ist, war eiskaltes Wasser über meinen spirituellen Aspirationen und ein ziemlich abruptes Erwachen.
Unsere Realität in dieser Welt erfordert immer Gleichgewicht – das Dasein ist deshalb ein Spiel der Polaritäten.
Ich frage mich öfters, ob die Erfahrung der Selbstverwirklichung oder des Erwachens sich auf natürliche Weise in ein nicht-duales Verständnis hin-entwickelt. Oder ist es umgekehrt – dass ein nicht-dualer Wirklichkeitsbegriff das Wesen und die Erfahrung der Selbstverwirklichung einschränkt? Letzteres weist auf die Rolle unserer Intelligenz bei der Interpretation eines erwachten Zustandes hin. Hier ist das erste, was zu erkennen ist, dass es äußerst schwierig ist, jede erwachende Erfahrung im Verstand richtig zu verstehen und zu reflektieren. Die innere Welt ist der menschlichen Intelligenz oft völlig unbekannt und unverständlich, wenn der Verstand nur im Bereich der Objekte zu funktionieren und sich zu orientieren weiß. Daher haben die meisten von denen, die den spirituellen Weg gehen, sehr wenig Fähigkeit zu verstehen, was sie erfahren, wenn sie in der Meditation in bestimmte Zustände wechseln. Was sie als eine Erfahrung von Einheit oder Nicht-Dualität interpretieren, kann leicht ein tranceartiger Zustand des Geistes sein, der die Natur des veränderten Bewusstseins nicht richtig erfassen kann. Da die meisten Menschen nicht in der Lage sind zu verstehen, was sie erfahren, interpretieren sie ihre Erfahrungen durch die Konzepte ihrer jeweiligen (spirituellen) Traditionen. Und weil die Wissenschaft der Erleuchtung ursprünglich von einer nicht-dualen Philosophie ausging, ist die Nicht-Dualität zum Paradigma für all diejenigen geworden, die nicht fähig sind, ihre Grundannahmen in Frage zu stellen.
Viele Suchende sind wie blind und versuchen sich in einer Landschaft zu orientieren, die jenseits ihrer Fähigkeit ist, richtig zu sehen und zu verstehen und deshalb werden die meisten Erweckungs-erfahrungen als eine Form der Nicht-Dualität interpretiert. Dieser Mangel an Orientierung in der inneren Welt führt natürlich dazu, die einfache Lösung zu suchen und das Althergebrachte immer wieder neu aufzuwärmen, auch wenn es hinten und vorne nicht mehr richtig zu einem passt. Was nützt mir all das Gerede von Nicht-Sein, Alles ist nur eine Illusion, Ich bin schon perfekt in meinem Sein usw? Das Selbst wird immer verwirrter, je mehr es durch die Nicht-Dualität-Brille interpretiert wird, und so geht die erschöpfende EndlosSuche nach Selbsterkenntnis und Erleuchtung immer weiter und nach vielen Irrungen und Verwirrungen auf dem Weg geben die meisten einfach erschöpft, desillusioniert und zutiefst enttäuscht auf. Gar manche landen dann wieder mit den klassischen, christlichen Lehren, die aber in dieser Runde noch viel fundamentalistischer angehaucht sind. Da ist dann viel Gerede vom Teufel, Sünde und „Raus aus der Esoterik“ und das inzwischen riesige Angebot auf dem Verschwörungs-Markt fällt auf dankbare Abnehmer und fruchtbaren Boden. Angst steigt diametral zur Enttäuschung – es ist immer noch keine Lösung für all die Probleme der Menschen in Sicht. Keine einfache Situation, die da vorherrscht.
Die non-duale Philosophie ist als eine Absage an den Zustand der Trennung entstanden und man hat versucht, eine relativ simple Lösung zu finden. Dualität wurde schnell für alle Dramen und Probleme dieser Welt verantwortlich gemacht; es wurde als DAS zu überwindende Problem definiert, aber dies ist eine falsche Annahme, die auf einer falschen Prämisse beruht, die in Selbstverleugnung wurzelt. Diejenigen, die es künstlich vereinfachen, haben sich selbst nicht erkannt und täuschen andere. Darüber hinaus ist es nicht das Ende unserer spirituellen Entwicklung, sondern der wahre Anfang, zu erkennen, wer wir sind. An der „Nicht-Dualität“ festzuhalten oder „Ego-los“ zu sein, hält uns auf dem Berg fest. So zu tun, als hätten wir keine Wünsche, so zu tun, als würden wir keinen Schmerz oder Verlust empfinden, so tun, als ob wir nicht von einem inneren Impuls getrieben würden, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln, ist eine müde alte Lüge.
Manche Menschen, die meine Hilfe bzw. Begleitung suchen, haben viele Jahre lang spirituelle Übungen gemacht. Sie leiden nicht unter traditionellen klinischen Syndromen (denn dann müsste ich sie zu einem Therapeuten schicken), sondern unter einem Stillstand in ihrem Leben, den sie mit ihrer spirituellen Praxis nicht durchdringen und lösen konnten: sie können keine dauerhafte Beziehung aufrechterhalten, keine wirkliche Freude empfinden, nicht produktiv oder kreativ arbeiten, sich selbst nicht mit Mitgefühl behandeln und nicht verstehen, warum sie bestimmte Verhaltensweisen immer noch nicht aufgegeben haben.
Die gewaltige Diskrepanz zwischen der Differenziertheit ihrer spirituellen Praxis und der Ebene ihrer persönlichen Entwicklung macht mich fassungslos. Manche von ihnen haben Jahre mit esoterischen Praktiken zugebracht, die einmal als die fortschrittlichsten galten, ohne die rudimentärsten Formen der Selbstliebe oder zwischenmenschlicher Sensibilität zu entwickeln. Oft wurde nur eine innere Unzufriedenheit verstärkt, die sie antrieb, hohe spirituelle Ideale zu verfolgen, ohne eine Spur von Freundlichkeit sich selbst und ihren Grenzen gegenüber zu empfinden.
Es gibt keine Selbstverwirklichung ohne Dualität, denn Erleuchtung löst die Dualität nicht auf.
Im Gegenteil, es erleuchtet das Bewusstsein der Dualität, so dass wir zum ersten Mal sehen können, was wirklich dual ist und auf was sich die Dualität bezieht. Dualität ist die Realität auf unserem Planeten und der aktive Geist der Schöpfung, die kostbare Kraft, durch die alles und jedes existieren kann. Nicht-Dualität ist das passive Prinzip der Existenz.
In allen Traditionen der Selbstverwirklichung fehlt das wichtigste Element und das Verständnis darüber, wer wir wirklich sind. Selbsterforschung auf dem Weg von Advaita oder Buddhismus führt uns zu den falschen Schlussfolgerungen: Es beginnt mit dem Vorurteil, dass unser einzigartiges Selbstempfinden unwirklich ist und nur das Universelle real ist.
„Wir haben die Göttlichkeit der Materie negiert und sie allein auf unsere heiligen Stätten verbannt, und dafür rächt sie sich jetzt – wir nannten sie grob und ungehobelt, und das ist sie auch. Solange wir dieses Ungleichgewicht tolerieren, gibt es keine Hoffnung für die Erde. Wir schwingen von einem Pol zum anderen genauso falschen, von materiellem Genuß zur spirituellen Entsagung, ohne jemals die wahre Erfüllung zu finden. Wir brauchen sowohl die Robustheit der Materie als auch die frischen Wasser des Geistes. Doch nun mag die Zeit gekommen sein, die Mysterien zu entschleiern, seien sie vedisch, orphisch, alchemistisch oder katharisch, und die vollkommene Wahrheit der beiden Pole zurückzuerobern innerhalb einer dritten Position, die weder die des Materialisten noch jene des Spiritualisten ist.“
Satprem – Sri Aurobindo oder das Abenteuer des Bewusstseins
Niemand hat die Frage „Wer bin ich?“ aus der Advaita Szene richtig beantwortet, denn sie stecken immer noch in der Vergangenheit fest. Zu Beginn unseres Erwachens können wir diese Frage überhaupt nicht beantworten, nicht nur weil die bewusste Verbindung mit der Seele unterbrochen und unser Höheres Selbst abwesend ist, sondern auch, weil unser Strategisches Selbst (Egopersönlichkeit) vollständig fragmentiert ist. Wenn ein reifer Suchender mit einer grundlegenden psychischen und geistigen Stabilität diese Frage mit absoluter Ehrlichkeit verfolgen würde, jemand, der bewusst genug wäre, um zu wissen, wo er suchen sollte, aber dessen Seele noch schlummert, würde er als seine Antwort das grundlegende Bewusstsein von „Ich“ entdecken. Ich ist unser angeborenes Selbstgefühl, in dem alle unsere Gedanken und Wahrnehmungen enthalten sind. Alle Lebewesen besitzen den Sinn für Ich, sonst wüssten sie nicht, dass sie existieren. Wenn die Inneren Anteile, die unser ICH ausmachen, genügend erforscht und integriert worden sind und so ein Bewusstes Selbst entwickelt werden kann, bekommen wir ein Wissen von „mir selbst“ an sich.
Für die tiefere Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ müssen wir zu etwas erwachen, das wir noch nicht sind; wir müssen zu unserem Potenzial erwachen. Das Licht von ICH muss in unsere Existenz eintreten und sich in das Bewusstsein von mir integrieren, damit das Bewusstsein unserer Seele erwachen kann. Wenn die Seele nicht erfühlt, nicht erkannt wird, kann man diesen Zustand sehr leicht als unpersönlich, als universelles Bewusstsein missverstehen und vergessen, wer man ist. Diese Art der Identifikation mit dem Unpersönlichen ist eine der größten Gefahren auf dem spirituellen Weg, da sie die Verwirklichung unserer göttlichen Individualität gefährdet.
Die Seele sollte nicht mit irgendeiner Art von Strategischem Selbst verwechselt werden. Sie ist unser höheres Wesen, welches erst in unseren physischen Körper kommen muss, sonst bleibt sie nicht existent. Die Seele, wenn sie erwacht ist, umarmt unsere menschliche Natur und lässt den Menschen in uns ganz werden, um Reinigung und Heilung zu erreichen und unsere wesentlichen menschlichen Wünsche zu erfüllen. Die Seele ist das heilige Reich unserer innigsten Absichten, unserer einzigartigen Bedeutung und unseres letztendlichen Lebenssinns. Die Seele ist der Schlüssel zu unseren zentralen Lektionen – und zu unseren Gaben, die wir und nur wir alleine einbringen können.
Die Verwirklichung unserer reinen Natur ist ein komplexer Prozess.
Spirituelle Sucher, die versuchen, unemotionaler, selbstloser oder mitfühlender zu sein, als sie in Wirklichkeit sind, hassen sich oft im Geheimen dafür, wie sie ihre hohen Ideale verfehlen. Das gibt ihrer Spiritualität etwas Kaltes und Feindliches. Indem sie Spiritualität auf eine Weise praktizieren, die die Diskrepanz zwischen der Wahrheit, wie wir sind, und wie wir meinen, sein zu müssen, vergrößert, wird das Gefühl von Selbsthass und innerer Unfreiheit und Zwang noch intensiver. Oft dient das Streben nach einem spirituellen Ideal nur dazu, das kritische Über-Ich zu stärken – die innere Stimme, die uns sagt, dass wir nie gut genug, nie aufrichtig genug, nie liebevoll genug sind. In einer Kultur, die von Schuld und Ehrgeiz durchdrungen ist, in der Menschen verzweifelt versuchen, sich über ihre unsicheren irdischen Fundamente zu erheben, übt das spirituelle Über-ich einen durchgehenden unbewussten Einfluss aus, der besondere Aufmerksamkeit und Arbeit verlangt. Dazu braucht man ein Verständnis von psychischer Dynamik, die traditionellen spirituellen Lehrern und Lehren oft fehlt.
Zu lange war das Absolute König. Zu lange haben wir versucht, Gedanken los zu werden, Emotionen zu überwinden, unsere Menschlichkeit loszulassen. Zu lange waren wir in eine körperlose, distanzierte und leidenschaftslose spirituelle Fantasie verstrickt, in der „nichts passiert“ und „niemand etwas tut“. Lass dich nicht von Jahrtausenden der spirituellen Tradition mit diesem Nicht-Dualen Mythos zurückhalten. Selbst diejenigen, die spirituell erleuchtet sind, sind Menschen. Auch spirituelle Lehrer sind Menschen. ?
Jetzt ist die Zeit, wo wir uns unsere Verletzlichkeit eingestehen, die Tiefe unserer Gefühle zugeben und vor allem zugeben, dass wir uns manchmal verwirrt oder verängstigt oder gebrochen fühlen.
Jetzt ist die Zeit, dass wir den bittersüßen Geschmack des Lebens auf der Erde annehmen, unsere Zärtlichkeit und unsere Wildheit willkommen heißen.
Jetzt ist die Zeit, in der wir tanzen und weinen und auf unsere Knie fallen.
Bitte, versteht mich nicht falsch. Es geht nicht darum, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Es geht darum, uns von spirituellen Vorstellungen, spirituellen Definitionen und spirituellen Rollen zu befreien.
Lasst das Absolute nicht zu eurem Gefängnis werden, in dem ihr nicht mehr atmen könnt. Wir sind viel größer, viel reicher und viel reifer.
Lasst uns die Fesseln der Spiritualität, Erleuchtung, Nicht-Dualität … und alles andere abschütteln, was die ganze Breite und Tiefe unserer Lebendigkeit erstickt.
Lasst uns dem, was hier ist, treu sein, ohne zu transzendieren, zu leugnen oder zu betäuben.
Lassen wir das Leben in jeden angstvollen, beschämenden, hässlichen Teil von uns eindringen und uns weit aufreißen, damit wir die Schönheit auch dorthin bringen können.
Lassen wir uns doch mit offenem Herzen auf die Trauer, Verzweiflung und das Entsetzen der Welt ein.
Lassen wir unsere Menschlichkeit in unsere Göttlichkeit und unsere Göttlichkeit in unsere Menschlichkeit fließen und lassen wir sie hin und her fließen wie die Gezeiten, die kommen und gehen.
Von Herz zu Herz ?
Renate
Om Mani Padme Hum ?
P.S. Auch Steven Black hat einen Artikel zu diesem Thema geschrieben: Das Nonduale Paradigma
Hast du Fragen oder Anregungen zum Artikel? Schreibe mir dazu in der Kommentarfunktion. Ich freue mich immer, von dir zu hören!
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Die derzeitige Schamanen-Schwemme ist ein Thema, welches auch mich bewegt. In meiner Praxis tauchen immer wieder Klienten auf, welche in diversen Schamanen-Seminaren „alles“ darüber gelernt haben – und ja, jetzt geht es ihnen „gar nicht mehr gut“. Sie wollten (meistens) im Prinzip etwas „irdisches“, geerdetes – nicht nur so eine „abgehobene“ Esoterik .. und so ein kleiner Ayahuasca Trip wäre auch nicht schlecht – ein bisschen Nervenkitzel muss es schon bringen und landen dann begeistert in diversen schamanisch angehauchten Seminaren/Ausbildungen – whatever.
Schamanismus ist eine sehr altehrwürdige Tradition und eine, zu der man sich berufen fühlen sollte. Eine Tradition, die man ein leben lang lernt und studiert und sich ihr „ergibt“. Es bedeutet nicht, etwas im Wald herum hüpfen und räuchern. Und dann noch alles mögliche dazumischen aus anderen Kulturkreisen und Traditionen. Es ist schon „spannend“ zu beobachten, dass all die Lehrer anscheinend selber keine Ahnung darüber haben, mit welchen Energien („schamanisch“ bedeutet immer auf astralen Ebenen unterwegs zu sein – aber es ist ja soooo schön irdisch!) sie da unterwegs sind. Welche energetischen Felder, Wesenheiten usw. da zusammen gemischt werden und vor allem scheint niemand eine Ahnung darüber zu haben, dass, wenn man das ganze Menü in einen Topf wirft, es erstens entsetzlich schmeckt und zweitens einem Magenbeschwerden kreieren wird.
Das Thema steht schon länger auf meiner „Schreibliste“ – und siehe da, was finde ich „zufällig“: Diesen super Artikel von Minerva zu dem Thema – YES, MAGIC HAPPENS 🙂
Schamanen Überall – Ein Artikel von Minerva, der Nordsee Hexe
Als ich im Jahre 2001 begonnen habe, mit Menschen zu arbeiten, Lebensberatend und Schamanisch-magisch – als Hexe, tätig zu werden, so entwickelte sich das langsam und aus sich selbst heraus. Damals gab es von etwa 10 Leuten, mit denen ich arbeitete vielleicht mal einen, der in die Richtung des Schamanen oder der Hexe wollte, ein paar mehr vielleicht, die überlegten, in die Heilpraktische Schiene zu gehen. Heute sind es von 10 Menschen, mit denen ich arbeite oder die in den Laden kommen, mindestens 8, die unbedingt Heiler/in oder gleich Schamanin werden wollen. Oder schon einer sind.
Am besten noch alles zusammen, Heiler, Schamane, Druide, Hexe, Engel Medium, ect..…ich weiß nicht, warum sich mittlerweile so viele dazu „berufen „fühlen. Benötigen wir wirklich so viele Schamanen in unserer Gesellschaft?
Und warum ändert sich dann nichts, wenn doch so viele mittlerweile schamanisch tätig sind??? Oder ist es eher so , das sich Menschen mal wieder einfach nur wichtigmachen wollen, um sich selbst besser zu fühlen? Sich von der Masse abheben zu wollen?? Eine Modeerscheinung?! Das Gefühl zu haben, was Besonderes zu sein. Oder auch das „besondere Geld „damit zu machen? Sich dadurch Gehör zu verschaffen, sich berufen zu fühlen, ein „Guru“ oder „Heiler“ zu werden??
Schamanenschulen und diverse Seminare für alle Gelegenheiten, tauchen auf und sprießen seit wenigen Jahren, wie Unkraut aus dem Boden und mindestens jeder dritte Besucher meines Hexenladens nennt sich mittlerweile auch Schamane oder Heiler oder oder… Tun wir da nicht den wirklichen , indigenen, Schamanen unrecht? Habe ich früher laut über eine Bezeichnung wie „Celtic Reiki“ oder „Göttinnen Reiki“, gelacht, so vergeht es mir mittlerweile immer wieder, wenn ich manch einen Kundenbericht oder Erzählungen einer meiner Klienten lausche….
Ich bekomme immer ein kaltes Grausen, wenn ich davon höre oder lese, wie in sogenannten „Schamanenschulen“ in Gruppen von mehr als 20 Leuten „gelehrt“ werden, egal welche Intention dahintersteckt.
Ist das nicht Konsum Schamanismus?! Für die Masse?! Werden wir nicht von den Geistern selbst berufen? Teilen wir uns nicht, zersplittern, um uns aus eigenem Antrieb wieder zusammen zu setzten?? Werden wir nicht geführt, weil wir selbst lernen, wie sich das Leben anfühlt. Über Jahre und Jahrzehnte hinweg?! Meist auch schon, wenn wir ganz klein sind? Solch genannte „Schulen“ nennen die echten Indigenen Schamanen übrigens: Plastik Schamanismus.Zu Recht? …Ich befürchte schon.
Weiterhin irritieren mich solche Menschen, die ihren Weg scheinbar schon lange gefunden haben. Sie sind Fengshui Experte, Reiki Meister oder Yoga Lehrer. Meist ja auch gut in dem was sie tun und das schon viele Jahre lang. Aber plötzlich, da findet man dann auf ihren Internet Seiten Begriffe wie: „Schamanische Ausbildung/en“ …, „Schamanische Naturrituale“ oder „Schamanische Tätigkeiten….“ ( Witzig, die Bezeichnung „Schamanische Naturrituale.“.. denkt mal darüber nach. Für den Laien sei dies erläutert: Schamanische Rituale sind immer Naturrituale, was auch sonst??! Naturrituale müssen nicht unbedingt „schamanisch“ sein. Denn schamanisch heisst, ich nehme Kontakt mit den Geistern auf und werde Vermittler und Botschafter. Also ist der Begriff ein Doppelgemoppel. Es heißt entweder, Schamanische Rituale oder Naturrituale….)
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum lachen, es zeigt sehr genau die moderne Mentalität: Höher, Schneller , Weiter…und eben: Doppelgemoppel….damit auch ja alles abgedeckt und jeder bedient werden kann.
Ich habe , wenn ich auf so eine dieser Internetseiten stoße oder aufmerksam gemacht werde, immer ein großes Fragezeichen vor dem inneren Auge…Ein „WARUM“???!!! formt sich dann. Ich finde, Menschen, die alles Mögliche anbieten oder / und dazu noch aus sämtlichen Kulturkreisen, weniger kompetent. (Von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, die gibt es natürlich immer)…
Beipiel: Keltisches Reiki oder Yoga Schamanismus oder Engel Yoga oder Engel Reiki…krass auch: Keltisch – Germanischer – Erzengel Schamanismus… krasser geht fast nicht mehr. ( Ob es wohl schon ein Schamanic-Reiki gibt??! Oh…natürlich…Google sagt: JA!)
Warum schmeisst man bitte das alles durcheinander?! Große Güte! Es ist ja auch sooo praktisch, mit dem „Schamanismus“ oder??… Ich muss mich nicht festlegen, keiner Religion angehören oder gleich alles in einen Topf schmeißen. Das ist einfach. Ich such mir halt das heraus, was mir passt. So spreche ich ganz viele Leute an und kann noch mehr Geld damit machen!! Was ist denn bitte sonst da die Intention??? Ich schmeiß einfach mal ein Teil Christentum, ein wenig Kabbala und ein wenig Buddhismus zusammen, klar, ein wenig Mystik und Magie, das darf nicht fehlen und schon hab ich mein Konzept. Ein bisschen Räuchern, ein wenig Trommeln und die Schamanischen Reisen dürfen ja nicht fehlen! Ob das nun stimmig ist oder nicht. Egal.
Die Leute sollen gar nicht an sich weiterkommen, die sollen nur das Gefühl haben, sie sind danach wer. Und schön teuer muss es auch noch sein. Fertig! Vielleicht kommt noch ein wenig Distanzlosigkeit, Frechheit und Unbelehrbarkeit dazu. Schon stimmt die Guru Mischung! Ich für meinen Teil habe beschlossen, ich bin und bleibe Hexe. Die Hexe ist die „indigene Schamanin Europas“ bzw. dieses Sprachraumes. Eine Hagazussa. Schamane, aber auch Hagazussa, bedeutet „Vermittler“, genau das ist und war die Hexe zu allen Zeiten in unserem Kulturkreis. Die hiesige Ur- Schamanin.
Ich lege mich auf meine heidnische Religion fest, auf meine Nordischen – Slawischen Wurzeln, denn ohne diese Rituale, zu ehren der alten Götter, ohne diese ist für mich alles andere leer und unsinnig. Jahreskreisfeste, die Raunächte, die Sonnenwenden, all das ist nicht neutral. Sie haben mit den alten Bräuchen und heidnischen Göttern zu tun! Da mischen mittlerweile viel zu viele mit ihrem „Halbwissen“ darin herum. Esoterisches / Spirituelles Wischiwaschi! Ich bin nicht weichgespült, ich habe immer noch meine Meinung. Dass es viel im Hexenkult gibt und geben kann, jede/R da so ihren eigenen Weg finden muss und soll, das verwehre ich niemandem. Aber bestimmte Regeln müssten dennoch eingehalten werden.
In sehr vielen Dingen sehe ich, das viel möglich ist und alles sein kann, aber manches geht einfach eben nicht oder wäre ein Verrat an die alte Religion, ein Verrat an den Ahnen und den Geistern dieses Landes!
Noch ein Punkt: Schamanischer Massentourismus, da findet man über das Wochenende seine Erleuchtung. Man nimmt jeden und jede. Die Masse macht es! Natürlich! Zum Schamanen in nur 14 Tagen! Zum schamanisch arbeitenden, in einem Wochenendseminar! Alles klar!
Wow…ich glaub , ich habe mein halbes Leben damit weggeschmissen zu lernen…. Das ist ein Fausthieb in das Gesicht jedes praktizierenden echten Schamanen! Ein Schlag in die Magengrube jedes Naturvolkes, mit wirklichen Schamanen!
Das man sein Leben ändern muss, vieles was anerzogen ist, sowie alte Denkmuster, ändern muss, das wird in solchen Seminaren kaum vermittelt, da könnte man ja zahlende Kunden verlieren. Wir müssen uns bewusst werden, ich weis als Europäer ist das schwer, manches KÖNNEN WIR NICHT KAUFEN! Und gerade der Schamanische Weg hat mit Erfahrungen zu tun, und die benötigen viel Lebenszeit und die Arbeit an sich selbst. Viele verwechseln dazu noch Psychosen mit Schamanischen Eingebungen. Das Ego wird so groß, dass sie alles und jedes “ erwerben “ müssen. Sie geben sich selbst tausende von Namen und Namenszusätze…. Und wundern sich, wenn sie nur einige Zeit später von einer Krankheit in die nächste rutschen. Und mehr und mehr die Erdung verlieren und ihre Spirits Tango tanzen, weil sie selbst den eigenen Weg schon lange, vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.
Wen wundert es, wenn es immer mehr Menschen mit psychischen Auffälligkeiten gibt, denn das kommt dabei heraus, wenn man “ Schamane in 14 Tagen“ werden will…..
Auch wenn für den ein oder anderen dieser Eintrag „überheblich“ klingen mag , soll mir egal sein. Ich habe über 20 Jahre Erfahrung und eine eigene Meinung zu dieser Entwicklung. Aber ich ziehe auch meine Konsequenz aus dieser ganzen „Schamanen Sache“, denn ich werde im kommenden Herbst / Winter meine Internetseite zerbröseln, um sie neu aufzubauen und zu reduzieren.
Auf das was ich bin:
Eine Hexe – die indigene Schamanin dieses Kulturkreises!
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Es gibt drei Schlüsseleigenschaften bzw. Merkmale, die Focusing von jeder anderen Methode für innere Achtsamkeit und persönliches Wachstum unterscheiden. Die erste ist etwas, das der „Felt Sense“ genannt wird. Die zweite ist eine besondere Art der engagierten annehmenden inneren Aufmerksamkeit. Und die dritte ist eine radikale Philosophie von dem, was Veränderung fördert. Wir wollen diese Schlüsseleigenschaften eine nach der anderen behandeln.
Zum Focusing-Prozess gehört es, in den Körper zu gehen und dort eine besondere Art von Körpergefühl zu finden, das wir „Felt Sense“ nennen. Eugene Gendlin war der Erste, der ihm einen Namen gab und auf einen Felt Sense hinwies, obwohl menschliche Wesen immer Felt Senses gehabt haben, seit sie menschliche Wesen sind. Ein Felt Sense ist – um es einfach auszudrücken – ein Körpergefühl, das eine Bedeutung hat. Sie sind sich bestimmt schon irgendwann in Ihrem Leben eines Felt Sense bewusst geworden und möglicherweise spüren Sie oft einen.
Stellen Sie sich vor, Sie telefonieren mit jemandem, den Sie lieben, der weit weg ist, Sie vermissen diesen Menschen sehr und Sie haben gerade bei diesem Telefonat die Mitteilung erhalten, dass Sie ihn nicht so bald wieder sehen werden. Sie legen auf und Sie fühlen eine Schwere in Ihrem Brustkorb, vielleicht in der Herzgegend. Oder nehmen wir an, Sie sitzen in einem Raum voller Menschen, jeder kommt an die Reihe, etwas zu sagen, und während die Reihe näher und näher an Sie heranrückt, fühlen Sie eine Anspannung in Ihrem Magen, wie eine Feder, die immer weiter aufgezogen wird. Oder nehmen wir an, Sie machen einen Spaziergang an einem wunderschönen frischen Morgen, gerade nach einem Regen, und Sie kommen über einen Hügel und vor Ihnen in der Luft steht ein vollkommener Regenbogen, dessen beide Enden den Boden berühren, und während Sie da stehen und schauen, fühlen Sie, wie in Ihrem Brustkorb ein sich ausdehnendes, fließendes, warmes Gefühl aufsteigt. Das alles sind Felt Senses.
Wenn Sie nur mit Emotionen arbeiten, dann ist Angst Angst. Es ist nur Angst, nicht mehr. Aber wenn Sie auf der Ebene des Felt Sense arbeiten, können Sie spüren, dass diese Angst, die Sie gerade jetzt fühlen, sich von der Angst, die Sie gestern gefühlt haben, unterscheidet. Vielleicht war die Angst von gestern wie ein kalter Felsbrocken im Magen und die Angst von heute ist wie ein Zurückweichen. Wenn Sie bei der Angst von heute bleiben, fangen Sie an, etwas wie ein scheues Geschöpf zu fühlen, das zurück in eine Höhle gezogen wird. Sie bekommen das Gefühl, dass wenn Sie lange genug bei ihm sitzen, Sie sogar den wirklichen Grund herausfinden könnten, warum es so ängstlich ist. Ein Felt Sense ist oft zart und wenn Sie ihm Aufmerksamkeit schenken, entdecken Sie, dass er komplex ist. Es ist mehr da. Wir haben ein Vokabular für die Emotionen, die wir wieder und wieder fühlen, aber jeder Felt Sense ist anders. Sie können trotzdem mit einer Emotion anfangen und dann den Felt Sense dazu spüren, wie Sie ihn jetzt gerade in Ihrem Körper fühlen.
Einen Felt Sense zu spüren ist nichts, was auch andere Methoden lehren. Außer denen, die Focusing betreiben, spricht keiner über diese Erfahrungsdimension, die weder Emotion noch Gedanke ist, die zart ist, aber trotzdem konkret gefühlt wird und absolut körperlich real ist. Den Felt Sense zu spüren ist eins der Merkmale, die Focusing ausmachen.
Das zweite Schlüsselmerkmal von Focusing ist eine besondere Art der engagierten annehmenden inneren Aufmerksamkeit.
Im Focusing-Prozess bringen Sie dem Felt Sense, nachdem Sie sich seiner bewusst geworden sind, eine besondere Art der Aufmerksamkeit entgegen. Ich drücke das gerne so aus: Siesetzen sich hin, um ihn besser kennen zu lernen. Ich nenne diese Qualität gerne „interessierte Neugier“. Wenn Sie diese interessierte Neugier in eine Beziehung zu dem Felt Sense bringen, sind Sie offen dafür, das zu spüren, was da, aber noch nicht in Worte gefasst ist. Dieser Prozess des Spürens braucht Zeit – er ist nicht unmittelbar da. Im Idealfall hat man also die Bereitschaft, sich diese Zeit zu nehmen, zu warten, am Rand von dem Noch-nicht-recht-wissen, was das ist – geduldig, akzeptierend, neugierig und offen. Langsam spüren Sie mehr. Das kann etwa so sein, wie wenn Sie in einen verdunkelten Raum kommen und da sitzen. Und wenn Ihre Augen sich an das schwache Licht gewöhnt haben, nehmen Sie mehr wahr als anfangs. Sie hätten auch in den Raum kommen und dann wieder forteilen können, ohne achtzugeben, ob Sie da irgendetwas spüren. Es ist die Achtsamkeit, das Interesse, der Wunsch, es kennen zu lernen, was einen mehr erfahren lässt.
Es findet kein Versuch, irgendetwas zu verändern, statt. An nichts wird irgendetwas gemacht. In diesem Sinn ist dieser Prozess sehr annehmend. Wir akzeptieren, dass dieser Felt Sense hier ist, so wie er ist, gerade jetzt. Wir sind interessiert daran, wie er ist. Wir wollen ihn kennen lernen, so wie er ist.
Trotzdem ist da etwas, was mehr ist als nur das Akzeptieren. In dieser interessierten, neugierigen inneren Aufmerksamkeit ist auch eine zuversichtliche Erwartung, dass dieser Felt Sense sich auf seine eigene Weise verändern wird, dass er etwas tun wird, was Gene Gendlin „Schritte machen“ nennt. Was bedeutet „Schritte machen“?
Die Innenwelt ist nie statisch. Wenn Sie ihr Bewusstheit entgegenbringen, entfaltet sie sich, kommt in Bewegung, wird ihr eigener nächster Schritt.
Eine Frau fokussiert beispielsweise auf ein schweres Gefühl in der Brust, von dem sie spürt, dass es mit der Beziehung zu einer Freundin verbunden ist. Die Fokussierende hat kürzlich ihre Arbeit aufgegeben und sie hat gerade entdeckt, dass die Freundin sich für diese Position bewirbt. Sie hat sich wiederholt gesagt, dass das nicht wichtig ist, aber das Gefühl, dass etwas verkehrt ist, blieb. Jetzt setzt sie sich hin und fokussiert.
Sie bringt die Aufmerksamkeit in den Raum von Hals-Brust-Bauch in ihrem Körper und bald entdeckt sie dieses schwere Gefühl, das die ganze Woche lang irgendwie da war. Sie sagt „Hallo“ zu ihm. Sie beschreibt es erneut: „Schwer… auch angespannt… besonders in Magen und Brustkorb.“ Dann setzt sie sich mit ihm hin, um es besser kennen zu lernen. Sie ist interessiert und neugierig. Beachten Sie, wie dieses Interesse und diese Neugier das Gegenteil von dem ist, was sie vorher gemacht hat, nämlich sich selbst zu sagen, dass das nicht wichtig ist. Sie wartet, mit dieser engagierten, akzeptierenden Aufmerksamkeit.
Sie kann spüren, dass dieser Teil von ihr ärgerlich ist. „Wie konnte sie nur? Wie konnte sie das nur tun?“, sagt er über ihre Freundin. Normalerweise wäre sie in Versuchung, sich zu sagen, dass ärgerlich zu sein unangemessen ist, aber das ist jetzt Focusing, also sagt sie nur zu dieser Stelle „Ich höre dich“ und wartet mit Interesse und Neugier auf das „Mehr“, das da ist.
Nach einer Minute fängt sie an zu spüren, dass dieser Teil von ihr auch traurig ist. „Traurig“ überrascht sie, traurig hat sie nicht erwartet. Sie fragt: „Oh, was macht dich traurig?“ Als Antwort spürt sie etwas wie „entwertet sein“. Sie wartet, da ist mehr. Oh, es hat etwas damit zu tun, dass ihr nicht geglaubt wurde! Als sie versteht, dass es etwas damit zu tun hat, dass ihr nicht geglaubt wurde, kommt ein plötzlicher Ansturm von Erinnerungen: all die Male, die sie ihrer Freundin erzählt hat, wie schwierig es war, für ihren Chef zu arbeiten. „Es ist, als ob sie mir nicht geglaubt hat“, ist das Gefühl.
Jetzt fühlt unsere Fokussierende Befreiung in ihrem Körper. Das war ein Schritt. Das Auftauchen von „traurig“ nach dem Ärger war auch ein Schritt. Der Focusing-Prozess ist eine Reihe von Veränderungsschritten, in der jeder eine frische Einsicht und eine frische körperliche Befreiung bringt, ein Aha! Ist dies das Ende? Sie hätte sicher hier aufhören können. Aber wenn sie weitermachen wollte, würde sie zu dem Gefühl, dass ihr nicht geglaubt wurde, zurückgehen und ihm wieder interessierte Neugier entgegenbringen. Es könnte sein, dass für sie etwas Besonderes darin ist, dass ihr nicht geglaubt wurde, etwas, das mit ihrer eigenen Geschichte verbunden ist, was wiederum Befreiung bringt, wenn es gehört und verstanden wird.
Focusing bringt Einsicht und Befreiung, aber das ist nicht alles, was es bringt. Es führt auch zu neuem Verhalten. Im Fall dieser Frau können wir uns leicht vorstellen, dass jetzt die Art, wie sie sich ihrer Freundin gegenüber verhält, offener, auf eine angemessenere Weise vertrauensvoll ist. Es kann sein, dass andere Gebiete ihres Lebens mit diesem Gefühl, dass ihr kein Glauben geschenkt wird, verbunden waren, und die werden sich nach diesem Prozess auch verwandeln. Dieses neue Verhalten ergibt sich auf einfache, natürliche Weise, ohne dass etwas mit Willenskraft oder Anstrengung getan werden muss. Und das führt uns zu der dritten Eigenschaft von Focusing.
Die dritte Schlüsseleigenschaft oder das dritte Schlüsselmerkmal, das Focusing von jeder anderen Methode der inneren Achtsamkeit und des persönlichen Wachstums unterscheidet, ist eineradikale Philosophie darüber, was Veränderung fördert.
Wie verändern wir uns? Wie verändern wir uns nicht? Wenn Sie wie viele der Menschen sind, die sich für Focusing interessieren, fühlen Sie sich wahrscheinlich festgefahren oder blockiert in einem oder mehreren Gebieten Ihres Lebens. Da ist etwas an Ihnen oder Ihren Lebensumständen oder Ihren Gefühlen und Reaktionen auf Dinge, das Sie ändern möchten. Das ist nur natürlich. Aber lassen Sie uns nun zwei Wege gegenüberstellen, an diesen Wunsch zur Veränderung heranzugehen.
Ein Weg nimmt Folgendes an: Wenn man will, dass sich etwas ändert, muss man es dazu bringen, dass es sich ändert. Man muss etwas tun damit. Wir können das den Weg des Tun-und-in-Ordnung-Bringens nennen. Der andere Weg, den wir den Weg des Dabei-Sein-und-Zulassens nennen können, nimmt an, dass Veränderung und Fluss der natürliche Lauf der Dinge sind. Und wenn etwas sich nicht zu verändern scheint, sind es aufmerksame Zuwendung und Bewusstheit, was es braucht – mit einer Haltung, die ihm erlaubt, so zu sein, wie es ist, aber offen bleibt für seine nächsten Schritte.
Unser Alltagsleben ist tief durchdrungen von der Einstellung des Tun-und-in-Ordnung-Bringens. Wenn Sie einer Freundin ein Problem erzählen, wie oft ist deren Reaktion, dass sie Ihnen einen Rat gibt, wie Sie das Problem in Ordnung bringen können. Viele unserer modernen Therapiemethoden enthalten auch diese Einstellung. Die Kognitive Therapie zum Beispiel fordert Sie auf, Ihr Gespräch mit sich selbst zu ändern. Hypnotherapie bringt häufig neue Bilder und Überzeugungen ins Spiel, um alte zu ersetzen. Somit ist die Philosophie des Dabei-Sein-und-Zulassens, die Focusing verkörpert, eine radikale Philosophie. Sie drehtunsere üblichen Erwartungen und Weltansichten um. Es ist fast so, als ob ich Ihnen sagen würde, dass dieser Stuhl, auf dem Sie sitzen, ein Elefant werden möchte, und wenn Sie ihm interessierte Aufmerksamkeit entgegenbringen, wird er anfangen, sich zu verwandeln. Was für eine abenteuerliche Idee! Aber so abenteuerlich klingt es für einen tief verwurzelten Teil von uns, wenn uns gesagt wird, dass eine Angst, die wir fühlen, sich in etwas verwandeln könnte, was überhaupt keine Angst ist, wenn ihr interessierte Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.
Wenn Menschen, die mit Focusing zu tun haben, über „die Weisheit des Körpers“ reden, ist es das, was sie meinen: dass der Felt Sense „weiß“, was sein nächster Schritt sein muss, so sicher, wie ein Baby weiß, dass es Wärme und Behaglichkeit und Nahrung braucht. So sicher, wie ein Radieschensame weiß, dass er zum Radieschen heranwachsen wird. Wir müssen niemals dem Felt Sense sagen, was er werden soll, wir müssen ihn nicht dazu bringen, dass er sich verwandelt. Wir müssen nur die Bedingungen schaffen, die ihm erlauben, sich zu verwandeln, ähnlich wie ein guter Gärtner für Licht und Boden und Wasser sorgt, ohne dem Radieschen zu sagen, dass es eine Gurke werden soll.
Om Mani Padme Hum ?
Da ich immer daran interessiert bin, dich näher kennen zu lernen, würde ich mich sehr freuen, wenn du unter diesen Artikel etwas darüber schreibst, was dich gerade am stärksten zu diesem Thema bewegt. ?
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, einen fachkundigen und entsprechend ausgebildeten Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Die Worte des „Inkarnationsvertrages“ wurden von Joe Conrad in 2002 publiziert – und ich habe den Impuls, es als Thema aufzunehmen, denn es ist immer wieder brandaktuell.
Die Debatte, ob es überhaupt Inkarnationen gibt, wird immer noch heiß geführt, von allen Befürwortern und Gegnern. Natürlich sei es jedermann unbenommen, aus persönlichen, religiösen oder anderen Gründen die Reinkarnationslehre abzulehnen.
Für mich ist interessant, dass manche Menschen die Überzeugung vertreten, dass sämtliche (Inkarnations)-Erinnerungen über die DNA transportiert werden. Dies ist für sie ein scheinbar wissenschaftlicher Beweis gegen den Irrglauben der Reinkarnation. Doch die Behauptung, dass alle Erinnerungen an frühere Leben ihren Ursprung im genetischen Material hätten und in unserer DNA über Generationen hinweg weitergegeben worden seien, ist für mich in vielerlei Hinsicht nicht stichhaltig.
Unbewusste Erinnerungen am traumatische Erlebnisse in einem früheren Leben können in der Tat einen schwer geschädigten physischen Abdruck dieses längst verstorbenen Körpers auf unseren neuen Körper übertragen, doch die Ursache dafür liegt nicht in der DNA. Die molekularen Codes im jetzigen Körper sind nagelneu und gehen auf unseren momentanen stofflichen Körper zurück. Innere Überzeugungen und Haltungen des SeelenGeistes beeinflussen in der Tat das biologische Gehirn. Es gibt Forscher, die der Auffassung sind, dass unsere ewige Intelligenz, zu der auch energetische Eindrücke und Erinnerungsmuster aus früheren Leben gehören, die DNA durchaus beeinflussen kann. Es gibt sehr wohl zahlreiche andere Elemente, die mit Gedankensequenzierung zu tun haben und die wir aus Hunderten früheren Leben in unseren jetzigen Körper mitbringen. Dazu gehören auch unsere Erfahrungen in der geistigen Welt, in der wir keinen Körper haben.
Ein fundiertes Argument gegen auf der DNA gespeicherte Erinnerungen aus früheren Leben ist das umfangreiche Forschungsmaterial, das uns über frühere Leben zur Verfügung steht. Die Körper, die wir in früheren Leben hatten, sind in genetischer Hinsicht so gut wie nie mit unserer jetzigen Familie verwandt. Während ich in einem Leben ein Mitglied der Familie Huber gewesen sein könnte, und zwar zusammen mit anderen aus meiner Seelengruppe, könnten wir uns für das nächste Leben entschlossen haben, zur Familie Miffelbach zu gehören. Der durchschnittliche Mensch hat frühere Leben als Weißer, Asiate und Afrikaner geführt, ohne dass es hier erbliche Verbindungen gebe. Wie sollen also unsere Erinnerungen an eine Existenz auf anderen Welten in Form anderer Wesen auf der menschlichen DNA gespeichert sein, wenn es diese doch nur auf der Erde gibt? Die Antwort ist ganz einfach: Bei der sogenannten genetischen Erinnerung handelt es sich eigentlich um Seelenerinnerungen, die aus dem Unbewussten stammen.
Michael Newton, der leider in 2016 von uns gegangen ist, hat drei Erinnerungskategorien vorgestellt:
1. Bewusste Erinnerung: Dazu gehören alle Erinnerungen, die das Gehirn in unserem biologischen Körper speichert. Zum Ausdruck wird sie durch ein bewusstes Ich-Selbst gebracht, das über Wahrnehmungsfähigkeit verfügt und sich an unserem Planeten anpassen kann. Die bewusste Erinnerung wird durch sinnliche Erfahrungen beeinflusst sowie durch sämtliche biologische und instinktive Triebe primitiver Natur und durch unsere emotionalen Erfahrungen. Sie kann uns im Stich lassen, denn es gibt Abwehrmechanismen, die mit dem zusammenhängen, was in diese Erinnerung aufgenommen und durch die Eindrücke unsere fünf Sinne bewertet wird.
2. Unsterbliche Erinnerung: Diese Kategorie der Erinnerungen entspringt offenbar aus dem Unterbewusstsein. Das unterbewusste Gedankengut wird im Wesentlichen von Körperfunktionen beeinflusst, die nicht unserer bewussten Kontrolle unterliegen, also etwa Herzfrequenz und Drüsenfunktionen. Allerdings kann sie auch als Magazin unserer bewussten Erinnerung dienen. Die unsterbliche Erinnerung weiß um die Ursprünge dieses Lebens und anderer physischer Leben. Sie ist sozusagen der Lagerraum für vieles aus unserer Psyche, da das Unterbewusstsein die Brücke zwischen Bewusstsein und Überbewusstsein bildet.
3. Göttliche Erinnerung: Hier handelt es sich um Erinnerungen, die aus unserem Überbewusstsein stammen, welches der Sitz der Seele ist. Wenn Gewissen, Intuition und Vorstellungskraft über das Unterbewusstsein zum Ausdruck kommen, dann entstammen sie dieser hören Quelle. Unser ewiger SeelenGeist ist aus höherer konzeptueller Gedankenenergie entstanden, die größer ist als wir selbst. Auch das, was wir Inspiration nennen, könnte der unsterblichen Erinnerung entspringen, doch es gibt eine höhere Intelligenz außerhalb unseres KörperGeistes, die Teil der göttlichen Erinnerung ist. Die Quelle dieser göttlichen Gedanken ist nicht auszumachen. Gelegentlich stellen wir uns darunter die persönliche Erinnerung vor, obwohl die göttliche Erinnerung doch eigentlich die Kommunikation repräsentiert, wenn wir in unserer unsterblichen Existenz sind.
Ich weiß, dass es viel Unfug auf dem Gebiet der Reinkarnation gibt, deshalb habe ich auch vor Jahren meine Seelenrückführungen von meinem Angebotsprogramm genommen. Ich hatte genug vom 15. Napoleon, der 34. Kleopatra und der ach so beliebten Königin eines großen Reiches – vielleicht sogar Elisabeth I. von England .. denn wenn man nicht wirklich bereit dazu ist, mit den gewonnenen Informationen umzugehen bzw. sich damit auseinanderzusetzen, bringt es rein gar nichts.
Es hat sich gezeigt, dass, wenn es notwendig ist, sich die Information sowieso zeigt. Mit meinen CoReOn Gruppen haben wir auch ab und zu Aufstellungen zu dem Thema gemacht, wenn es notwendig war, sich andere Leben zu einem bestimmten Thema anzuschauen. Vor allem das Thema Beziehung ist oft karmisch vorbelastet und manche wiederholen einfach Leben um Leben immer das gleiche Drama. Ich kann nur jedem versichern, dass die Informationen aus anderen Leben meistens nicht angenehmer Natur sind, denn es ist oftmals Trauma, welches sich zeigt, keine langen lustvollen Leben.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass man sich mal auf das Abenteuer „Erde“ eingelassen und einen „Inkarnationsvertrag“ eingegangen ist, den es zu beenden gilt, egal ob man möchte oder nicht. Auch 1000 Verschwörungstheorien über die bösen Archonten helfen dir da nicht. Du kannst deinem VERTRAG NICHT ENTKOMMEN. Das ist die Regel.
Glaubt mir bitte, ich habe das immer wieder überprüft und natürlich auch versucht, die „Exit Klausel“ zu finden, aber ohne Erfolg, tut mir leid. Es scheint, wir müssen den Vertrag einhalten den unser SEELENGEIST eingegangen ist, nicht unser physisches Ich-Bewusstsein!!
Niemand auf dieser Erde ist ein kleines Würmchen, ein Nichts, egal wie viel Manipulation es auch gegeben haben mag. Es ist alles so lange her und wir sind (meiner Meinung nach zumindest) hier auf der Erde inkarniert, um genau diese Manipulationen zu erlösen, heilen, klären und dem Spuk endlich ein Ende zu bereiten.
Auch du liebe Leserin, lieber Leser, hast einmal JA dazu gesagt. Bitte gib jetzt nicht auf, vor allem nicht an den Tagen, wo man meint, dass alles und jeder gegen dich ist, wenn man sich von Gott verlassen fühlt, wenn man absolut sicher glaubt, dass das hier alles ein großer Fehler ist.
DU bist kein Fehler und hast auch keinen Fehler begangen. Du bist hier nicht auf einem Gefängnisplaneten und niemand kann dich ewig manipulieren, wenn du es nicht mehr zulässt. Gott hat dich nicht verlassen. Im Gegenteil: Gott verlässt sich auf dich – dass du es schaffst.
Inkarnationsvertrag – von Joe Conrad
Es ist hilfreich, über jeden Satz einzeln nachzudenken.
§1)Sie erhalten einen Körper. Dieser Körper ist neu und einmalig. Niemand sonst bekommt den gleichen.
§2)Sie erhalten ein Gehirn. Es kann nützlich sein, es zu benutzen.
§3)Sie erhalten ein Herz. Die besten Resultate erzielen Sie, wenn Hirn und Herz ausgewogen benutzt werden.
§4)Sie erhalten Lektionen. Niemand bekommt exakt die selben Lektionen wie Sie oder kann sie Ihnen abnehmen.
§5)Sie können tun, was Sie wollen. Alles, was Sie anderen antun, kommt zu Ihnen zurück.
§6)Eine Lektion wird so lange wiederholt, bis sie begriffen wurde. (Auch inkarnationsübergreifend)
§7)Dieser Vertrag ist für alle gleich. Es gibt keine Privilegien, auch wenn einige das behaupten. (Handschriftliche Änderungen haben keine Gültigkeit.)
§8)Sie bekommen Spiegel, um zu lernen. Viele Spiegel sehen aus wie andere Körper. Sie sind dazu da, Ihnen etwas zu zeigen, das in Ihnen ist.
§9)Wenn Ihr Körper zerstört wird oder aufhört, zu funktionieren, bekommen Sie einen neuen. (Es kann zu Wartezeiten kommen.)
§10)Der Inkarnationsvertrag läuft erst aus, wenn alle Lektionen zu einem befriedigenden Ergebnis geführt haben.
§11)Was befriedigend ist, bestimmen Sie!
Nützliche Hinweise und Tips:
Ziel ist es nicht, beim Verlassen eines Körpers möglichst viel Geld zu haben.
Es gibt keinen Bonus für Berühmtheit oder Beliebtheit.
Sie müssen sich nicht an den Fehlern anderer orientieren.
Regeln sind dazu da, überprüft zu werden.
Behauptungen anderer über das Ziel können Ablenkungen sein.
Sie können nichts falsch machen. Es kann höchstens länger dauern.
Zeit ist eine Illusion!
Sie haben Zugriff auf alle Antworten über eine spezielle Verbindung in Ihrem Herzen.
Alles innerhalb des Schulungsraums reagiert auf Herzensausstrahlung.
Versuche, den Schulungsraum zu beschädigen, führen zu Einschränkungen.
Niemand kann Ihnen die Verantwortung abnehmen.
Gewalt führt niemals zu einer Lösung.
Es kann nützlich sein, darauf zu achten, welche Situationen sich wiederholen.
Drogen (legale und illegale) können die Wahrnehmung der Lektionen verfälschen.
Nur, weil alle sich auf eine Weise verhalten, muß das nicht bedeuten, daß es richtig ist.
Es gibt selten nur eine richtige Lösung.
Sie können einen Antrag auf Vergebung stellen.
Es gibt keine Extraklauseln für niemanden.
Sie werden geliebt. (Auch wenn Sie in der Bronx oder Somalia sind.) Alles andere ist Täuschung.
Lektionen sind besondere Gelegenheiten, sich zu entwickeln und keine böse Absicht.
Es kann riskant sein, seinen Körper anderen anzuvertrauen.
Andere in der Entwicklung zu behindern, bringt keinen Vorteil.
Sie bekommen (vorzugsweise während der Nachtstunden) Gelegenheit, den Körper zu verlassen.
Erinnerungen an Erfahrungen außerhalb des Körpers werden nicht im Körper bzw. Gehirn gespeichert.
Herumspielen an Ihrem Körper ist Ihr gutes Recht. An den Körpern anderer erfordert deren Einwilligung.
Abgucken ist sinnlos!
Wer Ihnen eine Lebensversicherung anbietet, ist ein Betrüger.
Das mutwillige Beenden einer Inkarnation führt zu viel unnützem Papierkram.
Wissenschaftliche Gutachten und heilige Schriften dienen der Verwirrung.
Es geht nicht darum, Erster zu sein.
Es geht nicht darum, cool auszusehen.
Niemand macht in Ihrer Situation eine bessere Figur als Sie.
Sie sind nicht der Einzige, der am Sinn des Inkarnationsvertrages zweifelt.
Da Sie diesem Vertrag zugestimmt haben, ist es unnütz, sich darüber zu beschweren, daß Sie hier sind.
(Jo Conrad, 15.3.2002)
Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Blog nicht zur Diagnose und Behandlung medizinischer und psychischer Erkrankung gedacht ist. Bei einer entsprechenden Indikation wird an die Eigenverantwortung der LeserInnen appelliert, fachkundige und entsprechend ausgebildete Mediziner, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker aufzusuchen.
Literatur
alle Bücher von
Michael Newton
Varda Hasselmann & Frank Schmolke